VDE-Fragen
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- Null-Leiter
- Beiträge: 14
- Registriert: Mittwoch 26. Juni 2024, 09:05
VDE-Fragen
Hallo,
habe aus einem anderen Forum einige interessante Fragen gefunden, die dort allerdings leider nie beantwortet
wurden:
1. Gibt es in den VDE-Vorschriften eine Stelle, die vorschreibt, dass Leitungen oder Kabel nur gerade über Kabelbühnen verlegt werden müssen?
2. Gibt es in den VDE-Vorschriften eine Stelle, die verbietet H05VV-F in Rohr oder in Kanal auf Putz (in Gebäuden) zu verlegen?
3. Gibt es in den VDE-Vorschriften eine Stelle, die verbietet feindrähtrige Adern an den Enden zu verzinnen?
4. Wo ist der einzuhaltende Schellenabstand von Installationsrohr (aus Kunststoff) zur Leitungsverlegung geregelt?
5. Gibt es eine Pflicht zur Beschriftung von Steckdosen- und Beleuchtungsstromkreisen in öffentlichen Gebäuden wie z.B. in Schulen?
6. Wo gibt es eine verpflichtende Forderung nach einer verantwortlichen Elektrofachkraft in Unternehmen oder Behörden?
7. Wo ist beschrieben wo die Phase in einer Schukosteckdose anzuschließen ist?
8. Wo ist die Folge der Aderfarben (z.B. bei einen NYM-J 5x1,5 mm²) beim Auflegen beschrieben?
9. Wo ist die Betriebsmittelkennzeichnung (im Schaltrankbau) geregelt?
Gruß
Lurchi
PS: Wenn sonst noch wer Fragen hat, einfach mit beifügen.
habe aus einem anderen Forum einige interessante Fragen gefunden, die dort allerdings leider nie beantwortet
wurden:
1. Gibt es in den VDE-Vorschriften eine Stelle, die vorschreibt, dass Leitungen oder Kabel nur gerade über Kabelbühnen verlegt werden müssen?
2. Gibt es in den VDE-Vorschriften eine Stelle, die verbietet H05VV-F in Rohr oder in Kanal auf Putz (in Gebäuden) zu verlegen?
3. Gibt es in den VDE-Vorschriften eine Stelle, die verbietet feindrähtrige Adern an den Enden zu verzinnen?
4. Wo ist der einzuhaltende Schellenabstand von Installationsrohr (aus Kunststoff) zur Leitungsverlegung geregelt?
5. Gibt es eine Pflicht zur Beschriftung von Steckdosen- und Beleuchtungsstromkreisen in öffentlichen Gebäuden wie z.B. in Schulen?
6. Wo gibt es eine verpflichtende Forderung nach einer verantwortlichen Elektrofachkraft in Unternehmen oder Behörden?
7. Wo ist beschrieben wo die Phase in einer Schukosteckdose anzuschließen ist?
8. Wo ist die Folge der Aderfarben (z.B. bei einen NYM-J 5x1,5 mm²) beim Auflegen beschrieben?
9. Wo ist die Betriebsmittelkennzeichnung (im Schaltrankbau) geregelt?
Gruß
Lurchi
PS: Wenn sonst noch wer Fragen hat, einfach mit beifügen.
- Elektromann
- Null-Leiter
- Beiträge: 395
- Registriert: Mittwoch 15. September 2021, 09:40
- Wohnort: 32351 Stemwede
Re: VDE-Fragen
Wissensdurst ist ja nicht schlecht,
aber: Einige der Fragen wurden hier im Forum auch schon ergiebig diskutiert, das Forum hat auch eine Suchfunktion.
aber: Einige der Fragen wurden hier im Forum auch schon ergiebig diskutiert, das Forum hat auch eine Suchfunktion.
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis, ist in der Theorie geringer als in der Praxis
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- Null-Leiter
- Beiträge: 991
- Registriert: Sonntag 20. Februar 2022, 20:03
Re: VDE-Fragen
Hallo, das sind ja gleich wieder viele Fragen :-)
1. Ist mir nicht bekannt. Das ist gerade nach 5 -10 Jahren in Industriebetrieben nicht mehr machbar. Da werden Kabel hin- und hergelegt und definitiv nicht zurück nebeneinander.
2. Nein, aber diese müssen durchgehend gegen mechanische Beschädigung geschützt verlegt werden. Rohr oder geschlossener Kabelkanal ist i.O. - DIN VDE 0298-300 (VDE 0298 Teil 300)
3. Kommt auf den Verwendungszweck an. Lötest du das Ende auf eine Platine? Dann ist das in Ordnung. Klemmst du es in eine Schraubklemme? Dann nicht, da das Lötzinn unter Druck "fließt" und die Klemmstelle locker wird - VDE 0100-520
4. Die Schellen müssen das Gewicht halten. Da jede Wand anders ist kann ich mir schwer vorstellen, dass es dafür eine Norm gibt. Ein 5x70mm² würde ich an einer Rigipswand öfter abfangen als an einer Betonwand.
