Floriani hat geschrieben:Hallo
ich habe zu Prüfdienstleistern eine gespaltene Meinung. Das hängt leider damit zusammen, das diese Firmen (wenn es anders sein sollte, lasse ich mich gern belehren), nur nach Stückpreis anbieten und abrechnen. Das bedeutet im Klartext, das bei mehr Prüfungen auch mehr verdient wird. Und genau das ist mehr als kontraproduktiv.
Also bei uns gibt es einen Stückpreis für normale 230V Schukostecker und einen Preis für die anderen Stecksysteme (CEE, Perilex, etc.)
Wenn ich durch Zeiten, die nicht direkt mit der Messung zu tun haben, einen erheblichen Mehraufwand habe, fallen zusätzlich Regiestunden an. Wobei ich das, für normale Schreibtische, mit meiner jetzigen Erfahrung, mittlerweile nicht mehr in Anspruch nehmen muss.
Floriani hat geschrieben:Die Prüfungen werden mit EM8 und gesteuertem Meßgerät durchgeführt. Ich muß aber die Prüflinge selbst demontieren und nach der Prüfung wieder montieren. Es wird mit Sicherheit kein Mitarbeiter einer Bank o.ä. Firmen seinen Schreibtisch selbst zerpflücken. Nach Abschluß der Arbeiten muß der Arbeitsplatz wieder funktionsbereit sein.
Unter diesen Bedingen komme ich am Tag im Schnitt auf etwa 40 bis 50 geprüfte Geräte. Da dürfen aber keine anderen Arbeiten (z.B. Störungen) dazwischen kommen.
Als ich vor gut 5 Jahren mit dem EM anfing und für jeden Typen die Tätigkeit anlegen, bzw. erstellen musste, kam ich ungefähr auf die selbe Tagesleistung! 40-50 Stk.
Mittlerweile sind wir mit der Software absolut vertraut, und können die Vorzüge voll ausnutzen. Und mit diesem System können wir unglaublich rationell und wirtschaftlich arbeiten. Und das (De)-Montieren ist in der Regel auch mit drin.
Floriani hat geschrieben:Durch die hohe Anzahl von Umzügen innerhalb der Bank ist es zwingend notwendig, alle Komponenten separat zu prüfen. Es werden viele Zuleitungen mit Wieland-Stecksystem verwendet und es kann nicht garantiert werden, das z.B. eine Zuleitung und eine Steckdosenleiste immer zusammen bleiben.
Eine Prüfung ohne Demontage der Prüflinge ist zumindest hier nicht möglich. Der Unterschied zwischen Erst- und Wiederholungsprüfungen ist von Zeitaufwand daher relativ gering.
Meiner Meinung nach ist es IMMER notwendig, alle Komponenten separat zu Prüfen und zu demontieren. Grad ich als Dienstleister kann doch nicht wissen, was in grade diesem Schreibtischkanal an Isolationsfehlern so vorherrscht, oder ob die Leitung der Spülmaschine einen defekt aufweist.
Um eine Umfangreiche Besichtigung komme ich, zumindest beim ersten mal, nicht herum. Wenn die Spülmaschine bei der nächsten Prüfung noch immer in der gleichen Küche steht, kann ich u.U. auf das Ausbauen verzichten.
Hier, und beim optimalen ausnutzen des EM, habe ich schon einen gewaltigen Unterschied zwischen Erstaufnahme / -prüfung und den Folgemessungen an diesem Gerät.
Floriani hat geschrieben: Ich denke also, das realistische Preise für Prüfungen an ortsveränderlichen Geräten bei etwa 10 Euro oder mehr pro Stück liegen dürften. Dabei muß wie gesagt, die Lage vor Ort berücksichtigt werden.
Leider versuchen die Prüfdienstleister zur Zeit sich preislich gegenseitig zu unterbieten um an Aufträge zu kommen.
Wir würden für 10€/Messung nicht einen einzigen Auftrag bekommen. Oder ich würde ein anderen Dienstwagen fahren:rolleyes: