neue Steckdosen anschliessen

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Mr_Groove

neue Steckdosen anschliessen

Beitrag von Mr_Groove »

Hallo,

ich wollte mal fragen, ob mir hier jemand mit gutem Rat zur Seite stehen kann.

Also mein Problem ist, dass ich bei einer Bekannten Steckdosen erneuern soll. Eigentlich will sie nur neue Blenden für ihre Praxisräume. Da man aber im Baumarkt nur "komplette" Steckdosen bekommt, wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben, als die alten komplett auszutauschen.

Dazu hätte ich zwei Fragen:

Erstens wollte ich mal die rechtliche Seite von jemandem erklärt/geklärt bekommen. Kann es für mich schwierigkeiten geben, beim Wechsel von Steckdosen. Meine Bekannte wird nach abgeschlossener Arbeit einen Elektriker rufen, der eine Prüfung der elektrischen Anlage vornimmt. (Muss man eigentlich hier auf etwas spezielles achten, wenn man die Installation selbst vorgenommen hat?). Darf ich das eignetlich so ohne weiteres machen.

Die zweite Frage wäre eher praktischer Natur.
Ich habe jetzt schon mal eine Steckdose gewechselt. Das Problem bei dieser Dose ist aber, dass alle Leiter von unten an die Dose geschraubt werden müssen. Somit bleibt, beim Versuch die Steckdose wieder in die Unterputzdose zu manövrieren, sehr wenig Platz´und die Steckdose ist beinahe nicht in die ursprüngliche Lage zu bekommen. Gibt es da irgendeinen kleinen Trick, wie man die Kabel am besten hinter der Steckdose verlegt, so das man sie auch nicht beschädigt?

Über eure Hilfe wäre ich sehr dankbar

Viele Grüße
Mr_Groove

Beitrag von Mr_Groove »

Ich hab jetzt mal ein bisschen in eurem tollen Forum gesucht, und hab schon etwas Angst bekommen. Ich möchte ja Nachts auch wieder ruhig schlafen können. Gibt es eine Möglichkeit, dass ich die Steckdosen einbaue und man dann nachher eine Prüfung der Dosen macht, so das das ganze einwandfrei ist?

Ich hoffe ich sehe die Sache nicht allzu blauäugig, da ich gerne meiner Bekannten helfen möchte.

Da in dem Vorum soviel Fachgesimpelt wurde, stell ich meine sehr einfache Frage nur ungern.

Aber an einem einfachen Tausch der Steckdosen ist doch nicht sehr viel elektrisches falsch zu machen, wenn man alles wieder richtig anschließt?
Teletrabi
Null-Leiter
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Beitrag von Teletrabi »

Im Prinzip ist is afaik möglich, nur sollte man schon wirklich genügend kenntnis haben. z.b. muss der schutzleiter so angeschlossen werden, dass er als letzter abreißt, wenn am kabel gezogen wird (z.b. lose in hohlwand verlegt oder in rohren/kanälen) bzw. die steckdose aus der verankerung reißt. heißt also, den schutzleiter 'n gutes stück länger lassen (mindestens 'n cm, mehr schadet aber auch nich)
okay, das müsste bei den alten dosen ja auch alles schon so gewesen sein - nur wenn nich, würe dir sowas auffallen? wenn du nnämlich unzulässige sachen einfach wieder anschließt, könnte es problematisch werden, denn dann kannst du dafür u.U. haftbar gemacht werden.

und wenn ein elektiker das ganze prüfen und wiede rin betrieb nehmen soll - eigentlich müsste er dann die dosen alel mwieder aufmachen und selber nochmal nachgucken, ob's richtig verdrahtet ist. da kann er's auch gleich komplett machen.
was anderes wäre z.b. leitungen selber zu verlegen, und das verdrahten und anschließen der betriebsmittel dann vom elektriker machen zu lassen. beim reinen strippen ziehen kann man ja noch nich soooviel falsch machen, wobei man da aber besser auch vorher um rat fragt, wie man es dann machen soll. also quasi handlanger für den elektriker spielt.

Das größte Problem scheint mir hier jedoch zu sein, dass das ganze für 'ne Praxis gedacht ist, somit also gewerblich genutzte räume und ggf. auch noch medizinisch.
da könnten die vorschriften noch schärfer sein. Und wenn doch irgendetwas nciht in ordnung sein sollte, wird das ganze bzgl. der haftung für dich sehr schlecht aussehen, da heile rauszukommen...

was für ne qualifikation / erfahrung hast du denn überhaupt? aus deinen beiden postings kann ich dich nich so recht einordnen.
meister_lampe

Beitrag von meister_lampe »

