Ingenieurs-Irrsinn

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Butschi
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Ingenieurs-Irrsinn

Beitrag von Butschi »

Hallo
Bin gerade auf dieses Forum gestoßen und muß was loswerden
War auf Arbeit und bekam 2 Pumpen geliefert die jeweils auf ein fahrbares Gestell montiert werden sollen.Der Elektro-Ingenieur sagte ich soll da mal nen PKZM zum einschalten hintüdeln und 20m Zuleitung mit 32A CEE-Stecker ranmachen.
Ich guckte mir die Teile an und bekam nen dicken Fuss!!Die Kacke hat 9,5!!!! KW.Direkt einschaltn??? 32A???Wie Was Häh
Hallo HALLO.Drehstrom-Motor,400V.Schon mal was vom 8-10fachen Nennstrom bei direktem anlassen ghört.Naja,bei knapp 20A Nennstrom sinds ja dann bloß äh hm ups äh ca.200A
Anlassstrom.Wie will der Kerl denn das betreiben?!?O-Ton:"An einer Steckdose Herr Wagner,es hängen hier doch so viele an der Wand".Jaja-aber alle mit LS-Schaltern abgesichert,du Hirn!!!Und selbst wenn Schraubsicherungen, weiß niemand ob der Schmarrn hält.O-Ton:"Achso,also ich muß jetzt zur Besprechung.Legen Sie die Dinger dann mal auf Lager".
Lachen,weinen Kotzen.Jede Pumpe lt. Katalog ca. 5000 Mücken.Der Kerl ist ein Ingenieur,laut Schröder die Elite unsres Landes.Wegen solchen Pennern werden bei uns 4000 Leute Konzernweit entlassen!!!Da bleib ich doch lieber pupsiger Kabelmuckl.
Ob`s jemand intressiert is mir wurscht,aber mir geht´s besser.
Tolles Forum
Gruß Butschi
Volker
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Beitrag von Volker »

Moin Butschi

Alte Regel : Dem Ingenieur ist nix zu schwer :D

Das Problem ist meist, dass die sogenannten Studierten keinerlei Praxis haben. Die denken für viel Geld anders als der gelernte Handwerker. :))


Gruß Volker
elektromaterial-einkauf
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Beitrag von elektromaterial-einkauf »

  • Das Problem ist meist, dass die sogenannten Studierten keinerlei Praxis haben.



Das solche leute rechnen können sollte man doch wenigstens erwarten können . Ich denke in diesem Fall wäre es nicht unbedingt nötig gewesen das man Erfahrung aus der Praxis mitbringt das sollten auch "Fachleute" wissen die nicht im Praktischen einsatz sind (solche Kentnisse werden vom "einfachen Elektromonteur " ja auch erwartet . Oder sehe ich das falsch ? Aber leider wird es immer Leute geben für die anderen das Geld mit verdienen müssen weil sie Nieten in Ihrem Fachgebiet sind. :aetsch:
Butschi
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Beitrag von Butschi »

Hallo zusammen
Genau meine Rede,deswegen heute Grundlagenforschung ohne Ingenieur
Als erstes vernüftiges Einschalten über entsprechend dimensionierten Schütz mit Anbau-Bimetallrelais
Zuleitung mit CEE 32A-Stecker verbleibt
1.Versuch:
Kurzfristig beschaffte K-Automaten(angeblich turboträge)
Die Dinger fliegen Traumhaft
2.Versuch:
Schmelzsicherungen-das Ding lief wirklich
Also simulierte Betriebsstörung-Bimetall löst aus,Pumpe läuft aus.Nach kurzer Wartezeit erneutes einschalten-Sicherung fliegt.Zu unsicher für die Produktion
Was nun ?-Umbau auf CEE 63A-Anschluß.?
Würde gehen,aber:
Im ganzen weitläufigen Bau mit 2.Stockwerken nur eine Steckdose(Ja, echt),und die außerhalb vom Gebäude für Kanalarbeiten
Meister redete dann was von Umrichterbetrieb-Wow,fahrbare Pumpe mit Umrichter,auch noch nie gesehen
Einige fragen sich sicher,warum die Knödel kein Anlassverfahren verwenden,z.B Stern-Dreieck
Die Pumpe hat eine Flüssigkeitsring-Kupplung und muß vor dem
Anlassen mit Produkt befüllt werden,d.h. im Anlassmoment volle Last.
Stern-Dreieck zwar 1/3 Anlassstrom ,aber halt auch 1/3 Anlaufmoment.Bedeuted Überlast Motor-Bimetall oder Sicherung fliegt
Also wenn euch was einfällt-immer her damit

