Mehrfachsteckleisten hintereinander

Hier geht es um allgemeine Normen der Elektrotechnik, Auslegungen und deren Anwendung
geloescht

Beitrag von geloescht »

Hallo,

das größte Problem dürfte sein, dass sich die Ströme im "vorderen" Teil der Anordnung addieren. Ich habe gerade am letzten Sonntag wieder erlebt, dass Laien solche Mehrfachsteckdosen aus Unwissenheit gnadenlos überlasten.

Gruß


Karl
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Oberwelle
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Beitrag von Oberwelle »

Moin..

aber das gleiche Problem habe ich auch wenn ich als Beispiel an einen Automaten nur 2 Schuco´s habe, aber dort eine Waschmaschine und ein Trockner anschließe.
Was ich damit sagen möchte es wird, ich meie zu Unrecht zu viel auf die Leisten geschimpft.
.
Ich kann über die Richtigkeit / Vollständigkeit meiner Angaben keine Gewähr übernehmen. Immer alle Vorschriften beachten !
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Jeff1
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Beitrag von Jeff1 »

@oberwelle

Die Bestimmung VDE 0100 Teil 550 (die von Dir zitierte Ziffer) beschreibt Mehrfachsteckdosen mit Schutzkontakt, die ohne Leitung auskommen. Da sind die Steckdosen also gleich starr am Stecker dran. Ohne Schuko in D erlaubt, mit Schuko in D verboten.
In der nur teilweise ersetzten Norm VDE 0100 von 05-1973 sind die Geräte in §31 Bild 31-1 bezeichnet.
P.S. die Norm sollte man auch besitzen, hab' sie mir erst letztens vom VDE-Verlag schicken lassen.

@Karl

Genau das meine ich auch. Auf eine Wortmeldung dieser Art habe ich seit meinem letzten Beitrag gewartet.
geloescht

Beitrag von geloescht »

Hallo Oberwele,

Du hast natürlich recht. Bei der von Dir geschilderten Kombination merkt das der Benutzer recht bald, weil der LS auslöst.

Wenn man viele Mehrfachsteckdosen hintereinander hängt, geht die Übersicht verloren, was dran angeschlossen wird. Und wenn die Belastung in einem Bereich liegt, den der LS über mehrere Stunden hält, dann kann es zu einem Brand kommen. Erst recht dann, wenn die erste Steckdosenleiste irgendwo zwischen brennbaren Materialien liegt. Das ist bei fest installierten Steckdosen idR nicht der Fall, dass brennbare Materialien in unmittelbarer Nähe sind.


Gruß

Karl
Falcon4
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Beitrag von Falcon4 »

Ja mit einer überlasteten Steckdosenleiste hatte ich auch schon zu tun hautnahen Körperkontakt. War ne Waschmaschine und ein E-Herd eingestöpselt und total zerschmort.
Das Leben hört nicht auf, komisch zu sein, wenn Menschen sterben, ebenso wenig, wie es aufhört, ernst zu sein, wenn man lacht.
-George Bernard Shaw-
Olaf S-H
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Beitrag von Olaf S-H »

Original von Oberwelle
Moin..

@ Olaf klär mich mal bitte auf, sind die oben beschriebenen Mehrfachsteckdosen mit festen Stecken die, die als "Ein Gerät" in die Schuco kommt mit z.B. 3 Steckdosen enden.
Schwierig zu beschreiben... ( ich kenne die Dinger von Früher).

Moinmoin Oberwelle,

ja, es sind diese Dinger, die sozusagen als ein "Block" eingesteckt werden.

Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
vde1
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).

"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
Olaf S-H
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Beitrag von Olaf S-H »

Moinmoin zusammen,

bei Leitungslängen über 17,5m nötigt uns die VDE den Querschnitt von 1,5mm² auf 2,5mm² zu erhöhen. Diese Tischsteckdosen mit Anschlußleitung verfügen meistens aber nur über kleinere Querschnitte. 10 Stück davon hintereinander, damit man das Schweißgerät an der gewünschten Stelle einsetzten kann, sieht natürlich auch sehr interessant aus.

Die Gefahr liegt doch darin, daß der Laie zur Überlastung dieser Schwachstellen neigt. Ein weiterer Punkt, der auch nicht übersehen werden sollte, ist die Betriebssicherheit der eingesetzten Produkte. Im gewerblichen Bereich sind Wiederholungsprüfungen an diesen Geräten vorgeschrieben. Im Privatbereich nicht. Ist nun der Schutzleiter der ersten Tischsteckdose defekt, so wird es bei einer "Großanlage" auch sehr interessant. Und wenn man dann sieht, welcher Billigschrott vertrieben wird. Mahlzeit!

Ein anderes Gefahrenpotential liegt in der Stolpergefahr. Der Kram liegt schließlich immer dort, wo man auch langgeht.

Gruß Olaf
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Momo
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Beitrag von Momo »

.... und dann noch die Übergangswiderstände, Kontaktschwierigkeiten etc.
Die meisten Laien strapazieren ihr Glück diesbzüglich hart.

Solche Kombinationen sind übrigends beliebte Brandverursacher. Und fragt man immer wieder gerne: wurden die den regelmaäßig geprüft?
1. Ein kurzes Nein zur rechten Zeit spart lange Dir Verdrießlichkeit. (Weinhold Schoppenhauer)
2. Für gewöhnlich wird derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel schlimmer angesehen als der, der den Schmutz verursacht. (Kurt Tucholsky)
geloescht

Beitrag von geloescht »

Hallo Momo,

als ich letzten Sonntag einen Stecker aus der Steckdose gezogen habe, war der wegen überlastung heiss. Der Kunststoff an den Steckerstiften war zähflüssig.

Grosses Erstaunen bei den umstehenden, als ich den Stecker der erstmals benutzten Mehrfachsteckdose abschnitt und sie damit unbrauchbar machte. Es sah doch alles noch i.O. aus. Und das ganze hatte doch noch funktioniert.

Und weil es funktioniert hat, wird das Gerät oder die Steckdosenleiste normalerweise weiter benutzt.

So findet idR die Prüfung beim Laien statt.


Gruß


Karl
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Momo
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Beitrag von Momo »

Original von Karl
als ich letzten Sonntag einen Stecker aus der Steckdose gezogen habe, war der wegen überlastung heiss. Der Kunststoff an den Steckerstiften war zähflüssig.

..upps .. das wäre aber nicht mehr lange gut gegangen ....

So findet idR die Prüfung beim Laien statt.

...stimmt leider ....
Die sollte Dir ein Dankesschreiben aufsetzen!
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