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Betrieb von DIN-Stromerzeugern vs DGUV Information 203-032 (2016)

Verfasst: Dienstag 19. Juli 2016, 15:38
von UdoBur
Hallo zusammen, ich brauche mal eure Ideen ... :)

Mir ist die neue DGUV Information 203-032 in die Finger gefallen.
Nettes Teil mit einigen Überraschungen ...

Das Problem dabei (Bereich Feuerwehr / Katastrophenschutz):
Stromerzeuger nach DIN 14685 -1 (IT-Netz mit / ohne Iso-Wächter) wurden / werden ja mit den Schutzmaßnahmen "Schutztrennung" (bei 1 Verbraucher) und "Schutzpotentialausgleich mit begrenzter Netzausdehnung" bei mehreren Verbrauchern betrieben (entsprechend 5.3.4 BGI 867:2005).
Das diese Schutzmaßnahme manchmal Probleme machte, ist bekannt, aber dies ließ sich ja durch die Verringerung des Schleifenwiderstandes durch kürzere Leitungslängen (weniger als 100 m zwischen zwei Verbrauchern) verhindern.

Wie können diese neuen Forderungen (Woher kommen die eigentlich?? ) insbesondere im Hinblick auf den Einsatz an z.B. einem so genannten Behandlungsplatz (mehrere Zelte, je Zelt 1 Aggregat, jedes Zelt mit mehreren Verbrauchern über mehrere Verteiler) in der Praxis umgesetzt werden?
Ein Mehrfach-Verteiler mit 1 RCD für alle Steckdosen wäre nach der 203-032 ja nicht mehr zulässig ...

Vielleicht hast da jemand eine Idee zur praktischen Umsetzung?

Verfasst: Dienstag 19. Juli 2016, 16:27
von Tobi P.
Moin Udo,
UdoBur hat geschrieben:Vielleicht hast da jemand eine Idee zur praktischen Umsetzung?
Fachgruppe Elektroversorgung mit NEA anfordern und TN-Netz aufbauen lassen :D

Eine mir zu dem Thema bekannte Ansicht lautet dass es sich bei einer Einsatzstelle ja weder um eine Bau - noch eine Montagestelle im Sinne der Info handelt und diese somit nicht angewendet werden muss. Die DIN 14685 bzw. die Gestaltung von Feuerwehr-Stromerzeugern ist in der Hinsicht sowieso etwas speziell, die eingebauten Isolationsüberwachungseinrichtungen wirken zum Beispiel nur meldend und nicht abschaltend. Abgeschaltet wird erst beim zweiten Fehler (oder auch nicht, kommt drauf an ob das Aggregat den benötigten Kurzschlussstrom liefern kann bzw. der Fehler ausreicht um den Antriebsmotor abzuwürgen).

Edit: Wusst ichs doch, das Thema gab es bereits:

http://www.diesteckdose.net/forum/showt ... on+203-032


Gruß Tobi der sich bei dem Thema entspannt zurücklehnen und an seine TN-NEA denken kann :D

Verfasst: Dienstag 19. Juli 2016, 17:27
von UdoBur
Joh, danke, Kollege ... :D
[anderer Thread]
Danke für den Link, bringt aber auch keine neuen Erkenntnisse.

[TN-NEA]
ist zwar schön (hätte ich auch gerne im Stall) aber nicht wirklich im SEG-Einsatz brauchbar.
Rausholen, anwerfen, einstecken ist angesagt, alles andere ist ausbildungstechnisch und einsatztaktisch wenig effizient.

[keine Baustelle]
Die Ansicht kenne ich auch, aber auch genau die Gegenteilige aus dem gleichen Sachgebiet ... Und es gibt aus gleichem Haus noch eine Dritte und Vierte ... "kommt drauf an ..." :confused:

Mal schauen, wer noch Meinungen und / oder Lösungen hat, gerne ... :)

Verfasst: Dienstag 19. Juli 2016, 17:50
von Lightyear
Ich such' ja auch noch nach einer praxistauglichen Umsetzung der 203-032, bei mir treffen es "Bau- und Montagestellen" schon des Öfteren...

Verfasst: Dienstag 19. Juli 2016, 18:19
von Markus83
UdoBur hat geschrieben:[TN-NEA]
ist zwar schön (hätte ich auch gerne im Stall) aber nicht wirklich im SEG-Einsatz brauchbar.
Rausholen, anwerfen, einstecken ist angesagt, alles andere ist ausbildungstechnisch und einsatztaktisch wenig effizient.
Die Leute holen, die sich mit dem Thema auskennen und das passende Material haben ist wenig Effizient?
Ihr kümmert euch um die Zelte, die Jungs mit der NEA um die Stromversorgung und Beleuchtung. Wenn das mit dem Erderfeld schwierig wird, ggf auch erstmal als "IT" bzw. "Schutztrennung mit mehreren Verbauchern" und Isowächter. Das können die nämlich auch.

