Stegleitung aufgefressen

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Elt-Onkel
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Stegleitung aufgefressen

Beitrag von Elt-Onkel »

Ich dachte mir nichts Böses eine '0815'- 3-Leiter
Hausinstallation mit FI hochzurüsten.

Stutzig wurde ich, als ich in der Steckdosen Ringleitung
zwischen L und N und zwischen L und PE jeweils
ca. 150 Ohm gemessen habe (ohne angeschlossene
Verbraucher).

Also die Wände selktiv aufgestemmt und tolle Sachen
gefunden.

Da war die 'L' - Ader an verschieden Stellen 'angefressen'
und teilweise bis zur Auflösung zersetzt. Wie als wenn
Mäuse unter dem Putz genagt hätten !
Die Gummiummantelung war kaputt und die
Kuststoffummantelung war wie ein Sieb.

Die Installation war aus 1993 !

11 Jahre alt !

Eine Ader habe ich auf den Scanner gelegt und die
Abbildung ist im Anhang dabei.

Wie kann sowas entstehen ???

(Haus aus 1875 in Ziegelmauerwerk, Putz aus 1993 in MG III)

...
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Chris
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stegleitung

Beitrag von Chris »

also entweder war die stegleitung an sich nicht in ordnung( falsche gummimischung oder was weiss ich)

oder der putz un was da noch in der wand ist war zu aggresiv.

oder beides zusammen.

Bei einigen herstellern von "billig nym" gabs vor einigen jahren auch mal schwere probleme, weil die leitungen auch nicht den anforderungen entsprachen,aber nen vde aufdruck hatten, und die ltg zu schleuderpreisen verkauft wurden..... kann ja sein das die auch mit stegltg gehandelt haben....


aber sowas zerfressenes hab ich auch noch net gesehen... der raum wurde neu installiert hoff ich doch...
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kabelmafia
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Beitrag von kabelmafia »

Moin,

ja, letztes Jahr hatte ich auch einen Fall, in dem ein Ring NYIF 3x1,5 auch nach kurzer Zeit in der Wand aufgegeben hat. Damals konnte ich zu agressiven Putz auch ausschließen, da alle Beschädigungen von einer Rolle waren und im ganzen Haus der gleiche Putz verarbeitet wurde - ein Kalk-Zement-Putz.

Scheinbar gibt es auch bei NYIF mal faule Eier.... und das war teures Markenkabel....
Der Strom kann ruhig bunt sein-ohne Kabel nützt das nix.
Bild: NAKBA 3x95/50sm 0,6/1kV VDE U 0250:1936
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dc0pz
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Beitrag von dc0pz »

hallo Elt-Onkel,

im Themenbereich Praxisprobleme der Zeitschrift de wurde im Hheft 7/93 Seite 511 bis 513 das Problem behandelt "NYM-Weichmacher verantwortlich für Zählerschrank- Zerstörung". Im Heft 1-2/99, Seite 13 - 15, wird auf dieses Thema unter der Überschrift "Ausschwitzen und Abscheiden öliger Substanzen aus Leitungen der Bauart NYM" auf ein ähnliches Problem wie bei dir eingegangen.

MfG

dc0pz
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SPS
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Beitrag von SPS »

Hallo zusammen,

hier der Link zum Problem aus dem DE Bericht

Antwort hier nicht freigeschaltet

http://www.pflaum.de/de.dir/de/archiv/1 ... rax03.html

mfg SPS
Mit freundlichem Gruß sps
dc0pz
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Beitrag von dc0pz »

hallo sps,

das war der Grund warum ich den link nicht angegeben habe. Du musst entweder Abonnent der de sein oder die Jahres-CD bestellen oder versuchen vom Verlag den Aufsatz zu bekommen. Wenn es so einfach gewesen wäre hätte, ich den Link angegeben. Entschuldigung wenn ich das sage, aber du warst etwas vorschnell gewesen.
Schau mal in die verschiedenen Foren in dene ich publiziert habe. Aber nicht vergessen auch über den Gartenzaun zu schauen.

MfG

dc0pz
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SPS
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Beitrag von SPS »

Hallo zusammen,


In Berichten zu dem Nym Problem habe ich nicht von einer zerst?rung der Aderleitung gelesen.

Bei Stegleitung h?lt der "Mantel" oft nicht lange.

Aber die Adern sind dann noch OK

Sicher kann es auch ein Material Problem sein.


Kann auch dieses sein?

Alterung von Leitungen (verspr?den)

Besonders bei Bewegung der Leitung sieht mann es dann.

Wird eine Leitung ?berlastet (Temp.) kann Sie vorzeitig Altern.

Beispiel
Betrieb der Leitung mit ?berlast aber < 1,45 mal In der Sicherung. Also nicht ausl?sen der Sicherung.

mfg SPS
Mit freundlichem Gruß sps
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Elt-Onkel
Null-Leiter
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Beitrag von Elt-Onkel »

Bei Auswertung aller ausgestemmten Musterstücke
zeigt sich, daß sich alle Fehlerpunkte rund um die
Befestigungsnägel befinden.
Die Nägel sind weg (wie geklaut).
Die Zerstörung der Phasen-Ader hat also elktrochemische
Ursachen.
Es muß also ein Fehlerstrom zwischen 'L' und Stahlnagel
geflossen sein.
Es fragt sich, warum die Gummiisolierung und die
Kuststoffisolierung versagt haben.
Aus dem Heizungsbau ist ja bekannt, daß Kunststoffrohre
(Fußbodenheizung) nicht sauerstoffdicht sind.
Daher darf man ja auch nie eine FB-Heizung, die mit
Kunststoffrohren gebaut ist, mit Stahlheizkörpern
kombinieren. Es sei denn, man gibt dem Heizwasser
Inhibitoren zu.
Da das Haus (BJ 1875) relativ feucht ist, ist klar woher
der Elektrolyt kommt.
Aber, daß nach 11 Jahren eine Stegleitung durchgammelt,
war mir neu.

...
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Elt-Onkel
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Beitrag von Elt-Onkel »

Es gibt neue Informationen.

Ich hatte mich ja gefragt, warum die Kunststoffisolierung
nach 11 Jahren durchgegammelt ist.

Es gibt jetzt eine Antwort der Forschungs- und
Entwicklungsabteilung der Firma Lapp-Kabel aus
Stuttgart:
Es gibt Schimmelpilze, die die Weichmacher und weiteren
Zusatzstoffe in den PVC-Leitungen auffressen.

Dadurch, daß das Haus aus Baujahr 1875 ist, und in Teilen
feucht ist, könnten also die Schimmelpilze zur Zerstörung
der PVC-Aderisolierung geführt haben, was wiederum
in Verbindung mit den Stahlnägeln zu elektochemischer
Zersetzung der Nägel geführt hat.

Es bleibt also spannend.

Vielleicht sollte ich mal den TÜV beauftragen, eine
Schimmelpilzanalyse im Haus durchzuführen.

...
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SPS
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Beitrag von SPS »

Da gibt es andere Firmen die diese untersuchungen
machen.

Schimmelpilz ist auch ein Risiko für die Gesundheit.

Ich habe einmal gesehen wie ein besonders ausgebildeter Hund durch die Wohnung gegangen ist .

Der ging sofort an die richtigen Stellen.


mfg SPS
Mit freundlichem Gruß sps
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