Verhalten beim Kunden

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Volker
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Verhalten beim Kunden

Beitrag von Volker »

Hallo zusammen,

ich habe heute bei einem Kunden (der wohnt zur Miete) einen E-Herd angeschlossen. Ich muß gestehen, ich habe sonst immer nur mit dem Standardmeßgerät die Funktionen überprüft. Durch einen Kommentar von rau bin ich aber nun so eingestellt, dass ich alle Messungen mache. Bei der Überprüfung des Fi's mußte ich feststellen, erlöst nicht aus.
Wie hättet ihr euch nun verhalten. Fi-wechsel war nicht der Auftrag vom Mieter. Ich hab das ganze schriftlich festgehalten und dem Mieter mitgeteilt, dass er sich unbedingt mit seinem Vermieter in Verbindung setzten soll.
Hättet ihr den Herd in Betrieb genommen?
Danke Gruß Volker
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Volker,

hast Du, nachdem der FI nicht auslöste, eine Schleifenwiderstandsmessung durchgeführt?

Wenn ja, hat die ergeben, daß das vorgeschaltete Überstromschutzorgan rechtzeitig (im Fehlerfall) auslösen würde?

Wenn die Antwor ja ist, dann steht dem Einschalten des Herdes nichts entgegen.

Gruß

rau
Volker
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Beitrag von Volker »

Hallo rau,

klingt vielleicht ein bißchen blöd, aber auf die Idee bin ich nicht gekommen, weil bei der Schleifenwiderstandsmessung der Fi
auslöst.
Da nehme ich die Ri-Messung. Die Werte waren auf allen drei Phasen einwandfrei. IK 600A. Ich habe den Herd in Betrieb genommen. Ich kann natürlich nicht sagen, ob der Erdungswiderstand in Ordnung ist. TT-Netz.
Gruß Volker
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Volker,


welcher FI war denn vorgeschaltet? War vielleicht der Meßbereich Deines Meßgerätes nicht richtig eingestellt.

Eine andere Möglichkeit wäre die, daß Du den Fi extra auslösen mußt.

Das Meßgerät, mit dem ich arbeite löst den Fi auch nicht aus, bzw. erst dann, wenn ich das will.


Gruß

rau
Volker
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Beitrag von Volker »

Moin Rau,

der Fi ist ein 40/0,5A. Mein Meßgerät war richtig eingestellt. Den Auslösestrom des Fi`s stelle ich separat ein. Allerdings ist der Fi schon 25 Jahre alt.
Bei meinem Meßgerät kann ich ohne den Fi auszulösen nur die Berührungsspannung messen. Ich bin mit dem Meßgerät sehr zu frieden.
Gruß Volker
meister_lampe

Beitrag von meister_lampe »

Hallo, gehe einfach nocheinmal hin und mess die Schleifenimpedanz, die Ri Messung bestimmt deinen Netzinnenwiderstand (wie du ja weisst) . Ist die Messung OK dann kannst du ruhig schlafen, das sollte dir der Aufwand wert sein.
gruss m
Grimm

Beitrag von Grimm »

Hallo

Ich würde als Kunde doch ziemlich blöd gucken wenn der Fachmann nach ein paar Tagen wieder vor meiner Tür steht und mir sagt das es sein kann das irgendetwas bei mir wahrscheinlich nicht Funktioniert und er das beim ersten mal nicht richtig gemäßen hat.

Als zweites würde ich mir denken das er ziemlich schlampig gearbeitet hat oder keine Ahnung hat auf jeden fall käme so einer nicht mehr bei mir rein.

ODER:

Ich wäre gut gelaunt der nette Fachmann von vor ein paar Tagen steht draußen und damit er nicht so friert hole ich ihn rein. Er sagt mir das er Nocheinmahl an meine Steckdose dran müsste weil er noch ein Paar Messungen machen muss die er vergessen hat.

Ich lasse ihn mache noch einen Kaffee und denke bei mir das ist aber ein guter Fachmann der sogar seine fehler zugibt und noch mal vorbei kommt um sich die Sache noch mal anzuschauen. Den kann man immer wieder holen.

FI ist kaputt:

Ich habe den Fachmann natürlich reingelassen weil man ja nicht unhöflich ist.

Nach einer halben Stunde erklärt der Fachmann mir das mein FI im Eimer ist und ich unbedingt einen neuen brauche weil mein alter nicht mehr auslöst. Ich denke bei mir ist ja eine schlechte zeit im Moment und da brauchen die Firmen ja Geld.
Ich sage aber: "Der hat schon 25 Jahre gehalten, er sieht aus wie neu, alles funktioniert und jetzt wollen sie mir sagen das ich einen neuen brauche.

ODER:

Der nette Fachmann hat entdeckt das mein FI nicht funktioniert. Da ich eh alle Elektrogeräte Spätestens nach 20 Jahren wechsel und mein Auto nach 15 soll der Fachmann auch gleich die Automaten mit wechseln.


Ich glaube ich währe am Anfang freundlich und später dann unfreundlich. Als Fachmann würde ich mich auf mein glück verlassen und nicht Nocheinmahl hingehen.

Bitte nimm das nicht persönlich ich kann und will dein können nicht beurteilen.

Gruß Grimm
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Grimm,

was würdest Du denken, wenn Du in einem Auto sitzt bei dem die Bremsen durch einen Konstruktionsfehler ausfallen, Du fährst eben mit 180 km/h in Richtung Baum (dicke Eiche) und der Autobauer hätte mit Deinen Argumenten auf eine Rückrufaktion verzichtet.

@Volker,

wenn Du vermutest, daß eine Abschaltung nicht rechtzeitig erfolgen würde, dann würde ich mit genau dem Argument zum Kunden gehen und ihm sagen, daß Du Dich, nachdem Du das ganze noch einmal durchdacht hast, vergewissern möchtest. Ich würde den FI überbrücken, den Schleifenwiderstand messen und, wenn die Messung ein für Dich positives Ergebnis bringt, die Überbrückung des Fi wieder ausbauen.

Ergibt die Messung, daß eine Abschaltung ohne FI nicht rechtzeitig erfolgt, dann würde ich dem Kunden schriftlich raten den Herd nicht mehr in Betrieb zu nehmen.


Gruß


rau
meister_lampe

Beitrag von meister_lampe »

so sieht das aus,
@ Grimm, wo ist das Problem dabei, wer arbeitet macht auch Fehler. Schlimm ist es wenn jemand eigenes Fehlverhalten nicht eingestehen kann.
gruss m
Gast

Beitrag von Gast »

@meister_lampe,

ich würde das noch nicht einmal als Fehler bezeichnen. Volker hat ja die Messung durchgeführt, nur hat der FI nicht ausgelöst. Erst beim Versuch den Schleifenwiderstand zu messen hat der FI abgeschaltet.

Das läßt den Schluß zu, daß im Fehlerfall eine Abschaltung erfolgen würde. Nur ist die Frage nicht geklärt, ob das auch rechtzeitig (und vor Erreichen der maximal zulässigen Berührungsspannung) geschieht.

Im übrigen. Das in einem anderen Beitrag erwähnte Elavi 0100 zeigt bei der FI-Messung den Strom an, der während der Messung fließt. Es hält den Stromwert, bei dem abgeschaltet wurde fest. Ebenso die Spannung, bei der die Abschaltung erfolgte. Ein solches Meßgerät wäre für eine genauere Analyse von Vorteil.


Gruß

rau
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