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Prüfdienstleister - Alles Lug und Betrug? Oder Unfähigkeit?

Verfasst: Donnerstag 1. August 2013, 00:34
von Epileptriker
Mahlzeit!

Ich hatte in den letzten Wochen mit drei umfangreichen Gutachten zu tun, bei einem ist mir da ein Prüfer begegnet, der schafft unglaubliche 1002 (Eintausenundzwei) "Prüfungen" am Tag! Ich versuche das nun in verschiedene Fachartikel zu gießen, daher aus aktuellem Anlass:

Kontrolliert ihr eigentlich eure Prüfdienstleister?
Habt ihr (oder eure Kunden) Aufträge vergeben oder hattet ihr mal?
Warum aktuell nicht mehr?
Welche Preise bezahlt ihr aktuell, oder bekommt ihr für eine Prüfung?

Kontrolle

Verfasst: Donnerstag 1. August 2013, 05:21
von denizjustin
Hallo Epilektriker,
erstmals sind so viele Prüfungen am Tag unmöglich (wenn man es richtig macht)
Der Kunde denkt er macht ein gutes Geschäft, kann aber leider nicht nachvollziehen ob diese Prüfungen richtig gemacht werden.
Meiner Meinung nach müsste solchen Leuten das Handwerk verboten werden.
Prüfer die noch etwas auf sich halten werden da Gnadenlos ausgebootet.
Ich persönlich prüfe intern in unserer Firma, und mir käme so ein billig- Prüfer nicht ins
Haus.
Aber heute soll ja alles schnell und billig sein (leider) :mad:
Gruß dj

Verfasst: Donnerstag 1. August 2013, 10:25
von meisterglücklich
Wenn 10 bis 12 Prüfer gleichzeitig mit eigenen Meßgeräten prüfen sollten die 1000 Geräte doch möglich sein?
Ich wüßte nicht mal, ob ich an einem Arbeitstag soviele Aufkleber zu verkleben schaffe...

Verfasst: Donnerstag 1. August 2013, 12:02
von geloescht
Hallo Epileptriker,

ich meine, dass bei dem einen oder anderen Dienstleister Prüfer arbeiten die die geforderte Befähigung nicht besitzen. Diese Prüfer stellen nur fest "gut" "schlecht" und kleben den entsprechenden Aufkleber.

Solche Prüfer schaffen enorme Stückzahlen. Der Kunde ist u.U. der Dumme, weil der reihenweise Geräte wegwirft, obwohl die Geräte keine Gefahr darstellen.

Beispiel:

Die fehlende Abdeckung (Platz für ein CD-Rom o.ä.) an einem PC wird bemängelt und das Gerät als "gefährlich" eingestuft. Dass bei allen anderen PC die Abdeckungen ohne Werkzeug abgenommen werden können müsste eigentlich zum gleichen Ergebnis führen. Diese PC´s sind aber "ungefährlich".

Daß beide PC keine Gefährdung darstellen, weil keine gefährliche Spannungen erreichbar sind ist für den Prüfer uninteressant.

Gruß

Alois

Verfasst: Donnerstag 1. August 2013, 17:58
von Epileptriker
meisterglücklich hat geschrieben:Wenn 10 bis 12 Prüfer gleichzeitig mit eigenen Meßgeräten prüfen sollten die 1000 Geräte doch möglich sein?
Ich wüßte nicht mal, ob ich an einem Arbeitstag soviele Aufkleber zu verkleben schaffe...
Wenn.... :rolleyes: Das war dummerweise allerdings einer alleine! :D

Verfasst: Donnerstag 1. August 2013, 22:02
von michaelz
Wir haben in der Firma vor ein paar Wochen auch die Prüfungen gehabt. Die haben eine Woche gebraucht und dabei bestimmt minimum 5000 Geräte geprüft, von Höhenverstellbaren Tischen bis Netzteile und Kühlschränke und jede Kaffeemaschine. Mit wievielen Leuten die da waren weiss ich aber nicht, aber pro Werk müssen das schon so 5 Leute gewesen sein.

Irgendeiner zeichnet dafür ja verantwortlich. Und unterschreibt ja auch irgendwas an Prüfprotokollen. Vielleicht sieht das deshalb so aus als wenn dieser eine Prüfer soviel Geräte selber geprüft hat?

