Gerät mit Schutzklasse II

Hier geht es um allgemeine Normen der Elektrotechnik, Auslegungen und deren Anwendung
Rolf Keller
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Beitrag von Rolf Keller »

Original von Dr Mik
Bei Conrad gibt es z.B. ein Akku-Schrumpfschlauchset zum Einschrumpfen von elektronischen Schaltungen. Vielleicht passt das ja.
Danke! Schrumpfschlauch habe ich in der Schublade, aber so große Größen kannte ich nicht.

Das könnte ich jedenfalls mal überlegen, so ein 3-Watt-Trafo ist ja nicht sehr groß. Dann muss ich nur noch zusehen, wie ich die offenen Schlauchenden verschließe und wie ich das ganze Paket vernünftig befestige.

Ich hatte schon überlegt, ein fertiges (einschl. Netzkabel und Euro-Stecker ), schutzisoliertes, zertifiziertes Netzteil einzubauen, aber die gibt es anscheinend nur für deutlich höhere Leistungen. :-(
Groovemonkey

Beitrag von Groovemonkey »

Original von Rolf Keller
Was ist das denn für ein merkwürdiges Gerät, bei dem eine Trennung der Zuleitung zu Überstrom führt? Steht "Trennung" für "Kabel komplett abgerissen"? Komisch ...

Und was ist mit "Körper" gemeint? Wenn es der menschliche Körper ist: Den kann man mit Überstromschutzorganen nicht schützen. Wenn es das ist, was in den Normen "Körper" heißt und ein leitendes Teil eines Gerätes etc. ist: Da ist es wohl eher die Spannung, die gefährlich ist, und nicht der Strom.
Damit sei wohl gemeint, dass für den Fall, dass die Zuleitung abgetrennt wird die thermische Sicherung des Schaltkreises ausgelöst wird, ehe/während man das an der Stromversorgung angeschlossene Zuleitungsende anfassen kann und sich an der offenen Phase verletzt.
Mit Körper sei der Körperschluß zwischen Phase, Nullleiter und PE während/ nach der Durchtrennung der Zuleitung. Ein eher seltener Fall, aber wenn man dieses Risiko ausschließen möchte. Die PE darf natürlich nicht in der Schaltung angeschlossen sein.
Rolf Keller
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Beitrag von Rolf Keller »

Original von Groovemonkey
Damit sei wohl gemeint, dass für den Fall, dass die
Zuleitung abgetrennt wird die thermische Sicherung
des Schaltkreises ausgelöst wird, ehe/während man das
an der Stromversorgung angeschlossene
Zuleitungsende anfassen kann und sich an der offenen Phase verletzt.
Thermische Sicherung des Schaltkreises"? Meinst du den Leitungsschutzschalter des Stromkreises?

Wenn ja, wieso löst der eher aus, wenn ein Schutzleiter vorhanden ist? Wenn das Kabel komplett abgerissen ist, kann zwar am offenen Ende ein Kurzschluss entstehen, der den Schutzschalter auslöst, aber dieser Kurzschluss kann ebensogut ohne PE-Leiter entstehen.
Igelknie
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Beitrag von Igelknie »

Original von Rolf Keller
Ein zusätzlicher Tipp: Dieser Teil des Forums ist mit "Normen VDE ..." betitelt. :-(

MfG
Rolf Keller
Hallo Ich meld mich auch mal wieder zu wort war ne weile nicht da ... Das hat aber jetzt wieder n ende

Zu Rolf:
Ich finde der Tread ist im Richtigen Teil des Forums zumal es ja hier nun schon nichtmehr blos um das Isolieren der anschlüsse geht ...
8)

Servus
Igelknie
Rolf Keller
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Beitrag von Rolf Keller »

Original von Igelknie
Zu Rolf:
Ich finde der Tread ist im Richtigen Teil des Forums zumal es ja hier nun schon nichtmehr blos um das Isolieren der anschlüsse geht ...
Dagegen habe ich ja auch gar nichts gesagt. Im Gegenteil: Ich habe mit meinem Hinweis meinem Unmut darüber Ausdruck gegeben, dass ich absichtlich in einem "Spezialbereich" für Normen gefragt habe, aber eine nicht dazu passende Antwort erhalten habe. ;-)
Dr Mik
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Beitrag von Dr Mik »

Hallo Rolf,
ich habe jetzt endlich die entsprechende Vorschrift für dein "Isolationsproblem" gefunden.
Darin steht, wenn man sich nicht sicher ist, ob die vorhandene Isolation einer "Schutzisolierung" genügt, muss man mit einer Spannung von 4 kV messen. Die Isolierung muss dieser Spannung eine Minute Widerstand leisten können.
Das ist relativ "weich" formuliert, im Grunde reicht die optische Inspektion der Isolierung.
Gast

