Erfahrungen mitLeckstrommesszange

Hier geht es um allgemeine Normen der Elektrotechnik, Auslegungen und deren Anwendung
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HPG
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Erfahrungen mitLeckstrommesszange

Beitrag von HPG »

Hallo,
brauche seit kurzem eine Leckstrommesszange (Hioki 3283, Auflösung 0,001mA).
Es gibt's ja immer mehr, dass Isolationsmessungen an bestehenden Anlagen schwer oder nicht durchzuführen sind, zB: Telefonzentralen, IT-Anlagen usw. die 24 Std in Betrieb sind und nicht abgeschaltet werden können.
Zurzeit Messe ich die Leckströme der neuen Fluggastbrücken, die meisten haben Leckströme von 7 bis 12 mA, sind als Gut zu bewerten, eine jedoch hat den sagenhaften Wert von 2,8A, diese muss der Hersteller noch Nachbessern.
Ich sehe es nun so: bis 15mA gut, 15 bis 30 mA; der Leckstrom muss begründet sein durch FU oder Leistungselektronik, sonst Isolationsmessung, über 30mA schlechte Isolation.
Natürlich muss grösse und Art der Anlage sowie die Leitungslänge berücksichtigt werden.
Bin nun gespannt wie Ihr das seht.
meister_lampe

Beitrag von meister_lampe »

Hallo, das mit der Zange hört sich gut an, ich selber habe noch keine Erfahrung damit. Was bezeichnest du als Leckstrom?
Mit Fluggastbrücken oder ähnlichen beweglichen Anlagen habe ich keine Erfahrungen, wonach prüft Ihr? VDE 0100 Teil 610? Für ortsveränderliche Betriebsmittel nach VDE 0702 gelten ja folgende Regeln: Der Strom über den Schutzleiter oder den Berührungsstrom der über das Gehäuse fliesst. Die Grenzwerte für diese Ströme nach DIN VDE 0702 liegen bei
ersterem (SK I Geräte) 3,5 mA, bei zweitem (SK II Geräte) 0,5 mA.
Ich stelle mir das so vor: Fluggastbrücke durch Gummirollen geerdet, Fluggast mit einem Fuss auf feuchten Gullideckel und mit der Hand an einem Handlauf. Bei 30mA zuckt der aber gut.
Ich will bald in den Urlaub fliegen, wo stehen Eure Brücken ;-)
Gruss m
HPG
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Beitrag von HPG »

Hallo Meister Lampe,
bin am Flughafen Zürich, die FGB sind in Kassel gekauft, wurden aber in Spanien produziert. Leider ist die Qualität nicht das gewohnte.
Auf meiner Webseite http://www.escontrol.ch ist auf der Seite Potentialausgleich ein PDF über den Pot/Blitzschutz. Es verging mehr als ein Jahr bis dieser unserer Norm entsprach, aber er ist jetzt so gut, dass man keine Spannungsdifferenzen zur Erde hat, aber die Isolationen der elektrischen Anlage müssen natürlich gut sein.
Die Leckstromzange ist eigentlich ein Summenstromwandler wie im FI, nur kann man die Leckströme messen. Man schliesst die 3 L und den N in die Zange und misst den Leckstrom, also den Strom der anstatt über die Installation über die Erdung abfliesst.
Wir haben 42 neue Brücken und bei ca 8 habe ich zu grosse Leckströme. Bin imer noch am Messen.
Ich denke da sind die EN der Maschinenrichtlinien massgebend.
Wünsche ein schöner Abend. Gruss HPG
dc0pz
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Beitrag von dc0pz »

hallo hpg

ziuerst zurr HIOKO 3283, mit der ich seit etwa 3 Jahren arbeite. Hier hast du dich bei der Auf lösung um eine Kommastelle zu weit nach links verirrt, bzw warst du etwas zu grosszügig mit der Angabe. Die Aufllösung bei der HIOKI 3283 ist 10 uA d.h. 0,01 mA. Aber Achtung Auflösung ist nicht gleich Empfindlichkeit!!
Aber jetzt zu deiner Frage. Hier handelt es sich wahrscheinlich um eine "verPENte Installation" in dem Stromkreis an dem die Fluggatsbrücke angeschlossen ist.d.h. hier ist aus welchen Gründen auch immer eine Brücke zwischen Neutralleiter und PE obwohl es eigentlich ein TN-S-Netz sein sollte. Miss mal die Frequenz des Differenzstromes; ggf Filter der Zange zuschalten. Bei starken Schwankungen d.h. mal 50 hz mal 300 Hz usw. hast du neben der verPENten Installation auch noch ein Problem mit Oberschwingungen. Miß mal - wenn möglich - den Crestfaktor der Fahrgastbrücke mit den 2,8 A. Bei einem Crestfaktor von etwa 1,37 hast du Probleme mit der driten Oberschwingung (150 Hz), bei einem Crestfaktor > 1,5 hast du Probleme mit der 5., 7. und 9. Oberschwingung.

MfG

dc0pz
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