Antennenerdung

Hier geht es um allgemeine Normen der Elektrotechnik, Auslegungen und deren Anwendung
kabelaffe
Null-Leiter
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Antennenerdung

Beitrag von kabelaffe »

Hallo zusammen

Das Thema ist zwar ein Klassiker aber ich möcht doch mal fragen.

Ist jemanden die Neuerung der DIN VDE 0855-300 Abschnitt 12.3.3 (Juli 2002)bekannt?

In ihr heißt es so schön: Als geeigneter Erdungsleiter gilt ein Einzelmassivdraht mit16mm² Cu isoliert oder blank.....
Mehrdrähtige Leiter sind nur erlaubt, wenn Klemmvorrichtung entsprechend der auftretenden Blitzstrombelastung von 100 kA geeignet ausgeführt sind.

Quelle: de 3/2003 S.19 und Diverse Seiten im Netz.


Erfüllt eine PA-Schiene diese bedingungen?

Erfüllt ein angesetzter Kabelschuh diese bedingungen?

Fragen über Fragen!

Gruß Kabelaffe
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Chris
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Ja..

Beitrag von Chris »

ja, beides okay.

Eine Hpas schiene ist in der regel für diese Leiter ausgelegt.(is genormt....da steht sogar das diese schiene an der schwächsten Stelle einen mindestquerschnitt von 25 qmm haben muss...).

Der Kabelschuh ist, gängige Praxis.
Vorausgesetzt er wird richtig gecrimpt.
Eine gute Sache wenn zb das Kupfer an den Staberder aus Stahl geklemmt werden muss.


Auch die Schraub Variante ist ok, diese werden in der regel auch mit 4 Schrauben angeklemmt.

Beispielhaft hier mal "ne Standard-potentialausgleichsschiene"

"Klemmstellen geprüft nach VDE 0609, Fußplatte und Abdeckhaube aus Polystyrol grau, Kontaktleiste aus Messing vernickelt, Schrauben und Überleger aus Stahl, galvanisch verzinkt, E.A.N. 4012195378259 Länge 188 mm Breite 52 mm Höhe 44,5 mm "
© OBO Bett. Potentialausgleichschiene 1809

Also wer mehr darüber wissen will,sollte mal in den Normen stöbern...(VDE 0609)

Bild
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Olaf S-H
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Beitrag von Olaf S-H »

Moinmoin Kabelaffe,

frage doch mal die Herren Hersteller.

Suche Dir eine Potentialausgleichschiene aus dem Katalog heraus und frage den Hersteller, ob die Schiene den Anforderungen aus VDE 0855-300:2002-07, 12.3.3 entspricht. Erbitte die Antwort schriftlich (z. B. email). Mit den Kabelschuhen kannst Du es genauso machen.

Gruß Olaf

PS: Antworten bitte hier einstellen.
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
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Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).

"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
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Chris
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Beitrag von Chris »

Meine norm entspringt nur der Produktbeschreibung (Diese Norm(0609) behandelt allgemein klemmstellen,is zwar nicht richtig passend,aber sollte man trotzdem mal gelesen haben..)

*Schweiss abwisch* Also bin ich somit unschuldig... :aetsch:

Olafs Rat zu folgen is ne gude Sache. :dafür:
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Olaf S-H
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Beitrag von Olaf S-H »

Moinmoin Chris,

die PAS für den HPA ist in DIN VDE 0618-1:1989-08 "Betriebsmittel für den Potentialausgleich - Potentialausgleichschiene (PAS) für den Hauptpotentialausgleich" beschrieben. Die VDE 0609 bezieht sich nur auf die Klemmstellen (Teil 1 bis 35mm² und Teil 101 bis 300m²).

Leider geben die Hersteller gerne Angaben an, die zu Verwirrungen führen können. Es ist für die PAS schön, wenn die Klemmstellen nach VDE 0609 geprüft sind. Wenn die Schiene nicht der VDE 0618 entspricht, kann sie jedoch nicht für den HPA verwendet werden. Die letzte Angabe wäre aus meiner Sicht die wichtigere.

Nun sind wir allerdings von Kabelaffes ursprünglicher Frage etwas abgeschweift. :D

Gruß Olaf
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kabelaffe
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Beitrag von kabelaffe »

Hallo

Danke erstmal!

Werde mal demnächst zb. bei Obo und Klauke nachfragen.

Wenn ich was erfahre lass ich es euch wissen!

Gruß kabelaffe
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kabelaffe
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Beitrag von kabelaffe »

Hallo zusammen

Nicht das einer denkt ich kümmer nicht!

Anfragen gestellt und prompt Antwort erhalten.

Sie lautet: Bitte haben sie geduld und verständniss blabla
also Olaf hatte recht das die sich etwas schwer tun:mauer:

Aber wenn es was gibt wird es hier fluks mitgeteilt


Gruß Kabelaffe
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Olaf S-H
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Beitrag von Olaf S-H »

Moinmoin Kabelaffe,

ich habe mich auch etwas schlauer gemacht. Die VDE 0855-300 gilt für Sende- und Empfangsantenne, wie sei z. B. von Funkern verwendet werden. Die Betonung liegt hier auf dem UND. Die Norm gilt nicht für Antennen zum Empfang von Fernsehbildern.

Gruß Olaf
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didy
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Beitrag von didy »

Und in der VDE, die für die Erdung von reinen Empfangsantennen gilt (0855-1, wenn ich das im anderen Thema richtig gesehen habe)? Steht da dieser satz mit "Mehrdrähtig nur wenn voraussetzungen erfüllt" nicht drin? Oder was für anforderungen an den Erdungsleiter sind dort gestellt?

Gruß
Didi
Olaf S-H
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Beitrag von Olaf S-H »

Moinmoin Didy,

zum Erdungsleiter:

VDE 0855-1:1994-03, 10.2.3:
"Als geeigneter Erdungsleiter gilt ein Einzelmassivdraht mit einem Mindestquerschnitt von 16mm² Kupfer, isoliert oder blank, oder 25mm² Aluminium isoliert oder 50mm² Stahl. ..."

Im weiteren Text bezieht man sich auch auf "natürliche" Bestandteile mit diversen Randbedingungen.

Gruß Olaf
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