Spannungsfall und Leitungsverlegung

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Patrick7

Spannungsfall und Leitungsverlegung

Beitrag von Patrick7 »

hab hier mal ein paar aufgaben gelöst und wollt mir dier richtigkeit der lösungen bestätigen :)


Eine Steckdose soll in einer Wohnung installiert werden.

Die Leitungslänge zwischen Steckdose und Verteilung berträgt 18m.

Verlegeart: Unterputz -> C

Delta U = 3% nach DIN VDE 18015 also bei 230V 6,9V



Lösung:

Als Leitung muss ein NYM-3x1,5 verlegt werden bei einer Absicherung von 16A.




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In einer Inudstriehalle soll eine Steckdose verwirklicht werden.

Zwischen Zähler und Steckdose beträgt die Leitungslänge 32m.

Die Absicherung beträgt 16A.

Der Spannungsfall beträgt nach DIN VDE 0100 4%, also 9,2V.

Die Verlegeart ist Aufputz im Kanal, also B2.


Lösung: Es muss ein 3x2,5 verlegt werden.


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Eine Steckdose in der Wohnung soll installiert werden.

Zwischen Verteilung und Steckdose beträgt die Leitungslänge 19m.

Die Verlegart ist aufputz mit Nagelschellen, also C.


Lösung:

Die Leitung ist ein 3x2,5.


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Eine E-Herdzuleitung soll für eine Wohnung berechnet werden.

Die Leitungslänge beträgt zwischen Verteilung und Anschlussdose 14m.

Der E-Herd hat eine Leistung von 8,9kw. Das macht einen Nennstrom von 12,85A.

Die Verlegeart ist C.

Der Spannungsfall ist 3% , also 12V.

Lösung:

Ein 5x15 kann verlegt werden bei einer Absicherung von 3x16A.


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Die Zuleitung für einen Motor in einer Industriehalle soll verlegt werden.

Leitungslänge zwischen Verteilung und Motor beträgt 63m.

cos phi = 0,92


Der Spannungsfall darf 4% nicht überschreiten, also bei 400V 16V.

Der Nennstrom beträgt 25A.

Verlegeart ist B2.


Lösung:

Es muss ein 5x4 verlegt werden bei einer Absicherung von 3x25A.



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Eine E-Herd Zuleitung soll in einer Wohnung verlegt werden.


Länge ist 11m.

P=12,3kw

I nenn = 17,8A

Spannungsfall: 3% -> 12V.

Verlegeart= B2


Lösung:

5x2,5 bei einer Absaicherung von 3x20A




Ist das soweit alles ok? Auch mit dem SApannungsfall?

Mein innungsleiter meint, dass die 3% nur für Wohnungen gelte und 4% für Industrie. Diese Prozentsätze gelten aber für die Strecke zwischen HAK und Anschlussstelle der Verbraucher.

Seltsamerweise haben wir aber auch in einer Ü-Aufgabe für die Leitung zwischen Verteiler(!!! kein HAK !!!) und Verbraucher 4% in einer Industriehalle gewählt.
Drama

Rechnungen

Beitrag von Drama »

Hallo Patrick , soweit sogut !

Welche Vorgaben sind denn gegeben ?
War NYM als Verlegeleitung angesagt ?
Wie ist das mit den Leitwerten , waren die vorgegeben >?
Bei Einsetzen von 54 m/(Ohm x mm²) für Cu kommt man schon auf nächstgrösstmöglichen Querschnitt !

Deshalb sich nicht großartig auf errechnete Erfahrungswerte allein verlassen , bei den nächsten Aufgaben können schonmal neue Werte angegeben sein !

Bei Industrieanlagen mit grösseren Leistungsdaten können schon größere Spannungsfallwerte (örtliche TAB gelten !) vorkommen !

Gruß ,
Drama
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SPS
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Beitrag von SPS »

Hallo zusammen,
die richtige Planung beginnt mit der Hauptstromversorgung.

In dem Beitrag wird dieses gut beschrieben.
Siehe besonders die Tabelle Spannungsfall.
"Hauptstromversorgung in Gebäuden;
Leitungsbemessung und Auswahl von Schutzeinrichtungen"
(PDF, ca. 1 MB)

http://www.elektrogemeinschaft-halle.de ... orgung.pdf

Wohnungsbau

Ist die Verteilung neben dem Zähler kann, mit 3% Spannungsfall für den Endstromkreis gerechnet werden.


Ist der Zähler getrennt von der Verteilung, ist auch für die Zuleitung zum Verteiler der Spannungsfall zu berechnen.


