Lichtstromsteckdose an 380V Dose?

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lorifan

Lichtstromsteckdose an 380V Dose?

Beitrag von lorifan »

Hallo Zusammen,

ich habe vor in kurzer Zeit eine Netzwerksession bei mir zu veranstalten. Mein Problem: Ich muss den Strom von einem anderen Haus abzapfen, da in der "Hallo" keinerlei Steckdose vorhanden ist.
Mich würde jetzt einmal interessieren, ob folgende Möglichkeit überhaupt erlaubt / möglich / zu empfehlen ist:
Ich wollte ein ca. 30 Meter langes, 5 adriges, 380 Volt Kabel (abgesichert mit 16 Ampere) an 3 Lichtstromsteckdosen (jeweils an eine andere Phase) klemmen.
Muss hierbei zwischen dem 380 Volt Stecker (den ich auf irgendeine Feuerfesteplatte montieren wollte) und den Lichtstromsteckdosen noch zusätzliche Sicherungen?


Noch ne andere Frage: Es heißt doch, dass eine 16 Ampere Sicherung bei 230 Volt 3680 Watt / h Leistung durchlässt, bis die Sicherung fliegt. Ist hierbei die Rede von 10 Sekunden, bis das angeschlossene Gerät auf Touren gekommen ist, oder kann man die Sicherung damit über Stunden (ca. 72 h.) belasten?

Ich hoffe Ihr könnt mir meine Fragen beantworten.

Vielen Dank


Florian
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Florian,

was Du vor hast, wird idR mit kleinen Baustellenverteilern gemacht. Gibt es im Baumarkt.

Die solltest Du Dir mal ansehen.

CEE-Stecker 32 A mit Verlängerungsleitung an einem kleinen Verteiler, im Verteiler sitzen mindestens eine CEE-Steckdose 16 A und mehrere Schuko-Steckdosen 16A.

Zur Belastbarkeit einer Sicherung.

Eine Überstromschutzorgan, ob Schmelzsicherung oder Leitungsschutzschalter hält den Nennstrom (hier 16A) unendlich lange.

Darüber hinaus hält ein Überstromschutzorgan den 1,45 fachen Nennstrom eine Stunde lang, ohne auszulösen. Das bedeutet, daß das 16A Überstromschutzorgan bei einem Dauerstrom von 23,2 A nach einer Stunde abschaltet.

Wichtig in diesem Zusammenhang ist, daß die Leitungen, die Du verwendest diesen Strom fließen lassen können.

Ist Deine Frage damit beantwortet?


Gruß


Rau

Wie immer der Hinweis, Du bist für alles verantwortlich, wenn was schief geht.

Noch eine Ergänzung:

Wenn Du mit Computern die Leistung voll ausreizt, dann kann es passieren, daß aufgrund der Oberwelligkeit der Ströme, der N überlastet wird. Daraus resultiert Brandgefahr, oder, wenn der N unterbrochen wird, daß ein Teil der angeschlossenen PC zerstört wird.
lorifan

Beitrag von lorifan »

Danke für Deine schnelle Antwort.

An einen Baustellenstromverteiler hab ich schon gedacht.
Nur irgednwie für ein wahrscheinlich einmaliges Ereignis etwas zu teuer:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... gory=34326
Bei dem Verteiler (siehe LINK) steht doch, dass die Schukosteckdosen alle einzeln mit 16 Ampere abgesichert sind? Die beiden CEE Steckdosen auch, jeweil einzeln mit 16 bzw. 32 Ampere?
Wie ist es dann möglich, dass man nur 6 Sicherungen auf dem Bild zählen kann und keine 9? Oder ist die 32 Ampere Steckdose gar nicht über den Verteilerkasten abgesichert, sondern über die Sicherungen, an der dieser Verteiler angeschlossen wird?

Wenn ich Deine Erklärung richtig verstanden habe, würde das Bedeuten, dass ich an diesen Stromverteiler insgesamt ca. 11 kw pro Stunde über die Schukosteckdosen abnehmen kann, wenn die Verbraucher gleichmäßig auf die Dosen verteilt wurden?

Wie schaut es mit den Bimetallsicherungen in Kabeltrommeln aus? Obwohl zur letzten Session die Trommeln komplett abgewickelt waren, hat eine bereits bei 5 Rechnern (ca. 1,2 kw?) nicht mehr einschalten wollen?

