Prüfdienstleister - Alles Lug und Betrug? Oder Unfähigkeit?

Hier geht es um allgemeine Normen der Elektrotechnik, Auslegungen und deren Anwendung
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Tobi P.
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Beitrag von Tobi P. »

Bödeker, Klaus hat geschrieben: Ganz so einfach ist das nicht. Etwas genauer sollten die Aussagen schon sein.
Wenn der Prüfer die Qualifikation einer EuP hat
Moin Klaus,

guter Einwand, habe ich nicht dran gedacht. Bei mir gibts nämlich keine unterwiesenen Personen oder EFKffT, das einzige was ungelernte hier zu Prüfungen beitragen ist die zu prüfenden Geräte zum Prüfplatz zu bringen und nach der Prüfung wieder wegzuräumen. Aber ohne Quali nach TRBS 1203 Prüfungen durchführen - nee, nicht wenn ich die Verantwortung trage!


Gruß Tobi
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denizjustin
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Beitrag von denizjustin »

Tobi P. hat geschrieben:Moin Klaus,

guter Einwand, habe ich nicht dran gedacht. Bei mir gibts nämlich keine unterwiesenen Personen oder EFKffT, das einzige was ungelernte hier zu Prüfungen beitragen ist die zu prüfenden Geräte zum Prüfplatz zu bringen und nach der Prüfung wieder wegzuräumen. Aber ohne Quali nach TRBS 1203 Prüfungen durchführen - nee, nicht wenn ich die Verantwortung trage!


Gruß Tobi
Hallo Klaus Bö,
Tobi hat mir die Worte aus dem Mund genommen.bravo1
Sonnige Grüße :D bier2
dj
Ich helfe gerne, und jedem weiter. Was daraus gemacht wird liegt nicht in meinem ermessen.
Strom ist gefährlich.richt1
Ich gehe grundsätzlich davon aus, das jeder weiß was er tut, und Ahnung davon hat, wie er das hier erfahrene
umsetzt.
Olaf S-H
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Beitrag von Olaf S-H »

Moin zusammen,

interessant wäre auch die Frage, inwieweit der Auftraggeber haftbar gemacht werden kann (Organisationsverschulden). Ist es offensichtlich, dass der Zeitansatz für eine ordentliche Prüfung zu gering ist? 28 s pro Gerät sollten auch einem Laien als unmöglich ersichtlich sein.

Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
vde1
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).

"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
ego11
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Beitrag von ego11 »

Mal zum Nachdenken:
Ein Kollege von mir prüft aktuell seit mitte Mai in einem Krankenhaus, und ist nach eigener Aussage momentan bei ca. 1800 Geräten.
Er war sicher nicht absolut jeden Tag dort, aber eigentlich fast durchgehend. 100 Geräte am Tag ist imho schon unseriös.
Tierfreund
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Beitrag von Tierfreund »

Tobi P. hat geschrieben:Moin,

verantwortlich dafür ist der Prüfer. Und der unterschreibt auch die Prüfprotokolle für die von ihm durchgeführten Prüfungen. Und jetzt komm mir bloß keiner mit irgendwelchen Sprüchen wie "Aber das muss der Meister machen, das darf der Prüfer nicht" - das ist nämlich Schwachsinn den Leute verzapfen die von Prüftechnik und der entsprechenden Dokumentation keine Ahnung haben.


Gruß Tobi
hallo
blöde frage: aber muß der Prüfer alle Protokole selbst unterschreiben? Bei 1007 am tag hat der aber ne Menge zu schreiben?
Ein kluger Mensch kommt nicht auf die Idee mir Schuld zu geben



cu Tierfreund
ohoyer
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Beitrag von ohoyer »

ego11 hat geschrieben:Mal zum Nachdenken:
Ein Kollege von mir prüft aktuell seit mitte Mai in einem Krankenhaus, und ist nach eigener Aussage momentan bei ca. 1800 Geräten.
Er war sicher nicht absolut jeden Tag dort, aber eigentlich fast durchgehend. 100 Geräte am Tag ist imho schon unseriös.
Hängt immer von den Geräten ab.

Ne typische Büroetage mit relativ gleichartigen Prüflingen, wo auch simple Teile wie dreifachsteckdosen und Tischleuchten dabei sind, lassen sich bei Rechnergestützter Prüfung (und ner zweiten Person, die ab/aufbaut und den Krams ranschleppt) durchaus 100-150 Stück am Tag schaffen- bei widrigen Bedingungen und anspruchsvollen Prüflingen braucht man sicherlich länger...
„Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.“

Friedrich Nietzsche (Werk: Jenseits von Gut und Böse, Aph. 146)
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Tobi P.
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Beitrag von Tobi P. »

Tierfreund hat geschrieben:hallo
blöde frage: aber muß der Prüfer alle Protokole selbst unterschreiben? Bei 1007 am tag hat der aber ne Menge zu schreiben?
Moin Tierfreund,

also im Regelfall - sprich der Prüfer ist erstens Elektrofachkraft und zweitens nach TRBS 1203 qualifiziert - unterschreibt der Prüfer selbst. Kann sein dass es am Ende noch ne Unterschrift der VEFK gibt oder Cheffe noch den Firmenstempel draufdrückt aber das sind dann individuelle betriebsinterne Regelungen. Ich persönlich unterschreibe definitiv keine Prüfprotokolle wenn jemand anders geprüft hat, da wird einfach zuviel Schindluder getrieben.



Gruß Tobi
Tierfreund
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Beitrag von Tierfreund »

tach auch

und wie ist das mit der Unterschrift wen du mit nem elektronischen Prüfgerät los gehst wo da alles gespeichert wird. Alles drucken?
Ein kluger Mensch kommt nicht auf die Idee mir Schuld zu geben



cu Tierfreund
dwarslöper
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Beitrag von dwarslöper »

Tierfreund hat geschrieben:tach auch
Alles drucken?

..neeh, alles auf ´nen Silberling pressen.
Ich maches so, das ich die Anzahl der Prüflinge, bestanden, entsorgt, Reparatur zugeführt aufliste. Dann Zeitraum (Datum) der Prüfung, erste Seriennummer sowie letzte Seriennummer der Prüfung angebe. Alles als PDF mit auf den Silberling. Außerdem bekommt der Kunde diese Daten im Anschreiben noch mitgeteilt, mit dem Hinweis das sich die gleichen Daten auf der CD befinden, welches ja unterschrieben ist. Fertig ist.
Was ist betriebliche Mitarbeiterfürsorge?
Die Mitarbeiter so schnell über den Tisch zu ziehen, dass sie die Reibungshitze für Nestwärme halten.
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Tobi P.
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Beitrag von Tobi P. »

Moin Tierfreund,

ich prüfe mittlerweile nur noch ortsfeste Anlagen. Dabei erstelle ich ein handschriftliches Protokoll das ich dann anschliessend auf dem Rechner ins Reine tippe. Das Originalprotokoll bleibt bei mir, die Firma bekommt einen unterschriebenen Ausdruck und eine PDF-Datei mit eingefügter Unterschrift zur Archivierung auf dem Firmenserver.
Das kann je nach Anlage schon einiges an Papier sein, Rekord waren 42 Seiten für eine Unterverteilung.

Gruß Tobi
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