Brücke Nummer 1 ist verboten, ebenso ist Brücke Nr.2 so nicht in Ordnung. Eine solche Brücke müsste zurück in den Verdrahtungskanal führen wie das grün gezeichnete Exemplar.Gelbschnalbel hat geschrieben: ↑Samstag 19. Januar 2019, 21:17 Brücken werden auch verwendet nur nicht in den genannten Fällen.
Wenn Nummer 2 ausgeschlossen ist und wir uns als Hersteller auf die Norm berufen, dann bleibt eigentlich nur passende Brücken zu kaufen oder eben die in meiner Skizze grün gezeichnete Drahtverlegung (zurück zum Kanal).
60204-1: Verdrahtung über Klemmen
-
- Null-Leiter
- Beiträge: 1841
- Registriert: Mittwoch 9. Januar 2013, 11:18
Re: 60204-1: Verdrahtung über Klemmen
-
- Null-Leiter
- Beiträge: 47
- Registriert: Donnerstag 1. März 2018, 08:35
Re: 60204-1: Verdrahtung über Klemmen
Hat etwas gedauert die aktuelle Ausgabe zu beschaffen...Olaf S-H hat geschrieben: ↑Samstag 19. Januar 2019, 23:09 Moin Gelbschnabel,
in der VDE-Schriftenreihe (Band 26, 6. Auflage - aktuell ist die 7. Auflage) findet man hierzu:
Tja, den letzten Satz kann man auch mehrdeutig deuten.Die Anforderung, dass Klemmleisten frei zugänglich sein müssen und nicht durch die Verdrahtung verdeckt werden dürfen, ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit und auch schon für die Erstmontage notwendig. Zum Problem kann dies eigentlich nur bei Mehretagen-Reihenklemmen führen, wenn dies nicht bereits bei der Leitungsführung im Schaltschrank berücksichtigt wird.
Gruß Olaf
In der aktuellen Ausgabe (7.) steht:
Seite 365Keine Leitung über Klemmen führen
Die Verdrahtung der elektrischen Ausrüstung muss so ausgeführt werden, dass kein Leiter und auch keine Leitung über eine Klemme verlegt wird.
Klingt für mich streng ausgelegt. Dann müsste man das tatsächlich wie IH-Elektriker sehen.
D.h. ob ein "Problem" entsteht würde keine Rolle spielen. Strenges Verbot... (solange man die 60204-1 benutzt).
MfG
Die fünf Sicherheitsregeln:
0.0 Traue niemandem, am wenigsten dir selbst.
0.1. Ausnahmen sind dauerhaft ausverkauft.
0.2. Glauben tut man in der Kirche.
0.3. Spekuliert wird an der Börse.
1. Freischalten
2. Gegen Wiedereinschalten sichern.
3. Spannungsfreiheit feststellen
4. Erden und danach Kurzschließen
5. Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken
0.0 Traue niemandem, am wenigsten dir selbst.
0.1. Ausnahmen sind dauerhaft ausverkauft.
0.2. Glauben tut man in der Kirche.
0.3. Spekuliert wird an der Börse.
1. Freischalten
2. Gegen Wiedereinschalten sichern.
3. Spannungsfreiheit feststellen
4. Erden und danach Kurzschließen
5. Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken
-
- Beiträge: 13786
- Registriert: Montag 10. Januar 2005, 23:57
Re: 60204-1: Verdrahtung über Klemmen
Moin Gelbschnabel,Gelbschnalbel hat geschrieben: ↑Sonntag 10. Februar 2019, 18:36 ... Strenges Verbot... (solange man die 60204-1 benutzt). ...
die VDE 0113-1 kommt automatisch über die Maschinenrichtlinie ins Spiel.
Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).
"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).
"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
-
- Null-Leiter
- Beiträge: 2222
- Registriert: Sonntag 12. November 2006, 21:40
- Wohnort: Köln
Re: 60204-1: Verdrahtung über Klemmen
Also sind alle, welche Doppel/Dreistocklemmen verwenden, im Unrecht?