Nach Din / TAB muß die Zuleitung bis Verteiler auf 63A ausgelegt werden. Also auch 63A für die Berechnung des Spannungsfalls in diesem Teilstück.


Ein Richtwert kann sein 0,5% Spannungsfall zuwischen Zähler und UV und zuwischen UV und der letzten Steckdose... 2,5%

Siehe Links

Hauptleitung nach Tabelle mit 0,5%
http://www.elektro-fachplanung.de/Fachi ... tung_1.htm

Endstromkreis mit 2,5%
http://www.von-grambusch.de/

Weiter unter Tabellen / Datenschieber / Personenschutz 1,5mm² .....16mm²....

Berechnung mit 2,5% (DU) Spannungsfall.

Nach meiner Info ist für die berechnung des Spannungsfalls der Nennstrom der vorgeschalteten Sicherung zu verwenden..

Beispiel Herd
Ob bei Geräten mit eigenem Stromkreis und festanschluß, der Nennstrom des Gerätes für die berechnung gilt ????

Oft ist bei der Installation nicht bekannt welches Gerät angeschloßen wird. Das Gerät kann ausgetauscht werden.....

Für den Herd ist ein Anschluß mit min. 16A bei Drehstrom oder 25A Wechselstrom vorzusehen.

Also auch Spannungsfall mit 16A oder 25A berechnen.


mfg sps
Mit freundlichem Gruß sps
geloescht

Beitrag von geloescht »

Hallo Patrick,

wenn Du Dich an dieses Flussdiagramm hältst, dann kommst Du zum richtigen Ergebnis!


Gruß


Karl
Olaf S-H
Beiträge: 13786
Registriert: Montag 10. Januar 2005, 23:57

Beitrag von Olaf S-H »

Moinmoin Karl,

aus welcher Quelle hast Du Deine Tabelle? Die Angaben decken sich nicht mit DIN VDE 0100 Bbl 5:1995-11 Tabelle 23.

Danach gilt als zulässige Länge bei 3% Spanungsfall (1,5mm², 16A) 35 m bei Drehstrom und die Hälfte (17,5 m) bei Wechselstrom.

Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
vde1
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).

"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
Olaf S-H
Beiträge: 13786
Registriert: Montag 10. Januar 2005, 23:57

Beitrag von Olaf S-H »

Moinmoin Patrick7,

ich habe Deine Aufgaben unter der Zugrundelegung der DIN VDE 0100 Bbl. 5:1995-11 Tabelle 23 (Leitungslänge in Bezug auf Spannungsfall, Querschnitt und Absicherung) und DIN VDE 0298-4:2003-08 Anhang A (Tabellen A.1 und A.2; Belastbarkeit von Kabeln und Leitungen für feste Verlegung in Gebäuden; Betriebstemperatur 70°C; Umgebungstemperatur 25°C) betrachtet. Eine Häufung ist nicht berücksichtigt.
Original von Patrick7
Eine Steckdose soll in einer Wohnung installiert werden.
Die Leitungslänge zwischen Steckdose und Verteilung berträgt 18m.
Verlegeart: Unterputz -> C
Delta U = 3% nach DIN VDE 18015 also bei 230V 6,9V
Lösung:
Als Leitung muss ein NYM-3x1,5 verlegt werden bei einer Absicherung von 16A.

VDE 0298-4: 21 A bei 1,5mm² wäre ausreichend
VDE 0100 Bbl5: 17,5m bei 1,5mm²; 29m bei 2,5mm² wegen Leitungslänge

Folglich wäre eine Leitung NYM-I 3x2,5mm² zu verlegen.

Dies ist die einzige Aufgabe, bei der ich ein anderes Ergebnis habe.
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In einer Inudstriehalle soll eine Steckdose verwirklicht werden.
Zwischen Zähler und Steckdose beträgt die Leitungslänge 32m.
Die Absicherung beträgt 16A.
Der Spannungsfall beträgt nach DIN VDE 0100 4%, also 9,2V.
Die Verlegeart ist Aufputz im Kanal, also B2.
Lösung: Es muss ein 3x2,5 verlegt werden.

VDE 0298-4: 16,0 A bei 1,5mm² wäre ausreichend
VDE 0100 Bbl5: 23,5m bei 1,5mm²; 38,5m bei 2,5mm²

Folglich wäre eine Leitung NYM-I 3x2,5mm² zu verlegen.