Beitrag von Gast »

Also, da ich mich über Groovemonkey´s ausführungen schon in einem anderen Thread gewundert und nun seine Einfälle in diesem gelesen habe, zweifel ich nun doch etwas an seiner Kompetenz. Ein Überstromschutzorgan löst natürlich, wie der Name schon sagt, bei Überstrom (also einem Strom überhalb seines Nennstroms) aus. Zu einem derart hohem Strom kann es im Prinzip auf zwei Arten kommen. 1. wäre da die Überlast. Wenn an einem Stromkreis ein oder mehrer Geräte angeschlossen werden dessen Gesamtstromaufnahme höher als der Nennstrom des Überstromschutzorgans ist oder sich an der Grenze befindet wird sich das in einem LS-Schalter befindliche Bimetall erwärmen und die thermische Auslösung erfolgt innerhalb eines Zeitraums in dem das Kabel nicht beschädigt werden kann. In Schmelzsicherungen übernimmt das, KLAR, der Schmelzdraht. 2. Kurzschluss. Zu einem Kurzschluss kommt es wenn sich zwei aktive Teile unterschiedlichen Potentials, praktisch Widerstandlos verbinden. Dazu kann es zb. durch ein abgerissenes Kabel kommen. Durch den Kurzschluss entsteht ein nur durch den Leitungswiderstand bezeichneter, geschlossener Stromkreis in dem der Kurzschlussstrom Ik fließt. Die höhe des Kurzschlusstromes ist abhängig von der Spannung und dem Netzinnenwiderstand (also dem Leitungswiderstand) und kann schon bei 230V im KiloAmpere bereich liegen.


Die Frage nach der richtigen Isolierung um die Schutzklasse 2 zu erreichen, ist relativ einfach zu beantworten. Die Basisisolierung ergibt sich aus dem plastischen Gehäuse des Gerätes. Die Schutzisolierung wird dadurch gegeben das keine nach aussen dringenden, elektrisch leitenden Teile mit den aktiven Teilen im innern [galvanisch] verbunden oder berührbar sind und somit eine komplette galvanische Trennung nach aussen hin gewährleistet ist.
Rolf Keller
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Beitrag von Rolf Keller »

Original von Dr Mik
ich habe jetzt endlich die entsprechende Vorschrift für dein "Isolationsproblem" gefunden.
Darin steht, wenn man sich nicht sicher ist, ob die vorhandene Isolation einer "Schutzisolierung" genügt, muss man mit einer Spannung von 4 kV messen. Die Isolierung muss dieser Spannung eine Minute Widerstand leisten können.
Das ist relativ "weich" formuliert, im Grunde reicht die optische Inspektion der Isolierung.
Optische Prüfung?? Das mag ja sinnvoll sein, wenn man ein älteres Gerät prüfen will, um festzustellen, ob die Isolierung IMMER NOCH in Ordnung ist. Bei einem Selbstbaugerät ist sie aber anfangs immer optisch in Ordnung.

Und: Wie ist denn die Nummer der Vorschrift? (Irgendeinen Isolationswiderstand hat übrigens jede Isolierung. Es wird ja nicht genügen, zu prüfen, ob etwas qualmt oder nicht?!)
Rolf Keller
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Beitrag von Rolf Keller »

Original von BadLuck
Die Schutzisolierung wird dadurch gegeben das keine nach aussen dringenden, elektrisch leitenden Teile mit den aktiven Teilen im innern [galvanisch] verbunden oder berührbar sind und somit eine komplette galvanische Trennung nach aussen hin gewährleistet ist.
Galvanische Trennung genügt eben NICHT, denn die ist ja schon bei ***einfacher*** Isolierung gegeben. Schutzisolierung erfordert ***doppelte oder verstärkte*** Isolierung.
Dr Mik
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Beitrag von Dr Mik »

Original von Rolf Keller
Und: Wie ist denn die Nummer der Vorschrift? (Irgendeinen Isolationswiderstand hat übrigens jede Isolierung. Es wird ja nicht genügen, zu prüfen, ob etwas qualmt oder nicht?!)
Die Vorschrift ist 0100 Teil 610 Erstprüfung an Starkstromanlagen
Original von Rolf Keller
Galvanische Trennung genügt eben NICHT, denn die ist ja schon bei ***einfacher*** Isolierung gegeben. Schutzisolierung erfordert ***doppelte oder verstärkte*** Isolierung.
Genau dafür ist die Spannungsmessung mit 4000 V über eine Minute, um das festzustellen. Es kann auch einfache Isolierung reichen.
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