selektiver FI

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E-Heiko

selektiver FI

Beitrag von E-Heiko »

Hallo miteinander,

bin zum ersten mal im Forum und habe gleich ein PROBLEM!!
Folgendes:
ein Laborgerät ist an einem FI (wie vorgeschrieben) angeschlossen. In diesem Gerät befindet sich eine Heizpatrone. Nun löst der FI von Zeit zu Zeit aus und damit stürtzt alles ab, also auch der Meßcomputer mit dan Daten. Alles sehr ärgerlich!!
Ich habe etwas von einem in Reihe geschalteten Fi gehört. Dort würde ich dann die Heizung anschließen und so wenigsten seperat absichern zu können.
Jetzt meine Frage; was meint ihr dazu bwz. wer hat Erfahrung mit einem selktiven FI????

vielen Dank erst einmal
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kabelmafia
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Beitrag von kabelmafia »

Moin,

Sonntag Morgen - da kann man etwas ausführlicher schreiben:

Vorab - hast du die Heizpatrone mal geprüft hinsichtlich Ableitstrom und sonstiger Beschädigungen - der Fi schaltet ja nicht aus jux und dolerei ab. Eine Überprüfung des Fi könnte auch nicht schaden - villeicht löst er ja schon recht früh aus (so bei 60 % des Bemessungsfehlerstroms).
Was für ein Fi ist denn vor deinem Laborgerät?
Was ist das für ein Labor? Ist dort zwingend ein 30mA-Fi vorgeschrieben?

Zum S-Fi (Haupt-Fehlerstrom-Schutzschalter): Diese werden nur mit einem Bemessungsfehlerstrom ab 100 mA gebaut. Beim Einsatz muß eine Selektivität eingehalten werden zu den nachfolgenden Fi´s, die größer/gleich 3:1 sein muß. Also wenn ein S-Fi mit 100mA eingebaut wird, dürfen in der nachgeschalteten Anlage nur 30mA-Fi´s oder kleiner eingebaut sein.

Abgesehen davon sind die Biester recht teuer - unter 100 Euro geht garnix.

Nur der Vollständigkeit halber erwähnt: es gibt auch kurzzeitverzögerte Fi´s, die mindestens 20mSek. verzögert sind. Produktbeispiel ist ABB F670R-Serie. Diese werden ausschl. mit einem Bemessungsfehlerstrom von 30 mA hergestelt.
Diese sind aber im Katalog mit 400 bis 1000 Euro angegeben.

Ich hab übrigends noch was in der Richtung auf Lager - kann ich eventuell günstig abgeben *grins*
Der Strom kann ruhig bunt sein-ohne Kabel nützt das nix.
Bild: NAKBA 3x95/50sm 0,6/1kV VDE U 0250:1936
Dieser Beitrag wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt und basiert auf fundierten Kenntnissen der elektrotechn. Regelwerke. Er ist eine pers. Interpretation des Autors. Etwaige rechtliche Empfehlungen und Hinweise sind unverbindlich, eine Rechtsberatung findet nicht statt.
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E-Heiko

Beitrag von E-Heiko »

erst mal vielen Dank, :)

Den FI und werde ich noch prüfen. Die Heizung ist soweit i.O. Das große Problem besteht haltzt darin, daß es nur bei bestimmten Temperaturen und dann auch nicht immer zum Auslösen des FI kommt. Das Labor gerät ist in einem Testlabor(mehr kann ich nicht sagen). Man muß es sich wie eine Drehmaschine vorstellen, nur daß anstatt des Drehmeißels eine Heizung sitzt und das Werkstück rotierend erhitzt.
Grüße Heiko
meister_lampe

Beitrag von meister_lampe »

Hallo, Heizgeräte haben die Eigenschaft das der Fehlerstrom sich mit steigender Temperatur verändert. Das könnte die Ursache für verspätetes Abschalten sein. Nimm ein Messgerät welches den Fehlerstrom kontinuierlich aufzeichnet.
gruss m
E-Heiko

Beitrag von E-Heiko »

Das könnte die Ursache für verspätetes Abschalten sein

Es gibt kein verspätetes abschalten sondern das ganze Gerät schaltet auf Grund des vorgeschalteten FI's ab und damit stürtzt auch der Rechner ab.
Nimm ein Messgerät welches den Fehlerstrom kontinuierlich aufzeichnet
und welches Meßgerät kann man da empfehlen?
Grüße Heiko
Florian
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Beitrag von Florian »

Original von E-Heiko
...und das Werkstück rotierend erhitzt.
ohne äussere wärmezufuhr, wie e.g. das rotationsschweissverfahren?
dann wäre ja gar keine heizung drin.....
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kabelmafia
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Beitrag von kabelmafia »

Moin,

Differenzstromüberwachungsgeräte (kurz RCM) werden von Firma Bender in Grunberg beispielsweise gefertigt.

zur Firma Bender

So dann...
Der Strom kann ruhig bunt sein-ohne Kabel nützt das nix.
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E-Heiko

Beitrag von E-Heiko »

Differenzstromüberwachungsgeräte (kurz RCM) werden von Firma
Freudeer in Grunberg beispielsweise gefertigt.
(':]')
vielen Dank für die Info
hab' ich mir auch schon überlegt und bei Fa. Beha das richtige gefunden (so glaube ich ).
ich gebe mal Beschied wenn es geklappt hat.
Grüße
Apostoli
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Beitrag von Apostoli »

Zum S-Fi (Haupt-Fehlerstrom-Schutzschalter): Diese werden nur mit einem Bemessungsfehlerstrom ab 100 mA gebaut. Beim Einsatz muß eine Selektivität eingehalten werden zu den nachfolgenden Fi´s, die größer/gleich 3:1 sein muß. Also wenn ein S-Fi mit 100mA eingebaut wird, dürfen in der nachgeschalteten Anlage nur 30mA-Fi´s oder kleiner eingebaut sein.
Äh dumme Frage, woher nimmst du diese Information?

VDE?

Eine selektive RCD unterscheidet sich von einer normalen RCD doch lediglich durch die Auslösezeit...
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kabelmafia
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Beitrag von kabelmafia »

Moin,
Äh dumme Frage, woher nimmst du diese Information?

Das kann ich dir sagen.

1. Anwendungsbeispiel im ABB-Niederspannungsmaterial-Katalog 2003, Seite 3/38 unten. Skizze mit a) bezeichnet.

2. VDE-Schriftenreihe Band 82, Ausgabe 1998, Kapitel 4.2.6.2 Redundanz und Selektivität, Seite 155

Im übrigen, ja, S-Fi´s sind im Grunde nur Fi´s, die mind. 40 ms verzögert sind. Aber üblichereweise werden einem S-Fi mehrere Fi´s nachgeschaltet. Die Summe der betriebsmäßigen Fehlerströme könnte dann schon zu Fehlauslösungen führen.

Zum anderen könnte ein normaler Fi fertigungsbedingt sogar träger sein als ein S-Fi gleichen Bemessungsfehlerstromes.
(s. Technische Daten ABB F370er Serie und F390..H Serie)

Ich halte diese Abstufung für sinnvoll und habe sie auch schon längere Zeit in kritischen Einsatzbereichen erfolgreich im Einsatz.

Mfg
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