-
- Null-Leiter
- Beiträge: 1511
- Registriert: Sonntag 27. März 2005, 01:20
- Wohnort: Nideggen
- Kontaktdaten:
Re: 60204-1: Verdrahtung über Klemmen
Offensichtlich wird die Norm so interpretiert, daß eine Leitung nicht komplett über die Klemme verlaufen darf. Bei Etagenklemmen wird dann die eine Seite von unten bzw. rechts und die andere Seite von oben bzw. links angefahren.
Das Verdecken der PE oder L-Klemme durch den N bei einer üblichen Installationsetagenklemme ist damit offensichtlich nicht gemeint.
Mindestens bei Potentialverteiler/Rangierklemmen mit Klemmstellen in einer Ebene wird das aber fragwürdig: dort müssen alle Leiter übereinander in die eine Ebene der Verteilerklemme passen. Beispiel aus dem täglichen Umgang wären auch die N bzw. PE Verteilerblöcke für senkrechten Einbau auf Hutschiene. Allerdings kann es hier nicht zu Verwechselungen kommen, denn alle Leitungen gehören vom Potential zu dieser einen Klemme und sind sicher farbig zugeordnet.
Das Verdecken der PE oder L-Klemme durch den N bei einer üblichen Installationsetagenklemme ist damit offensichtlich nicht gemeint.
Mindestens bei Potentialverteiler/Rangierklemmen mit Klemmstellen in einer Ebene wird das aber fragwürdig: dort müssen alle Leiter übereinander in die eine Ebene der Verteilerklemme passen. Beispiel aus dem täglichen Umgang wären auch die N bzw. PE Verteilerblöcke für senkrechten Einbau auf Hutschiene. Allerdings kann es hier nicht zu Verwechselungen kommen, denn alle Leitungen gehören vom Potential zu dieser einen Klemme und sind sicher farbig zugeordnet.
-
- Null-Leiter
- Beiträge: 1841
- Registriert: Mittwoch 9. Januar 2013, 11:18
Re: 60204-1: Verdrahtung über Klemmen
Hintergrund dieser Forderung ist das man nicht erst haufenweise Adern beiseite „räumen“ muss um eine Klemme zu lösen bzw. eine Klemmstelle zu identifizieren. Es gibt da im Schaltschrankbau die kuriosesten Montageorte für Klemmen die man sich vorstellen kann….ThomasR hat geschrieben: ↑Montag 11. Februar 2019, 14:06 Offensichtlich wird die Norm so interpretiert, daß eine Leitung nicht komplett über die Klemme verlaufen darf. Bei Etagenklemmen wird dann die eine Seite von unten bzw. rechts und die andere Seite von oben bzw. links angefahren.
Das Verdecken der PE oder L-Klemme durch den N bei einer üblichen Installationsetagenklemme ist damit offensichtlich nicht gemeint.
Mindestens bei Potentialverteiler/Rangierklemmen mit Klemmstellen in einer Ebene wird das aber fragwürdig: dort müssen alle Leiter übereinander in die eine Ebene der Verteilerklemme passen. Beispiel aus dem täglichen Umgang wären auch die N bzw. PE Verteilerblöcke für senkrechten Einbau auf Hutschiene. Allerdings kann es hier nicht zu Verwechselungen kommen, denn alle Leitungen gehören vom Potential zu dieser einen Klemme und sind sicher farbig zugeordnet.
Bei Mehrstockklemmen wird es immer Adern geben die über eine Klemmstelle laufen, das wäre technisch ja gar nicht anders machbar wenn man auf der Breite von einer Klemme mehrere Klemmstellen unterbringen will. Insofern ist meiner Meinung nach tolerierbar das hier ggf. Klemmstellen durch Adern verdeckt werden. Ähnliches gilt bei Potentialklemmen.
Was aber gar nicht geht ist die Verdrahtung quasi vor den Klemmen (oder auch anderen Betriebsmitteln) zu führen. Oder Klemmen so zu setzen das man sie mit Taschenlampe und Zahnarztspiegel tief im Schaltschrank identifizieren (nach dem Motto „ja da ist ne Klemme…“), aber niemals mit Werkzeug erreichen kann. Alles schon gesehen – Schutzleiterklemmleiste quasi hinter der Montageplatte, rankommen nicht mehr möglich.
In diese Richtung geht die Norm hier, nicht um normale Mehrstockklemmen….