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Eine Steckdose in der Wohnung soll installiert werden.
Zwischen Verteilung und Steckdose beträgt die Leitungslänge 19m.
Die Verlegart ist aufputz mit Nagelschellen, also C.
Lösung:
Die Leitung ist ein 3x2,5.

VDE 0298-4: 21 A bei 1,5mm² wäre ausreichend
VDE 0100 Bbl5: 17,5m bei 1,5mm²; 29m bei 2,5mm²

Folglich wäre eine Leitung NYM-I 3x2,5mm² zu verlegen.


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Eine E-Herdzuleitung soll für eine Wohnung berechnet werden.
Die Leitungslänge beträgt zwischen Verteilung und Anschlussdose 14m.
Der E-Herd hat eine Leistung von 8,9kw. Das macht einen Nennstrom von 12,85A.
Die Verlegeart ist C.
Der Spannungsfall ist 3% , also 12V.
Lösung:
Ein 5x15 kann verlegt werden bei einer Absicherung von 3x16A.

VDE 0298-4: 18,5 A bei 1,5mm² wäre ausreichend
VDE 0100 Bbl5: 35m bei 1,5mm²

Folglich wäre eine Leitung NYM-I 5x1,5mm² zu verlegen.



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Die Zuleitung für einen Motor in einer Industriehalle soll verlegt werden.
Leitungslänge zwischen Verteilung und Motor beträgt 63m.
cos phi = 0,92
Der Spannungsfall darf 4% nicht überschreiten, also bei 400V 16V.
Der Nennstrom beträgt 25A.
Verlegeart ist B2.
Lösung:
Es muss ein 5x4 verlegt werden bei einer Absicherung von 3x25A.

VDE 0298-4: 29 A bei 4mm² wäre ausreichend
VDE 0100 Bbl5: 81m bei 4mm²

Folglich wäre eine Leitung NYM-I 5x4mm² zu verlegen.



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Eine E-Herd Zuleitung soll in einer Wohnung verlegt werden.
Länge ist 11m.
P=12,3kw
I nenn = 17,8A
Spannungsfall: 3% -> 12V.
Verlegeart= B2
Lösung:
5x2,5 bei einer Absaicherung von 3x20A

VDE 0298-4: 21 A bei 2,5mm² wäre ausreichend
VDE 0100 Bbl5: 46m bei 2,5mm²

Folglich wäre eine Leitung NYM-I 5x2,5mm² zu verlegen.

Für den Spannungsfall gibt es unterschiedliche Festlegungen. Das muß ich aus einem anderen Archiv heraussuchen. Die Antwort folgt.

Wie sehen es denn die anderen Forenmitglieder bei der ersten Aufgabe?

Gruß Olaf
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geloescht

Beitrag von geloescht »

Hallo Olaf,

Du hast recht, die Werte weichen geringfügig ab. Ich würde das mal als tolerierbar bezeichnen. Zumal die Abschaltzeiten bei den Längen eingehalten werden.


Gruß

Karl
Olaf S-H
Beiträge: 13786
Registriert: Montag 10. Januar 2005, 23:57

Beitrag von Olaf S-H »

Moinmoin Karl,

das mit der Tolerierbarkeit erinnert mich an eine andere Prüfungsaufgabe (Austausch eines Leitungsschutzschalters in einer Industrieanlage :)) ). Da war der Prüfungsfuzzy auch der Meinung, das der Austausch unbedingt erfolgen muß.

Aber Spaß beiseite: nach Korintenkackerart wäre die Antwort von Patrick7 falsch. Auch wenn man sicherlich über den halben Meter diskutieren könnte. Vielleicht schreibt er uns ja seinen Lösungsweg.

Gruß Olaf
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Olaf S-H
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Registriert: Montag 10. Januar 2005, 23:57

Beitrag von Olaf S-H »

Moinmoin Patrick7,

hier ist die versprochene Antwort zum Spannungsfall:

DIN 18015-1:2002-09, 5.2.1: 3% zwischen Zähler und Betriebsmittel
TAB2000, 6.2.4: Hauptstromsystem Anlagenabhängig 0,5% ... 1,5%
DIN VDE 0100-520:2003-06, 525: 4% zwischen Hausanschluß und Betriebsmittel

Wie Du siehts, gibt es mehrere Möglichkeiten. Die DIN 18015 gilt für Wohungen und ähnliches. Als Hauptstromsystem bezeichent man die Leitungen zwischen HAK und Zähler. In der TAB kann es regionale Abweichungen geben.

Gruß Olaf

PS: Welche Antorten gefallen Dir besser - unsere oder die vom "Mitbewerb"?
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