5. https://www.elektropraktiker.de/nachric ... teln?p=all
6. §13(2) ArbSchG, DGUV Vorschrift 1 §13 - wenn der Arbeitgeber von Elektrotechnik keine Ahnung hat, muss er sich jemand suchen, der Ahnung hat.
7. Da der Stecker nicht verpolungssicher ist, ist auch das egal. Nur bei verpolungssicheren Steckern macht eine Festlegung der Adern Sinn.
8. Auch das ist nicht vorgeschrieben, nur der Neutralleiter und Schutzleiter ist geregelt.
9. In der IEC 81346-2
Ich hoffe ich konnte etwas helfen
1. Ist mir nicht bekannt. Das ist gerade nach 5 -10 Jahren in Industriebetrieben nicht mehr machbar. Da werden Kabel hin- und hergelegt und definitiv nicht zurück nebeneinander.
2. Nein, aber diese müssen durchgehend gegen mechanische Beschädigung geschützt verlegt werden. Rohr oder geschlossener Kabelkanal ist i.O. - DIN VDE 0298-300 (VDE 0298 Teil 300)
3. Kommt auf den Verwendungszweck an. Lötest du das Ende auf eine Platine? Dann ist das in Ordnung. Klemmst du es in eine Schraubklemme? Dann nicht, da das Lötzinn unter Druck "fließt" und die Klemmstelle locker wird - VDE 0100-520
4. Die Schellen müssen das Gewicht halten. Da jede Wand anders ist kann ich mir schwer vorstellen, dass es dafür eine Norm gibt. Ein 5x70mm² würde ich an einer Rigipswand öfter abfangen als an einer Betonwand.
5. https://www.elektropraktiker.de/nachric ... teln?p=all
6. §13(2) ArbSchG, DGUV Vorschrift 1 §13 - wenn der Arbeitgeber von Elektrotechnik keine Ahnung hat, muss er sich jemand suchen, der Ahnung hat.
7. Da der Stecker nicht verpolungssicher ist, ist auch das egal. Nur bei verpolungssicheren Steckern macht eine Festlegung der Adern Sinn.
8. Auch das ist nicht vorgeschrieben, nur der Neutralleiter und Schutzleiter ist geregelt.
9. In der IEC 81346-2
Ich hoffe ich konnte etwas helfen
- Elt-Onkel
- Null-Leiter
- Beiträge: 8027
- Registriert: Donnerstag 25. März 2004, 01:08
- Kontaktdaten:
Re: VDE-Fragen
Hallo,
Anfang der 60er-Jahre endete die Ära vom umhüllten Rohrdraht.
Mein Vater war sehr erbost, weil er nun NYM legen musste.
O-Ton: "Das sieht scheisse aus, da braucht man ja die doppelte Menge an Schellen."
Also, man muss eben den Schellenabstand so wählen, dass es im Ergebnis vernünftig ausschaut,
und den Anforderungen im Betrieb genügt.
...
Dazu ein Beispiel.
Anfang der 60er-Jahre endete die Ära vom umhüllten Rohrdraht.
Mein Vater war sehr erbost, weil er nun NYM legen musste.
O-Ton: "Das sieht scheisse aus, da braucht man ja die doppelte Menge an Schellen."
Also, man muss eben den Schellenabstand so wählen, dass es im Ergebnis vernünftig ausschaut,
und den Anforderungen im Betrieb genügt.
...
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- Null-Leiter
- Beiträge: 130
- Registriert: Montag 29. August 2016, 21:41
Re: VDE-Fragen
Die VDE 0293.308 beschreibt das die Farbreihenfolge gn-ge, bl, br, sw, gr. Wie man dann die Farben br, sw, gr nutzen soll ist nicht weiter beschrieben. Es gibt aber eine Empfehlung vom ZVEH die besagt das br-L1, sw-L2, gr-L3 sein soll.
Gruß
-
- Null-Leiter
- Beiträge: 14
- Registriert: Mittwoch 26. Juni 2024, 09:05
Re: VDE-Fragen
Hallo,
schon mal besten Dank für Euere Anworten.
In den Tagen werde ich mal noch posten was ich so zu den einzelnen Punken gefunden habe.
Gruß+Dank
Lurchi
schon mal besten Dank für Euere Anworten.
In den Tagen werde ich mal noch posten was ich so zu den einzelnen Punken gefunden habe.
