Lueftungserinnerung der DGUV

Hier geht es um allgemeine Normen der Elektrotechnik, Auslegungen und deren Anwendung
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Funker
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Lueftungserinnerung der DGUV

Beitrag von Funker »

Ich meine das ist auf den zweiten Blick möglicherweise etwas zum Schmunzeln, im Funkerdeutsch QZL (Quatsch zum Lachen)

https://publikationen.dguv.de/praeventi ... ranhaenger

Bei mir fällt da immer vom Fenstergriff herunter, ist wohl Griff abhängig.
IH-Elektriker
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Re: Lueftungserinnerung der DGUV

Beitrag von IH-Elektriker »

So zum Lachen ist das gar nicht.....

Büro mit mehreren Mitarbeitern, jeder sitzt in seiner Arbeit vertieft. Wer denkt da an stündliches bzw. halbstündliches regelmäßiges Lüften? Esa ist so gut wie garantiert das der eine oder andere Lüftungszyklus übersehen wird weil alle Mitarbeiter mit ihren Gedanken irgendwo in ihrer Arbeit sind und nicht an das Lüftungsintervall denken.

Bei uns im Büro klingelt darum jede volle Stunden ein altes Handy dessen Wecker entsprechend gestellt ist ;)
Olaf S-H
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Re: Lueftungserinnerung der DGUV

Beitrag von Olaf S-H »

Moin IH-Elektriker,

es ist schon komisch, wie unterschiedlich es teilweise gehandhabt wird. Einige lüften ständig, einige wiederkehrend und einige gar nicht. Mir ist zu viel Luft auch lieber als zu wenig. Man wird zwar nicht vor Corona weglaufen können - aber man kann es sportlich sehen und es den Biestern möglichst schwer machen.

Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
vde1
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).

"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
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Elt-Onkel
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Re: Lueftungserinnerung der DGUV

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

bis vor einem Jahr hieß das "Stoßlüften".

Aber manche Zeitgenossen stellen Tag und Nacht ihre Fenster "auf Kipp", und glauben an einen Luftaustausch.

Querlüften ist Luftaustausch.
Ich habe das in Krankenhäusern gesehen.
Da kommt die Schwester jede Stunde und öffnet für 5 Miuten das Fenster vom Patientenzimmer.
Solange die Tür und der Flur nicht einbezogen werden, ist der Luftaustausch sehr gering.
Also eine Pflichtveranstaltung ohne Wirkung.

Und dann nochmal zur Erinnerung:
Das Vorbinden von Zellstoff oder Baumwolle vor Mund und Nase ist KEIN Atemschutz für den Träger.
Ich habe den Eindruck, daß manche glauben, das sei so eine Art "leichter Atemschutz".
Dem ist mitnichten so.
Lediglich die Geometrie der Aerosol-Ausatemwolke von infizierten Personen ändert sich.
Das ist vergleichbar mit den Gummianzügen der 'Terminatoren' von Tschernobyl.
Man hat den Arbeitern eingeredet, das Gummi würde radiaktive Strahlung abhalten.
Man hatte keine andere PSA.
Konsequenterweise müsste das Tragen von FFP3-Masken für Ottonormalverbraucher verboten werden.
Die haben nämlich ein Ausatemventil.
Quasi eine Düse zum direkten Kontaminieren des gegenüber.


...
ThomasR
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Re: Lueftungserinnerung der DGUV

Beitrag von ThomasR »

Bei diesen Halbwahrheiten kommt mir die Galle hoch!

Das deutsche Wort "Lüften" wurde schon oft mißbraucht bzw. falsch verstanden. Wie oft hat meine Großmutter "gelüftet" und damit jede Menge Wärme verballert :(

Vielleicht habe ich deshalb zu meiner Elektrikerausbildung noch ein Maschinenbaustudium draufgesetzt und mich mit Thermodynamik und ähnlichen Themen beschäftigt. Meine Diplomarbeit hat sich ausdrücklich mit der "Strömungsschichtung im Kraftfahrzeug" beschäftigt, einige meiner Erkenntnisse darin sind von Ford und Mercedes in Serie gegangen. Seitdem bin ich in der KFZ Industrie in wechselnden Positionen auf diesem Feld tätig. ;)

Dauerlüften im volkstümlichen Sinn ("ich mache mal ein Fenster auf") bringt gar nichts! Wo Luft hinein soll, muß sie bekanntlich auch wieder hinaus. Ballons kann man aufblasen, Häuser/Räume wohl eher nicht. Also muß zum richtigen Lüften immer eine Zuluft und eine Abluft vorhanden sein (ja, das gibt es auch im Auto, nur gut versteckt) :cool:

Im einfachsten Fall macht man das durch Querlüften, zum Fenster herein und durch die Tür heraus oder umgekehrt je nach Windrichtung. Womit wir bei dem fehlenden Antrieb wären. Ohne Wind/Druckdifferenz ist die Wirksamkeit nur sehr mäßig. Will man einen Raum ohne Wind/Druckdifferenz schnell "durchlüften" braucht man Gebläse/Ventilatoren. Damit geht der Luftaustausch auch sehr schnell, denn man will ja keine Wärme vergeuden. Die Wände und das Mobiliar kühlen nämlich erst langsam aus, also nicht beim Stoßlüften! richt1

Für unsere Schulen wären z.B. auch Gebläse in den (normalerweise geschlossenen) Fenstern sehr sinnvoll. Zum "Lüften" öffnet man zwei Fenster und schaltet beide Ventilatoren ein (und verlässt an besten den Raum, darin herrscht dann ein Sturm). Der eine bläst die Luft herein, der andere befördert sie heraus. Das würde für einen durchschnittlichen Klassenraum gerade 1-2 Minuten dauern, fertig. Dann wieder Fenster zu und gut ist. Die Sparausführung kommt auch mit nur einem Ventilator aus. Die ganze Filterdiskussion ist fragwürdig denn echte HEPA Filter (in bezahlbarem Rahmen) können nur im Umwälzverfahren die Luft behandeln: das kann auch zur Verbreitung der Viren aus der Ecke des einen betroffenen Schülers quer durch den Raum in Richtung Filter beitragen. hair1

FFP3 Masken: selbstverständlich gibt es auch FFP3 Masken OHNE Ventil. Die sind nur sehr unbeliebt, weil da nicht nur das Einatmen DURCH das Filtermaterial schwerfällt, sondern auch das Ausatmen DURCH das Filtermaterial. Man muß nur die richtigen für den jeweiligen Zweck kaufen!
Dem Bauarbeiter in staubiger Umgebung ist völlig egal, wer seine Atemluft abbekommt, Hauptsache das Ausatmen geht möglichst leicht. richt1
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