Schweißumformer

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Giorgio1

Beitrag von Giorgio1 »

Hallo Elt-Onkel,

kurz noch eine Anmerkung:

Ich habe bisher bei meinen Ausführungen Varistor = Diode gesehen, da ich nicht wußte, daß das Bauteil parallel zum Gleichrichter (Wechselspannungsseite) ein Varistor sein soll (vgl. unten).

Ich hab mal einen Ausschnitt von der Zeichnung gemacht und zwei Bauteile mit Fragezeichen versehen.

Stimmt das so, wie beschriftet?

Man hat sich beim Zeichnen wohl nicht an die Norm gehalten, denn der Widerstand mit Pfeil ist üblicherweise ein einstellbarer Widerstand.

Ich hatte mich schon gewundert, was der einstellbare Widerstand soll! Ich hätte auch gelegentlich nachgefragt. Nun hast die Antwort schon geliefert.

Zur möglichen Funktion des Bauteiles:

Wahrscheinlich dient der Varistor dazu Spannungsspitzen abzubauen, die von außen auf den Gleichrichter einwirken (Bundeswehrdenken alles muß sicher sein! Kleine Häme von mir: Deshalb ist das Teil nach 10 Std kaputt). Solche Begrenzer solltest Du bei Herstellern von Blitzschutzeinrichtungen bekommen. Ich meine, daß das Teil bei einer Spannung oberhalb von 350 Volt niederohmig werden sollte. Für einen Probelauf sollte das Teil entbehrlich sein (oder willst Du bei heftigem Gewitter im freien schweißen?).

Der Spannungsbegrenzer könnte eine Z-Diode (oder Suppresordiode) sein. Nur müßte man von der genaue Daten haben.

Ich würde einfach mal, wie im Plan gezeichnet, eine Diode (siehe link zu Conrad; weiter oben) einbauen und testen (mit dem billigen Brückengleichrichter von Reichelt). Ich meine, daß damit das Problem behoben wäre.

Das Hameg Oszi würde im Grunde funktionieren, um jedoch die volle Spannung ablesen zu können benötigst Du einen Teilertastkopf (10:1).

Du solltest die Messungen aber nur mit jemanden durchführen, der Ahnung vom Oszilloskopieren hat, da das Oszi mit einem Meßpunkt auf Masse liegt. Bei ungünstiger Schaltung kannst Du mehr kaputt machen, als die Sache Wert ist.

Zwei Tips:

Das Oszi über einen Trenntrafo betreiben, schafft schon mal eine Fehlerquelle beiseite.

Da das Oszi vermutlich ein Zweistrahloszilloskop ist könnte man in Versuchung geraten die Spannung am Eingang der Dioden und am Ausgang der Dioden gleichzeitig zu oszilloskopieren. Das würde eine der vier Dioden im Brückengleichrichter überbrücken und vermutlich zum Defekt des Gleichrichters führen.

Wie schon gesagt, hier sollte jemand herangezogen werden, der was vom Oszilloskop versteht!

Gruß

Giorgio
Teletrabi
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Beitrag von Teletrabi »

Direkt-links zu conrad funzen nicht.
Außerdem is Conrad für Einzelteile wohl eher letzte Wahl, wenn man nich einen gleich neben der Haustür hat...

Diode mit Haken => Könnte wohl ne Zenerdiode oder Transil/Surpressor/Überspannungsdiode sein.

Varistor? Warum bei Überspannungschutzherstellern? Gibt's doch im Elektronikversand, zumal hier ja die korrekte Bemessung wohl eher weniger wichtig ist, scheitn ja nur zusatzschutz am Stromeingang gegen Spannungsspitzen zu sein.

man könnte noch die Zenederdiode ersetzen durch parallelschalteung von "normaler" Kleindiode (1000V, 0,...1A) + Bidirektionaler Surpressordiode + stärkerer Schottkydiode (irgendwas in der 10A-Kategorie) + Varistor.

dabei die Dioden so unterbingen, dass sie den Gleichrichterstrom sperren und nur bei Spannungsumkehr (Dioden) durch Rückwärtsspeisung oder Überspannungspitzen (Varistor, bidirektionale Transildiode) leiten.

damit sollte man den Gleichrcihter _eigentlich_ ausreichend schützen können (eigentlich sogar überausreichend).