Verfasst: Freitag 2. August 2013, 00:03
von Tobi P.
michaelz hat geschrieben: Irgendeiner zeichnet dafür ja verantwortlich. Und unterschreibt ja auch irgendwas an Prüfprotokollen.
Moin,

verantwortlich dafür ist der Prüfer. Und der unterschreibt auch die Prüfprotokolle für die von ihm durchgeführten Prüfungen. Und jetzt komm mir bloß keiner mit irgendwelchen Sprüchen wie "Aber das muss der Meister machen, das darf der Prüfer nicht" - das ist nämlich Schwachsinn den Leute verzapfen die von Prüftechnik und der entsprechenden Dokumentation keine Ahnung haben.


Gruß Tobi

Verfasst: Freitag 2. August 2013, 04:39
von denizjustin
Tobi P. hat geschrieben:Moin,

verantwortlich dafür ist der Prüfer. Und der unterschreibt auch die Prüfprotokolle für die von ihm durchgeführten Prüfungen. Und jetzt komm mir bloß keiner mit irgendwelchen Sprüchen wie "Aber das muss der Meister machen, das darf der Prüfer nicht" - das ist nämlich Schwachsinn den Leute verzapfen die von Prüftechnik und der entsprechenden Dokumentation keine Ahnung haben.


Gruß Tobi
Richtig Tobi dd1
Gruß dj

Verfasst: Freitag 2. August 2013, 07:50
von Bödeker, Klaus
Tobi P. hat geschrieben:Moin,

verantwortlich dafür ist der Prüfer. Und der unterschreibt auch die Prüfprotokolle für die von ihm durchgeführten Prüfungen. Und jetzt komm mir bloß keiner mit irgendwelchen Sprüchen wie "Aber das muss der Meister machen, das darf der Prüfer nicht" - das ist nämlich Schwachsinn den Leute verzapfen die von Prüftechnik und der entsprechenden Dokumentation keine Ahnung haben.
Gruß Tobi
Guten Morgen Tobi und dj

Ganz so einfach ist das nicht. Etwas genauer sollten die Aussagen schon sein.
Wenn der Prüfer die Qualifikation einer EuP hat - und selbst wenn er die Prüfung vollständig und richtig durchführt - muss die für ihn zuständige ihn anleitende/kontrollierende und für seine Arbeit verantwortliche EFk (z. B. sein Meister) das Protokoll unterschreiben.
Es gibt "Prüfer" die nach Anweisung prüfen (und von der Tätigkeit ausgehend alles selber machen) und "Prüfer" (die vielleicht selber keinen Handschlag tun) aber die Verantwortung für das Prüfen und die Prüfer tragen
Wer in den Knast gehen muss wenn..... , der hat zu unterschreiben.
Gruß KlausBÖ

Verfasst: Freitag 2. August 2013, 08:22
von IH-Elektriker
Epileptriker hat geschrieben:…..einem ist mir da ein Prüfer begegnet, der schafft unglaubliche 1002 (Eintausenundzwei) "Prüfungen" am Tag!
Ich gehe davon aus das ein Arbeitstag 8 Arbeitsstunden hat – macht 480 Arbeitsminuten. Wenn ich jetzt von 1002 Prüflingen ausgehe so hat der Prüfer für jedes Gerät reich rechnerisch knapp 28 Sekunden Zeit für die Prüfung – inclusive Weg zum Gerät, Messgerät aufstellen/anschließen, Messung durchführen, Prüfaufkleber verkleben, Prüfung dokumentieren – eine stramme Zeitvorgabe !

Unter einer halben Minute pro geprüftem gerät – und dabei war der Prüfer noch nicht einmal auf der Toilette oder hat sich sonstige „persönliche Verteilzeiten“ genommen um eine zu rauchen oder einen Kaffee zu trinken ;)

Selbst wenn er die gesetzlich zulässigen maximalen 10 Stunden pro Tag arbeitet so hat er knapp 35 Sekunden pro Gerät zur Verfügung….

Ob jetzt 35 Sekunden für eine Prüfung ausreichen sollen diejenigen entscheiden welche tagtäglich nach VDE701/702 prüfen (….ich hab das das letzte Mal in größerem Stil in der Lehre gemacht, inzwischen ne schöne Zeitspanne her….), meine Vermutung ist das in dieser Zeit keine seriöse und fachlich korrekte Prüfung möglich ist.

Selbst wenn die einzelnen Geräte sauber ausgebaut und aufgereiht vor einem FEST ausgebauten Prüfplatz liegen dürfte ein Prüfer gehörig in’s Schwitzen kommen….

Servus

Dirk