Gruß Markus

Verfasst: Dienstag 19. Juli 2016, 18:39
von Tobi P.
Moin Udo,
UdoBur hat geschrieben: Rausholen, anwerfen, einstecken ist angesagt, alles andere ist ausbildungstechnisch und einsatztaktisch wenig effizient.
:)
puuuh - gut dass wir da schon mehrfach das Gegenteil bewiesen haben, nicht dass die Kollegen von der BF Düsseldorf noch auf die Idee kommen dass es keine Einsatzoptionen für ihr 200er gibt ;)
Für das Konzept "BR 500" gibts übrigens einen fix und fertig zusammengestellten Energieverteilersatz im Kaufhaus des Bundes :)


Gruß Tobi

PS: Ulli sagt bei solchen Themen immer "Stecker rein - glücklich sein!" :D

Verfasst: Dienstag 19. Juli 2016, 19:27
von UdoBur
Markus83 hat geschrieben:Die Leute holen, die sich mit dem Thema auskennen und das passende Material haben ist wenig Effizient?
Ihr kümmert euch um die Zelte, die Jungs mit der NEA um die Stromversorgung und Beleuchtung.
Ja. es ist wenig effizient, weil genau das bei MANV 1 + schlicht und ergreifend zu lange dauert. Licht brauche ich unmittelbar nach Eintreffen, nicht erst 5 oder 10 oder 15 Minuten danach.

Wenn wir von planbaren Einsätzen reden, absolut kein Thema und immer wieder gerne in Anspruch genommen.
Markus83 hat geschrieben:Wenn das mit dem Erderfeld schwierig wird, ggf auch erstmal als "IT" bzw. "Schutztrennung mit mehreren Verbauchern" und Isowächter. Das können die nämlich auch.
Das ist - genauer war bisher - bei FW und uns der Standard. Aber genau das geht ja jetzt (laut DGUV Information) nicht mehr.
Tobi P. hat geschrieben:gut dass wir da schon mehrfach das Gegenteil bewiesen haben, nicht dass die Kollegen von der BF Düsseldorf noch auf die Idee kommen dass es keine Einsatzoptionen für ihr 200er gibt ]
:D
Großstadt ist andere Baustelle, hier dauert's ...
Mit Uli gehe ich konform, genau so muss das im "Erstangriff" sein, q.a.d.
Wenn Kräfte nachrücken, kann ich mit der TeSi (sofern qualifiziert) dann anders agieren.
Tobi P. hat geschrieben:Für das Konzept "BR 500" gibts übrigens einen fix und fertig zusammengestellten Energieverteilersatz im Kaufhaus des Bundes :)
Das Konzept würde mich auch interessieren, hab aber bisher nur Skizzen aus 'ner Präsi gesehen. Leider halten sich meine Kontakte da bedeckt.
Aber das ist ein anderes Thema.

Was mich aktuell brennend interessiert, ist:
Woher kommen diese Forderungen? Was sind die konkreten Hintergründe?
(Denn nur mit den Kenntnissen kann ich ggf über eine GBU abweichen).
Und, wie kann der Schrott (sorry) praxisnah, sicher und ohne größeren (Neu-)Ausbildungs-Aufwand umgesetzt werden? (z.B. bei den zwangsläufig kaskadierten Zeltleuchten ... )

Verfasst: Donnerstag 21. Juli 2016, 18:30
von Teletrabi
@KM: werhat denn da druck gemacht für dieses Ergebnis? Und ist dem NA nicht selbst aufgfallen, dass es kaum praktikabel ist?

RCD-Lobby? PRCD-Lobby? Oder wem ist das zu verdanken?

Wieso hat man nicht einfach Isowächter mit 0,4 sek Schaltzeit gefordert?

Verfasst: Donnerstag 21. Juli 2016, 18:57
von kabelmafia
Moin TT,

ich glaub, das ist ein Thema für das nächste Forentreffen...

Verfasst: Freitag 22. Juli 2016, 05:01
von Elt-Onkel
Hallo,

ich hatte letztens ein ausgiebiges Gespräch mit einem Forenmitglied.

Ja, es ist ein Thema für das nächste Treffen.


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