Wenn der dann noch durchbrennt, könnte evtl. doch an Kruzschlüssen oder so liegen...
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Elt-Onkel
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Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

so, heute haben wir ein bischen gemessen und disskutiert.

Die 'Freilaufdiode', also der eingebaute 'Kleinselimit' der
Fa. herrmann ist wohl nötig, um bei Lastwechsel
die Restenergie des Generators zu vernichten.

Das Zeichen im Schaltplan ist definitiv falsch. Es muß ein
Diodenzeichen mit Haken sein.

Das Teil kommt hiernächste Woche in 6-facher Ausführung
an. Die Stückzahl dürfte für eine hinreichende Menge an
Versuchen gut sein.

Der Varistor hat im Plan auch ein fasches Zeichen, Es ist
kein veränderbarer Widerstand.
Vom Zeichen her müßte es ein Widerstand mit schrägem
Strich und einen 135 ° - Haken sein.

Ich würde für den 2. Probelauf ja auch gern einen neuen
Varistor einsetzen.
Conrad gibts hier in Hannover, und damit könnte ich dort
einen holen.
Der Katalog 2004 wirft auf Seite 1030 eine ganze Reihe
von infragekommenden Varistoren aus:
130 bis 460 Volt höchstzulässige Betriebsspannung.
Die Bezeichnungen sind aber mehrdeutig.
Warum gibt es da 2 höchstzulässige Betriebsspannungen ?
Der zweite Wert liegt immer so ca. 30 % höher wie der
erste.
Bei den Strömen gibt es sogar 3 Werte je Varistor.
Was bedeutet der Wert 'RM' im Katalog ?
Zur Kennlinie:
Haben die Varistoren eine lineare Kennline, oder ab einem
bestimmten Punkt eine stark fallende Kennline ?
Wo finde ich die Kennlinien für die Conrad-Teile ?
Am liebsten wäre mir natürlich ein Varistor, der ab
ca. 300 Volt die Störspitzen sicher vernichtet.

Die Schaltung von 'Teletabi' würde ich gern mal als
Grafik mit genauen Bauteilbezeichnungen
(am Besten Standardteile Conrad - mit Austauschvarianten)
ansehen wollen.

...
Teletrabi
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Beitrag von Teletrabi »

genaue Bezeichnungen hab ich nu nich...

schaltung war in etwa so gemeint:
Giorgio1

Beitrag von Giorgio1 »

Hallo Teletrabi,

meinst Du nicht, daß die kleine flinke Diode beid der ersten Spannungsspitze das zeitliche segnet?


Gruß

Giorgio
Teletrabi
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Beitrag von Teletrabi »

das könnte sein, wenn man pech hat. - aber auf die 5ct. kommts nich an, oder? Allerdings sollte theoretisch die Schottky die Spannung tiefer begrenzen, als die kleine Diode an Durchlassapnnung hat. Nur weiß ich nich, ob ne Schottky schnell genug durchschaltet.
da könnte evtl. die kleine Diode für 0,2 ms im vortei lsein und mit Glück sogar den kurzen Überstrom-Stoß überstehen.

Hilft nur ausprobieren, auch wenn die Diode das wohl am ehesten gefährdete Bauteil ist und es mich nicht wieter wundern würde, wenn sie bei drauf geht.
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Elt-Onkel
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Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

dachwievor interessiert mich euer 'Varistorersatz'.
Leider brauche ich dazu ein paar Daten.
Die Theorie hört sich ja gut an, aber zum löten bräuchte
ich doch ein paar harte Zahlen und Buchstaben.