Ist es möglich, dass der FI fliegt, obwohl kein Strom über die Erdung abgeflossen ist, und der Sicherungsautomat, an dem der Verbrauchen gehangen war, nicht ausgeschalten hat? (obwohl beiden mit 16 Ampere abgesichert sind)?
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Florian,

ich nehme an, daß die 32 A Steckdose durch die vorgeschaltete Sicherung (also am Anfang der Leitung) abgesichert ist und nur die 16A Dosen extra Sicherungen haben. Nur das macht Sinn.

Wenn es um rein ohmsche Last geht, hast Du recht, dann kannst Du 11 kW anschließen.

Wieviel Du aber aufgrund der verwendeten Schaltnetzteile der PC anschließen kannst, kann ich nicht beurteilen. Es sind mit Sicherheit weniger PC als Du gerne möchtest.

Zum Fi.

Das schöne an einem FI ist, daß er bereits bei Strömen abschalten kann, die Lebewesen gefährlich werden (FI 30 mA). Das ist aber manchmal auch ein Nachteil. Ich habe am Arbeitsplatz das Problem, daß das zusammen Einschalten nur eines Druckers mit dem PC zum Abschalten des vorgeschalteten FI führt. Das Abschalten durch einen FI bedeutet nicht zwangsweise auch das Abschalten eines Leitungsschutzschalters oder einer Schmelzsicherung.

Zur Bimetallsicherung

Da war die Bimetallsicherung schlicht und ergreifend defekt.

Gruß

Rau
meister_lampe

Beitrag von meister_lampe »

Hallo,
falls du aus einem Drehstromkreis 3 Wechselstromkreise konstuierst sollen alle 3 Aussenleiter gemeinsam abgeschaltet werden können.
Nochmal zu der Unterscheidung: RCD oder FI Schutzschalter schalten beim Auftreten von Strömen die über das Gehäuse (Erde/Masse) oder den Schutzleiter fliessen ab. Das ist in erster Linie als Personenschutz gedacht.
Bei Überlastung oder Kurzschluss schützen deine Schmelzsicherungen oder Leitungsschutzautomaten.
gruss m
lorifan

Beitrag von lorifan »

wie war das eigenltich früher gewesen, als die Drehstromstecker nur 4 "Kontakte" bzw Stifte hatten?
Welcher Draht hat gefehlt? Erdung oder Rücklauf?
Gast

Beitrag von Gast »

Original von lorifan
wie war das eigenltich früher gewesen, als die Drehstromstecker nur 4 "Kontakte" bzw Stifte hatten?
Welcher Draht hat gefehlt? Erdung oder Rücklauf?
Stichwort: Klassische Nullung.


"Früher" waren PE und N nicht getrennt sondern zusammen als PEN ausgeführt. PE ist das was du Erdung nennst und ich nehme mal an mit Rücklauf meinst du den N.

Das ganze heißt dann TNC-System. Wir sind dann aber aus Sicherheitsgründen auf das TNS-System umgestiegen.

Dabei sind PE und N getrennt. Deshalb 5 Adern ("Drähte").

MFG BadLuck

P.S.: Sag bescheid bevor du was zusammenbastelst, ich hab bedenken ob dus auch richtig verstanden hast.
lorifan

Beitrag von lorifan »

ich denke schon, dass ich das verstanden habe :-)

Bei dem Verteiler, den ich bauen wollte, hab ich ja zum Glück fünf Drähte am Stecker
Trumbaschl
Null-Leiter
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Beitrag von Trumbaschl »

Und bei TT-Systemen hat bei diesen Drehstromsteckern AFAIK schlicht und ergreifend der Mittelpolleiter (heute N) gefehlt. Die hatten dann eben R, S, T und Schutzleiter (Also nach heutiger Lesart L1, L2, L3 und PE). Farbcodierung dafür war schwarz, rot, blau und der Sl / Nulleiter war grau. In flexiblen Leitungen konnte rot auch mal zu schweinchenrosa verkommen.
Das Kriminelle an diesen Dingern war hauptsächlich, daß man nur duch eine kleine "Nase" daran gehindert wurde, sie verkehrtrum reinzustecken. Brach diese Nase ab, war Sl plötzlich R... daher haben sich diese Dinger auch den Namen Witwenmacher oder Todesstecker eingetragen...
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