Betriebsmittelkennzeichnung eines RCD

Hier geht es um allgemeine Normen der Elektrotechnik, Auslegungen und deren Anwendung
rolli67
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Betriebsmittelkennzeichnung eines RCD

Beitrag von rolli67 »

Moin Leute,

ich soll die Betriebsmittel einer Unterverteilung beschriften.
Linocur würde ich mit „Q“ beschriften (Schalten eines Flusses, Sicherungen mit „F“ (Schutz eines Flusses).
Aber beim RCD für 6 nachgeschaltete Sicherungen scheiden sich die Geister.
Ich bin für „F“ mein Kollege für „Q“.
Was ist denn jetzt richtig ?

Vielen Dank für eure Hilfe.

VG
Rolli
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SPS
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Re: Betriebsmittelkennzeichnung eines RCD

Beitrag von SPS »

https://de.wikipedia.org/wiki/Betriebsm ... technik%29
Hier ein F Hauptfunktion Schutz
So war es auch Früher schon bei mir.

CAD Schulversion Aktuell F, Treesoft Cad


Auch hier F
http://ww3.cad.de/foren/ubb/uploads/Mic ... g%29_2.pdf

Ganz alte Caddy ++ Q
Mit freundlichem Gruß sps
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SPS
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Re: Betriebsmittelkennzeichnung eines RCD

Beitrag von SPS »

Mit freundlichem Gruß sps
ego11
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Re: Betriebsmittelkennzeichnung eines RCD

Beitrag von ego11 »

Bei uns bekommt der Linocur(und alle anderen LS-Schalter/Sicherungen) ein "F" und der RCD(und genauso Lasttrennschalter) ein "Q".

Und ein Schütz grundsätzlich ein "K", bevor jemand fragt!
Elo-Ocho
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Re: Betriebsmittelkennzeichnung eines RCD

Beitrag von Elo-Ocho »

Moinsen,

in dem Wissen, dass man mich im Maschinenbau (zurecht) mit dem Plan vom Hof prügeln würde, versuche ich das immer Laienverständlich hin zu bekommen, z.B. Linoqur heißt Q5, der FI dahinter F5 und die LS dahinter dann F5.1 - F5.x. Damit kommt jeder Hausmeister zurecht.

Die Vorsicherung zum SPD heißt meist F100, der SPD dann F101.

Zeituhren usw. K irgendwas mit der LS-Nummer,
Installationsschütze Q irgendwas mit der LS-Nummer.
Klingeltrafo T irgendwas mit der LS-Nummer
usw.

Dann lässt sich das alles ganz gut zuordnen.
Wenn der ganze Bau anders strukturiert ist, dann meist wie gehabt.

Aber um auf die Frage zurück zu kommen, F ist, wenn das Bauteil in erster Linie schützen soll, ich denke, auf den FI trifft das zu, auf den LS sowieso.
Bei dem Linoqur bin ich wieder bei dir, der Backupschutz sollte an sich nicht auslösen.

Ocho
Immer wenn ich Langweile habe, dann melde ich mich in einem Eltern-Forum an und Frage, wie weit man den Schimmel im Pausenbrot der Kinder wegschneiden sollte...
IH-Elektriker
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Re: Betriebsmittelkennzeichnung eines RCD

Beitrag von IH-Elektriker »

Naja, eigentlich gibt es eine EN-Norm dafür. Die DIN EN IEC 81346-2 regelt das ganze.

Nach der o.g. Norm wird als Betriebsmittelkennzeichen ein F für ein "Objekt zum Schutz vor den Auswirkungen gefährlicher oder
unerwünschter Bedingungen
" verwendet. Da der RCD ja solch ein Objekt ist darf bzw. muss er mit einem F gekennzeichnet werden, siehe auch Tabelle 2 der o.g. Norm.

Laut dieser Tabelle 2 gibt es auch einen alternativen zweiten Kennbuchstaben, wird dieser angewendet dann muss es eigentlich FB für einen RCD heißen....