ABER

Heute habe ich einen gelieferten Kleinselimit auf der
Gleichspannungsseite angeschlossen und den alten
Varistor auf der Wechselspannungsseite.
Den 2. neuen Brückengleichrichter mittendrin.

Und siehe da:

Tärätätä ! Es funktioniert. :]

Also ist der Varistor o.k.

Der Umformer hat über eine Stunde Probebetrieb mit
Verbrennungsmotor erfolgreich absolviert.
Die drei 230 Volt Steckdosen funktionieren und Schweißen
geht einwandfrei, auch mit wechselnden Lasten und
bei Kurzschluß der Schweißelektrode gibt's auch keine
Probleme.

Afrika kann kommen.

Also wieder ein Schritt geschafft.

Nun muß ich das Ladegerät zum Leben erwecken.
An dem 10-Pol. Stecker des alten Plans ist der Ladeteil
angeschlossen.
Dieses Ladeteil hat die Größe eines Schuhkartons und
sagt bisher keinen 'Muks'.
Den Schaltplan habe ich unten angefügt.
Leider gibt es für die Bauteile keine Werte, aber ich denke
wir kommen auch so weiter.

Spannungsversorgung auf Klemme 361 und 341 mit
220 Volt 50 Hz klappt.
Spannungsversorgung auf (+) mit 61 Volt Gleichspannung
= Leerlaufspannung beim Schweißen ist o.k.
Die (Leistungs-)Diode V4 ist o.k. (BC DS 240-04 A-9H 23)
Die Automaten sind auch o.k.
Das Relais (K2) schaltet offensichtlich nicht.

Fragen:

Wie zaubert das Ladeteil aus 61 Volt die erforderlichen
28 Volt Gleichspannung ?
(Da können doch nicht 33 V * 80 A = 2640 Watt über
Widerstände verheizt werden ?)
Welche Baugruppen haben denn welche Aufgaben ?
An welchen Stellen sollte ich mal was messen ?

...
Giorgio1

Beitrag von Giorgio1 »

Hallo Elt-Onkel,

hat Dein Oszi einen Komponententester? Wenn ja, würde ich folgendermaßen vorgehen:

Transistoren und Dioden auslöten und mit dem Komponententester püfen (bei der Gelegenheit die Typenbezeichnung der Bauteile in den Plan eintragen).

Ich würde mit den Leistungstransistoren (daran zu erkennen, daß sie relativ groß sind und vermutlich Kühlkörper haben.) anfangen, weil zu vermuten ist, daß die am ehesten kaputt gehen.

Außerdem würde ich mal einen Blick auf die Elkos werfen. Sind die (oder einer davon) aufgequollen, dann sind sie wahrscheinlich defekt.

Sollten sich alle Bauteile nach Test mit dem Komponententeser als in Ordnung herausstellen, dann müßte entweder das IC N1 oder N2 oder beide defekt sein.

Gruß

Giorgio1
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Elt-Onkel
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Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

heute bei Fa. Benning (Hersteller Ladeteil) angerufen.

Ergebnis:

Ich soll mal Fotos machen und mailen, und dann wollen die
mal versuchen die kompletten Schaltpläne zu suchen.

Vermutung des Service-Technikers:
Die Kondensatoren seien 'ausgetrocknet'.
Die Dinger würden bei Reparaturfällen grundsätzlich
ausgetauscht.

Nach Inaugenscheinnahme kann ich keine unnatürlichen
Geometrieveränderungen festestellen.

Kann das sein, daß nach 25 Jahren (fast betriebsloser Zeit)
die Elektrolytkondensatoren ausgetrocknet sind ?

...
Giorgio1

Beitrag von Giorgio1 »

Hallo Elt-Onkel,

die Elkos hatte ich auch im Verdacht. Man gibt den DIngern keine allzu hohe Lebenserwartung. Allzu teuer sind sie aj nicht, was spricht also gegen auswechseln!


Gruß


Giorgio
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