Gruß Butschi
Giorgio1

Beitrag von Giorgio1 »

Hallo Butschi,

Drehstrommotore kann man nur mit einem ordentlichen Drehmoment (Nennmoment) anlaufen lassen, wenn man mit niedriger Spannung und niedriger Frequenz anfährt und beides dann, an den Motor angepaßt, hochregelt.

Um eine Elektronik werdet ihr kaum rumkommen. Die dürfte noch mal ordentlich zu Buche schlagen.

Zur Erklärung:

Das Drehmoment eines Drehstrommotors ist deshalb beim Einschalten so schlecht, weil der Anker steht und das Drehfeld mit 3000 1/min umläuft. Daraus resultierend hat man eine hohe induktivität des Ankers. Benötigt wird jedoch Wirkwiderstand um ein Drehmoment zu erzeugen. Mit zunehmender Drehzahl des Ankers nimmt der induktive Anteil ab zugunsten des Wirkanteils. Daraus resultierend erhält man ein größeres Drehmoment.


Gruß

Giorgio
Butschi
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Beitrag von Butschi »

Hallo Giorgio1
Hast recht.Um eine Elektronik würden wir bei diesen Gegebenheiten nicht herumkommen.Wird aber nicht passieren,weil die Kosten einfach nicht vertretbar sind.Es muß einfach sorgfältiger geplant werden.Das sieht man daran,das im nachhinein herauskam,das die 20 m3/h die die Pumpe liefern kann nie benötigt werden.
Unser Problem war eigentlich nicht das Drehmoment des Motors,sondern der benötigte Strom um das Drehmoment bereitzustellen.
Mal abwarten,was den "Herren" in Zukunft noch so alles einfällt.Ist dann doch immer wieder lustig.

Gruß Butschi
Giorgio1

Beitrag von Giorgio1 »

Hallo Butschi,


warum fragst Du noch nach Lösungen, wenn das Thema schon gestorben ist? Gehst Du da nicht mit der Zeit anderer verschwenderisch um.

Im übrigen Fehlplanungen kommen in allen Firmen vor.


Gruß


Giorgio
Butschi
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Beitrag von Butschi »

Hallo Giorgio1
Mußt "Das Problem war" durch "Das Problem ist " ersetzen,dann stimmts wieder.Trotzdem ist nicht das Drehmoment,sondern der Anlaufstrom das Problem.Danke für den Hinweis mit dem Drehmoment.

Gruß Butschi
Giorgio1

Beitrag von Giorgio1 »

Hallo Butschi,


Drehmoment kommt über den Strom zustande und hat deshalb sehr wohl was mit Deiner Frage zu tun.


Gruß

Georgi
kruemelkacker

I ist sogar proportional zu M

Beitrag von kruemelkacker »

giorgio1 hat Recht. Eine der Grundgleichungen der Antriebstechnik lautet:

M = c * phi * I

wobei:

M - Drehmoment
c - Maschinenkonstante, in die u. a. die Polpaarzahl eingeht
phi - Magnetfluss
I - Strom.

:dafür:

P.S. Um wirkliche Proportionalität zu erreichen, wäre natürlich ein konstantes (bzw. von I unabhängiges) c*phi vorauszusetzen.
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