IYStY für 230V

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Gast

Beitrag von Gast »

Hallo alle,

ich habe starke Zweifel daran, daß IYSTY für den o.a. Zweck verwendet werden darf.

Wenn ich mir im Kiefer "VDE0100" die Tabelle S 571 "Mindestquerschnitte von Leitern" ansehe, dann finde ich nirgendwo eine Ader, die einen Querschnitt von kleiner 0,75 mm² hat.

IYSTY hat aber nur einen DURCHMESSER von 0,8 mm (nicht Querschnitt), was einem Querschnitt von 0,5 mm² entspricht.

Noch ne Anmerkung zur Spannung.

Unsere Wechselspannung hat einen Spitzenwert von Us = 230V * Wurzel 2 = 325,3 Volt. Und das überschreitet die zulässige Spannung deutlich.

Ich nehme an, daß man den Grenzwert der Spannung bei IYSTY auf 300 Volt gelegt hat, nicht um die Leitung mit der Spannung zu betreiben, sondern, weil über den Schirm die Gefahr besteht, daß bei einem Fehler in einer elektrischen Anlage kurzzeitig (bis zum Wegschalten des Fehlers) eine Spannung in der Größenordnung bis 300 Volt auftreten kann.

Man beachte im übrigen die Bezeichnung unter dem von mir gelegten link.

"Fernsprech Innenkabel"

Das bedeutet, daß die Leitung ursprünglich für das Fernsprechen und jetzt zur Datenübertragung konzipiert ist. In diesen Bereichen hat man es maximal mit 90 Volt zu tun.

Ich möchte Euch darum bitten mal einen Vergleich zu ziehen zwischen der Aderisolierung einer H 03 VV-F Leitung (für 300 Volt Außenleiter gegen Neutralleiter ausgelegt) und der Isolierung einer Ader von IYSTY. Die Isolierung von IYSTY kann ich mit dem Fingernagel abreißen, die der H03 er Leitung nicht.

Hab mal eben nachgerechnet, daß ein Abschalten im Fehlerfall einen Strom von etwa 30 Ampere benötigt.

Das bedeutet, daß der Leiterwiderstand 7,6 Ohm nicht überschreiten darf. Das wäre bei einer Leitungslänge von 100 m der Fall. Bei einer ausgedehnten Anlage durchaus realistisch.

@Volker

ich würde mich absichern (obwohl die Anlage sicher von einem Ingenieur geplant ist, der das ganze auch verantwortet) indem ich schriftlich auf meine Bedenken hinweisen würde. Im Falle eines (Un)Falles bist Du damit aus dem Schneider.

Gruß


rau
Volker
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Beitrag von Volker »

Hallo rau,

ich habe gerade eine Mail an die Firma Hesselmann geschickt.
Die werden's wohl wissen.

Ich meld mich, wenn ich was erfahre.

Vorerst Danke an alle.
MfG. Volker
RolSim

Beitrag von RolSim »

Hi Volker

und was fragst du die Firma Hesselmann ?
Gast

Beitrag von Gast »

Bin auf die Antwort gespannt.


Gruß


Rau
Igelknie
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Beitrag von Igelknie »

Original von meister_lampe
Hallo, arbeit keiner von Euch in der Industrie? Signalgeber, Initiatoren etc. sind auch mit einer Nennspannung von 230V zu bekommen und die Anschlußleitungen sind 0,5 oder 0,8 qmm.
Fragt mal Siemens, Pepperl & Fuchs....
gruss m
bitte wo gibs 0,8² zu kaufen ? und wo bekomm ich Aderendhülsen dafür?

Es ist eigentlich in der Industrie üblich min 0,75² für Signalleitungen zu verwenden.
Gast

Beitrag von Gast »

@meister_lampe,
Original von meister_lampe
Hallo, arbeit keiner von Euch in der Industrie? Signalgeber, Initiatoren etc. sind auch mit einer Nennspannung von 230V zu bekommen und die Anschlußleitungen sind 0,5 oder 0,8 qmm.
Fragt mal Siemens, Pepperl & Fuchs....
gruss m
Es ist ein Unterschied, ob eine Leitung eine begrenzte Länge hat (wie die Anschlußleitung eines Signalgebers), oder ob die Leitung "beliebig" lang werden kann (wie die Signalleitung einer Lüftungsanlage).


Gruß


Rau
Baer
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Beitrag von Baer »

Original von Igelknie
bitte wo gibs 0,8² zu kaufen ? und wo bekomm ich Aderendhülsen dafür?
Hi,
der Querschnitt 0,8mm² ist ganz normal bei Fernemeldeleitungengen wie dem hier angsprochenem IY(ST)Y.
und das es ein starrer Einzeldraht ist brauchst du dir um Endhülsen keine Gedanken machen.
Grüße
Christian
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Baer,

bei Fernmeldeleitungen wird nicht der Querschnitt, sondern der Durchmesser der Ader angegeben.

Bie IY(ST)Y ist das 0,6 oder 0,8mm

Gruß

Rau
Baer
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Beitrag von Baer »

Original von rau0155
bei Fernmeldeleitungen wird nicht der Querschnitt, sondern der Durchmesser der Ader angegeben.

Bie IY(ST)Y ist das 0,6 oder 0,8mm


Rau
Ja, ist natürlich richtig, trotzdem starrer Einzeldraht und deshalb sind keine Endhülsen nötig,
Christian
meister_lampe

Beitrag von meister_lampe »

Natürlich haben die Sigalgeber eine begrenzte Anschlußleitung und werden dann in einem Klemmkastenn mit einem größeren Leitungsquerschnitt weitergeführt.
Mindestquerschnit für Melde- und Steuerstromkreise ist Cu 0,5 qmm.
J-Y (ST)Y ist für analoge oder digitale Signalübertragung vorgesehen. Ich kenne ja die Schaltung nicht, aber die Signalgeber können ja mit Kleinspannung betrieben werden und dann ist die Sache schon OK. Lappkabel sagt auch das diese Leitung nicht für Strarkstromzwecke verwendet werden darf.
gruss m
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