Überspanungschutz

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Giorgio1

Überspanungschutz

Beitrag von Giorgio1 »

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HPG
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Beitrag von HPG »

Hallo

Führend ist Phoenix Contact, hat auch eine Webseite.
Es gibt 3 Stufen von Grobschutz bis Geräteschutz, würde mich bei
http://www.phoenixcontact.de
informieren, es ist eine Komplexe angelegenheit die nicht kurz abgehandelt werden kann.

Gruss HPG
Teletrabi
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Beitrag von Teletrabi »

kommt ein wenig drauf an, wie gut er denn werden soll...

Ein vernünftiges ÜSS-konzept beinhaltet 'n gestuften schutz:

Im Zählerkasten - wenn das EVU mitspielt noch vor dem Zähler - class B - Blitzstromableiter.

Sind erforderlich (vorgeschrieben??!!??) wenn das Haus über 'ne Dachantenne oder äußére Blitzableiter verfügt.
Die kümmern sich schon mal um die gröbsten überspannungen durch Blitzschläge in unmittellbarer nähe.

in den unterverteilungen folgen dann class C-Überspannungsableiter, die auch schon niedrigere Spannungen ableiten.

Zu guter letzt gibt's dann noch class D-module, dazu gehören i.d.R. die üblichen Steckdosen-Adapter, welche dann den Feinschutz der besonders gefährdeten / wertvollen Geräte übernehmen. gibt auch Unterputz-steckdosen mit solcher schutzfunktion.

Auf die B-Ableiter kann man u.U. verzichten, wenn das Haus über keine äußere Blitzschutz- / Antennenanlage verfügt und die Einspeisung über Erdkabel erfolgt.

Die billigsten 5?-baumarkt-zwischenstecker-D-Ableiter würd ich nich empfehlen, z.T. sollen die von recht bescheidener Qualität sein.
AFAIK hat 'ne Untersuchung dieser Dinger bei manchen eine nich ganz zu vernachlässigende Brandgefahr aufgedeckt, wenn die Teile altern...

Zwischen den Ableitern der verschiedenen Klassen muss dann noch eine Mindestkabellänge eingehalten werden, um durch die Leitungsinduktivität sicherzustellen, dass nich zuerst der C-Ableiter aktiv wird und vom Blitzstrom schneller verdampft wird, als wie der B-Ableiter überhaupt anspricht...
Für kürzere Leitungslängen gibt's dann auch Spulen, welche die nötige Induktivität auf "etwas" kürzerer Länge bereitstellen.
Ebenso gibt's fertige B/C-Kombimodule, wenn man direkte Übergänge vom ungeschützten in den C-geschützten bereich braucht. z.b. Außen-installationen oder Antennenverstärker welche aus einer C-geschützten Leitung gespeist werden.

mehr dazu auf:
http://www.dehn.de
(was nicht heiß, dass es nicht auch noch andere hersteller gibt - phoenix contact hat auch ÜSS-systeme im programm und sicher noch einige andere hersteller)
Giorgio1

Beitrag von Giorgio1 »

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Tommysinho
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Beitrag von Tommysinho »

Hi

wenn man einen kopletten Überspannungsschutz haben will sollte man tatsächlich darauf achten B-. C- und D-Ableiter einzusetzen die aufeinander abgestimmt sind.

Für Ferneinschläge, Wanderwellen und induktive Spitzen reichen in aller Regel auch die D-Ableiter die direkt vor das Gerät oder die Geräte geschaltet werden.

Hierbei sollte man beachten das die Überspannungsfilter nach der entsprechenden VDE-Norm gebaut sind. Soweit ich weiss betrifft dies die VDE 0675.

B- und C-Ableiter haben nicht so viele Anbieter. Dehn und Phönix-Contact sind mir bekannt.
D-Ableiter gibt es von vielen Herstellern wobei es da wohl wirklich erhebliche Unterschiede in der Qualität gibt. Gute D-Ableiter haben neben Dehn und Phönix u. a. auch Brennenstuhl und Kopp.

Tommysinho
Teletrabi
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Beitrag von Teletrabi »

was is eigevtlich von den D-Ableitern von REV / Ritter zu halten? gibt's hier im hagebau als steckdosenleiste.
Und gelegentlich auch immer mal wieder als 6-fach Steckdosenleiste mit Netzfilter/ÜSS beim ALDI (Nord) ?

Scheinen etwas günstiger als die Brennenstuhl zu sein, allerdings nur 4,5 kA Ableitvermögen und Versicherung über 5k?.
Brennenstuhl bietet hingegen in der premiumline-serie 30kA und 2 Mio ? (?) Versicherung...

kostet dafür aber auch 30% mehr.

lohnt sich der Aufpreis für Brennenstuhl? oder reichen die von REV genausogut?

btw, 30kA - ist das dann nicht schon die C- statt D-Klasse?


Zur Funktion:

Die B-Ableiter dürften imho wohl Funkenstrecken sein. gibt's diverse Ausführungen, sowohl ausblasend wie auch nicht ausblasend.

C ist imho dann schon Halbleiter-basiert mit VDR/Varistor oder Surpresser-Dioden.
Gleiches gilt für D-Ableiter.
Mögen je nach Ausführung auch noch Gasableiter parallelgeschaltet sein, um die Halbleiter zu entlasten bzw. 'ne saubere Trennung der aktiven Leiter vom PE zu erreichen.
Die Varistoren können afaik beim altern im laufe der Zeit nicht mehr vernachlässigbare Leckströme ermöglichen.

Hoffe, ich hab hier bzgl. der Funktin nu keinen Mist erzählt, so ganz sicher ob das so stimmt bin ich mir da nich, besonders bei den C-ableitern...
Tommysinho
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Beitrag von Tommysinho »

Tommysinho
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Beitrag von Tommysinho »

Oh sorry. Da ist wohl eben was schief gelaufen.... :D

REV ist auch ok. Dürfte eine ähnliche Technik wie die restlichen sein.
Die heutigen D-Ableiter aus Deutschland arbeiten normal mit Varistoren und einer Funkenstrecke wenn sie die VDE-BEstimmungen erfüllen sollen. Im Zweifel kannst Du mal auf die Verpackung gucken. Sollte die VDE erwähnt sein kannst Du sicher sein. Ist aber sicherlich allemal besser als irgendwelcher Kram aus China.

Die 30kA von Brennenstuhl sind wohl eher ein Marketing-Gag. Bei mehr als 6 kA oder 10 kA Überspannung kommt eh der LS (je nach Typ).

Was die Versicherung betrifft sollte man sich mal die Vertragspunkte ansehen. Ich denke aber das wenn etwas passiert sowieso die Gewährleistung des Herstellers herhalten muss. Dem neuen Gesetz sei Dank. Von daher vermute ich das es sich hierbei auch nur um eine Werbemassnahme handelt.
Giorgio1

Beitrag von Giorgio1 »

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Oertgen

Beitrag von Oertgen »

Hallo Thommyshino!

Die 6 kA bzw. 10kA ,die auf den Sicherungsautomaten stehen, beziehen sich auf die max.zulässige Kurzschlußstromstärke
des Sicherungsautomaten bei der der Automat noch korrekt
unterbrechen kann d.h. Kontakte verschweissen nicht und der automat wird durch den Trennfunken nicht zerstört. D.h. aber nicht, daß der Automat schnell genug trennt, wenn eine Überspannung kommt. Da hilft der Sicherungsautomat rein garnichts.

MfG: Norbert Oertgen
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