Und ja, bevor mir wieder diverse Leute ungenaue Recherche vorwerfen, diese DIN EN IEC 81346-2 gilt eigentlich nur für industrielle Systeme und nicht im Hausbau ;)

Und nochmal ja, ich hab diese Info nur deswegen parat weil ich vor einigen Jahren mal ein CAD-System als Keyuser mit eingeführt habe und wir damals konzernweite Regelungen betreffend dem Aufbau von Schaltungsunterlagen festgelegt haben - und eine gute HDD vergisst nix :D
ego11
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Re: Betriebsmittelkennzeichnung eines RCD

Beitrag von ego11 »

Kann ja jeder machen wie er merint, aber am Ende muß es so sein, das ein Nutzer(der ja auch durchaus Fachmann sein darf!) damit umgehen kann.

Und irgendwelche kriptischen bezeichnungen noch Schaltplanseite wie es in der Industrie üblich ist, sind z.B. in einen Installationsverteiler imho fehl am Platz.

Hier ist ein system gefragt, das auch ohne Stromlaufplan funktioniert.

Bei uns ist z.B. grundsätzlich der Hauptschalter Q0, der Überspannungschutz F00(wenn vorgesichert, dann mit F0).

LS-Schalter ohne FI befinden sich in Gruppe 0 und nennen sich 0F1-0F...., Klemmen dazu in X0, 0F1 dann X0:1.
Gruppenvorsicherung nennen sich dann F1, dahinter Q1 als FI und 1F1 als LS und so fort, Klemmleiste natürlich X1)
Klemmennummerierungen natürlich nach Stromkreis, nicht fortlaufend.
Eine 7adrige Steuerleitung hinter 4F5 hat dann dier Klemmen X4:5.1-5.6.
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Tobi P.
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Re: Betriebsmittelkennzeichnung eines RCD

Beitrag von Tobi P. »

Moin,

ich verwende ein ähnliches System wie ego. Hauptschalter ist immer Q0, Vorsicherung vom Überspannungsschutz F00 und der Überspannungsschutz selbst F01.
Der Gruppenaufbau sieht bei mir folgendermassen aus:

1F0 - 1Q0 - 1F1-1F6 - X1:1-6
2F0 - 2Q0 - 2F1-2F6 - X2:1-6
usw.

Ist absolut eindeutig und es kommt jeder auch dann damit klar wenn der Stromlaufplan mal verschütt gegangen ist. Ich achte dabei auch darauf die Klemmenleisten eindeutig aufzubauen und zwischen den einzelnen Klemmenblöcken genügend Platz zu lassen um diese auch optisch auseinnanderhalten zu können. Da brauch ich beim Auflegen nicht ein einziges Mal in den Stromlaufplan zu schauen (ok, brauch ich meist schon aus dem Grund nicht weil ich das Ding ja selbst gezeichnet habe :D).


Gruß Tobi
froebel88
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Re: Betriebsmittelkennzeichnung eines RCD

Beitrag von froebel88 »

Und wenn ihr mehr als eine Gruppe mit Vorsicherung ohne RCD habt, dann wäre das

1F0 - 1F1, 1F2 .. (Sicherungen ohne Fi)
2F0 - 2F1, 2F2 .. (Sicherungen ohne Fi)
3F0 - Q3 - 3F1, 3F2 .. (Sicherungen mit Fi)

?

Also nehmt ihr dann in Kauf, dass es dann einen Q3 (Fi) gibt, aber keinen Q1, Q2..?
DBY656
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Re: Betriebsmittelkennzeichnung eines RCD

Beitrag von DBY656 »

Hallo zusammen,
die Frage lässt sich mit der Art der Betätigung des RCD klären.
Nur in sehr seltenen Fällen dient dieser zum Ein- / Ausschalten von Lasten, was den Bezeichner Q rechtfertigt. Dies ist dann z.B. der Fall wenn dieser mittels Betätiger von Aussen geschaltet wird oder Remote per Steuersignal geschaltet wird.
In den gängigen Gebäudeverteilungen hat ein RCD eine reine Schutzfunktion und wird somit mit F beschriftet.

Gruß Markus
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