Gruß+Dank
Lurchi
- KV_Hein
- Null-Leiter
- Beiträge: 138
- Registriert: Dienstag 2. Oktober 2007, 19:18
- Wohnort: Münsterland
Re: VDE-Fragen
Moin,
bei uns hat sich die Eselsbrücke eingebügert
Bier ( br ) L1
schmeckt ( sw ) L2
gut ( gr ) L3
bl u. gr/gl it selbstredend
bei uns hat sich die Eselsbrücke eingebügert
Bier ( br ) L1
schmeckt ( sw ) L2
gut ( gr ) L3
bl u. gr/gl it selbstredend
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- Null-Leiter
- Beiträge: 39
- Registriert: Mittwoch 28. September 2022, 21:45
Re: VDE-Fragen
Zu 2.: Zusätzlich zu den Ausführungen von tm90 enthält der Abschnitt 521.9 der DIN VDE 0100-520 Festlegungen zu der Verwendung flexibler Leitungen, in dem u. a. auf DIN EN 50565-2 (VDE 0298-565-2) und DIN VDE 0298-3 verwiesen wird.
Zu 4.: Die Hersteller machen hier in der Regel Angaben zu den Befestigungsabständen. OBO gibt für die QuickSchellen 50 cm bis 60 cm an (https://www.obo.de/produkte/quick-schel ... 49004.html), für die clipfix von Fränkische enthält die Montageanleitung eine Tabelle (https://oxomi.com/portals/api/v1/docume ... t=10180373).
Zu 7.: Wenn das festgelegt wäre, müßte die Anschlußklemme des Neutralleiters nach DIN VDE 0620-1 mit dem Buchstaben N gekennzeichnet sein.
Zu 8.: Neben der Empfehlung des ZVEH werden einige Bestandsanlagen auch mit L1 – sw, L2 – br, L3 – gr erweitert, da früher die Zuordnung L1 – sw, L2 – br, L3 – sw bei 5adrigen Kabeln/Leitungen bzw. L1 – sw, L2 – br, L3 – bl bei 4adrigen Kabeln/Leitungen üblich war. Einige Netzbetreiber wenden bspw. dieses Farbschema an. Die bis 2003 gültige Kennzeichnung der 4adrigen Kabel/Leitungen hatte übrigens den Vorteil, daß diese Kabel/Leitungen sowohl für Drehstromzuleitungen im TN-C-System (3/PEN) oder für den Anschluß symmetrischer Verbaucher (3/PE) verwendet werden konnten, als auch für Anwendungen, bei denen zwei Außenleiter bzw. geschaltete Leiter und ein Neutralleiter (2/N/PE) benötigt wurden, wie z. B. bei Rolläden und Raffstores oder als Zuleitung einer Schalter-Steckdosen-Kombination in der Aufputzinstallation. Letzteres ist mit dem neuen Farbschema nicht mehr möglich und 4adrige Kabel/Leitungen mit der Farbfolge br – sw – bl – gnge sind nur schwer zu beschaffen.
Zu 4.: Die Hersteller machen hier in der Regel Angaben zu den Befestigungsabständen. OBO gibt für die QuickSchellen 50 cm bis 60 cm an (https://www.obo.de/produkte/quick-schel ... 49004.html), für die clipfix von Fränkische enthält die Montageanleitung eine Tabelle (https://oxomi.com/portals/api/v1/docume ... t=10180373).
Zu 7.: Wenn das festgelegt wäre, müßte die Anschlußklemme des Neutralleiters nach DIN VDE 0620-1 mit dem Buchstaben N gekennzeichnet sein.
Zu 8.: Neben der Empfehlung des ZVEH werden einige Bestandsanlagen auch mit L1 – sw, L2 – br, L3 – gr erweitert, da früher die Zuordnung L1 – sw, L2 – br, L3 – sw bei 5adrigen Kabeln/Leitungen bzw. L1 – sw, L2 – br, L3 – bl bei 4adrigen Kabeln/Leitungen üblich war. Einige Netzbetreiber wenden bspw. dieses Farbschema an. Die bis 2003 gültige Kennzeichnung der 4adrigen Kabel/Leitungen hatte übrigens den Vorteil, daß diese Kabel/Leitungen sowohl für Drehstromzuleitungen im TN-C-System (3/PEN) oder für den Anschluß symmetrischer Verbaucher (3/PE) verwendet werden konnten, als auch für Anwendungen, bei denen zwei Außenleiter bzw. geschaltete Leiter und ein Neutralleiter (2/N/PE) benötigt wurden, wie z. B. bei Rolläden und Raffstores oder als Zuleitung einer Schalter-Steckdosen-Kombination in der Aufputzinstallation. Letzteres ist mit dem neuen Farbschema nicht mehr möglich und 4adrige Kabel/Leitungen mit der Farbfolge br – sw – bl – gnge sind nur schwer zu beschaffen.