Gleichstrommotor durch umpolen defekt?!?

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nieda

Gleichstrommotor durch umpolen defekt?!?

Beitrag von nieda »

Hallo, ich habe einen 24 Volt Gleichstrom-Getriebe-Motor gekauft und beim Anschließen Plus-Minus vertauscht.
Der Stecker zum Akkusatz wurde sofort heiß und der Motor ist nun defekt. Der Lieferant meint, das war mein Fehler, der Motor hat durch das Umpolen einen nicht zu reparierenden Schaden erlitten. Im Motor sei eine hochempfindliche elektronische Schaltung verbaut. Neupreis des Motors: ca. 400 Euro.
Ich bin allerdings der Meinung, daß der Lieferant unbedingt auf die Gefahr eines Totalschadens beim Umpolen hätte hinweisen müssen, da sich Gleichstrommotore normalerweise gefahrlos umpolen lassen, es ändert sich nur die Drehrichtung.
Außerdem sollte ein so hochpreisiges Produkt doch einen Verpolungsschutz haben, besonders wenn tatsächlich durch verpolen ein Totalschaden entsteht. Das ist nach meiner Meinung ein gravierender Mangel.
Wie sehen das die Experten? Bin ich tatsächlich Schuld? Habe ich wirklich keinen Anspruch auf Ersatz?
MfG nieda
meister_lampe

Beitrag von meister_lampe »

Hallo, zumindest muss eine Anschlußerklärung beigefügt sein auf der mögliche Risoken und Gefahren erklärt werden.
Ist dies nicht der Fall so hast du gute Karten. Allerdings, Recht haben und Recht bekommen ist zweierlei. Du solltest da schon eine Rechtschutzversicherung haben falls ein Rechtsbeistand konsultiert wird.
gruss m
Rolf Keller
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Beitrag von Rolf Keller »

Original von meister_lampe
Hallo, zumindest muss eine Anschlußerklärung beigefügt sein auf der mögliche Risoken und Gefahren erklärt werden.
Ist dies nicht der Fall so hast du gute Karten.
Einspruch! Dann hast du besonders schlechte Karten. Wer so ein Produkt "blind" anschließt, handelt grob fahrlässig. Und wer nicht weiß, dass solche Produkte gegen Verpolung empfindlich sein können, ist kein Fachmann und handelt allein schon deswegen fahrlässig. Es handelt sich ja nicht um ein im Laden gekauftes Haushaltsbügeleisen, was man blind einstöpseln darf. Es handelt sich um ein Produkt zur Installation durch Fachleute.

Folglich hat der Benutzer den Schaden selbst verursacht. Er hätte eben den Verkäufer auffordern müssen, den Kaufvertrag komplett zu erfüllen, und dazu gehört auch die Pflicht zur Erteilung der entsprechenden Auskünfte.
Rolf Keller
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Beitrag von Rolf Keller »

Original von nieda
Hallo, ich habe einen 24 Volt Gleichstrom-Getriebe-Motor Außerdem sollte ein so hochpreisiges Produkt doch einen Verpolungsschutz haben, besonders wenn tatsächlich durch verpolen ein Totalschaden entsteht. Das ist nach meiner Meinung ein gravierender Mangel.
Juristisch ist es nur ein Mangel, wenn es ein zum Kaufzeitpunkt vorhandener Defekt war oder wenn es zum vereinbarten oder üblichen Gebrauch untauglich ist.

Ein Defekt war es aber nicht, "üblich" ist ein korrektes Anschließen, und vereinbart war ein Verpolungsschutz auch nicht. Also: kein Mangel.

Übrigens ist es NICHT so, dass man die allermeisten Gleichstrommotoren gefahrlos umpolen darf. Von daher ist ein "blindes" Anschließen fahrlässig. Und: Gerade weil der Motor so teuer war, hättest du ihn nicht blind anschließen dürfen.

Und es ist auch NICHT so, dass so ein Verpolungsschutz technisch immer eine Verbesserung darstellt. Man kann es durchaus auch als Nachteil betrachten (teuer, energieverschwendend, fehleranfällig, elektrische Störungen produzierend).

Ich fürchte, du wirst das als Lehrgeld abbuchen müssen.
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