Hallo, elektrische Anlagen dürfen nur von Elektrofachkräften errichetet, geändert und instand gehalten werden.
Auch der Netzbetreiber (Stadtwerke oä.) verlangt dies. Wichtig ist das der Eigentümersein OK gibt, der kann natürlich ersteres verlangen. Wie es privat aussieht ist eine andere Geschichte.
Der Elektriker der die Anlage abnimmt übernimmt damit auch die Garantie für die ordnungsgemässe Ausführung der Arbeiten. Wenn er das Verantwortungsvoll macht schaut er natürlich in die Dosen und reisst somit alles wieder auf.
Deine Bekannte sollte sich mit dem Eigentümer in Verbindung setzen. Ausserdem - unterstütz mal ruhig das Elektrohandwerk. Denn Ausbilden kostet auch Geld.
gruss m
Gast

Beitrag von Gast »

@teletrabbi,

das Prüfen beginnt schon vor der Installation (z.B. bei der Auswahl der richtigen Betriebsmittel) und zieht sich durch bis zur abschließenden Messung. Auch beim Anschließen hat der Elektriker immer die Aufgabe zu prüfen, ob er den Anschluß richtig durchführt.

Wie leicht ist es mal passiert, daß man, weil man schon die fünfhundertste Steckdose angeschlossen hat, bei der fünfhundertundeinsten den Schutzleiter und den Spannungsführenden vertauscht. Deshalb sollte man vor dem verschließen der Steckdose noch einen prüfenden Blick auf sein Werk werfen, damit so etwas nicht passiert.

@Mr_Groove,

ich würde feststellen, welche Steckdosen installiert sind. Bei Markenartikel hast Du eine gute Chance, daß Du noch die passenden Abdeckungen kommst, dann bist Du aus allem raus. Die meisten Baumarktartikel sind sowieso von minderer Qualität.

Ich habe mal unter sonst gleichen Bedingungen (gleiche Leitungslänge) den Schleifenwiderstand an Steckdosen gemessen. Die einen aus dem Baumarkt, die anderen Markenware. Der Unterschied 0,2 Ohm mehr bei der Baumarktware. Was das bedeutet, kann, denke ich, ein Fachmann nachvollziehen.

Gruß

rau
meister_lampe

Beitrag von meister_lampe »

P = I x I x R (bekomme die hochgestellte 2 , für quadrat, nicht hin), kannst dir ja ausrechnen welche Verlustleistung bei Nennbelastung entsteht. Ab ca. 30 W Wärmebelastung ruf schon mal die Brandbekämpfung
gruss m
Gast

Beitrag von Gast »

Nicht nur das, auch der Kurzschlussstrom wird dann ziemlich klein.

Ich würde als Laie in einer Praxis garnichts anfassen und deiner bekannten sagst du sie soll einen Elektriker rufen der das macht, damit hilfst du ihr am meisten. Du tust weder ihr noch dir einen gefallen wenn du es selber machst und neue Steckdosen einbauen ist nicht unbedingt eine Aktion mit der man groß beeindrucken kann. Vorallem nicht wenn ein Patient plötzlich in seinem Stuhl zappelt.

Lass das ganze auf jeden Fall einen Elektriker machen!!!

MFG BadLuck
Mr_Groove

Beitrag von Mr_Groove »

Danke für eure Antworten, sollte vielleicht noch dazu sagen, dass ich nicht ganz so unerfahren mit solchen Einbauten bin, wie es sich oben angehört hat. Nur habe ich bisher die Dinge immer für mich gemacht. Nur da es diesmal eine Praxis ist, wollte ich halt wissen, wie es rechtlich aussieht, wenn den nun so wie es oben beschrieben wurde, ein Patient im Stuhl zappelt.


Ich habe da noch gleich eine andere Frage, ab wann gilt man denn eigentlich als Fachperson? Ist schon klar, wenn man ne Ausbildung als Elektriker hinter sich hat. Gibt es aber eventuell auch noch andere Fachpersonen? Ich weiß, das alle ausgebildeten Elektriker nun wahrscheinlich aus dem Lachen nicht mehr herauskommen, aber was ist zum Beispiel mit einem Studium der Elektrotechnik oder dergleichen?

Vielen Dank nochmals für eure Antworten.
Oertgen

Beitrag von Oertgen »

Hallo !

Ich rechne gerade mal den worst case für deine Baumarktsteckdosen aus : P=I²*R=16² A²*0,2 Ohm= 51,2 Watt
Also irgendwie glaub ich das nicht ganz!
So eine Dose wäre innerhalb 2 min zu Klump geschmort.
Wie hast Du denn die Messung durchgeführt?
So niedrige Widerstände sollten schon nach der Vierleitermethode bestimmt werden.
Wieso bekommen die Baumarktdosen dann überhaupt ein VDE-Siegel? Ich hab hier auch Dosen von Kopp verbaut, auch ein Wäschetrockner hängt daran. Seit 8 Jahren keine Probleme damit !

MfG: Norbert
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Oertgen,

ich habe die Werte mit dem Meßgerät BBC 5010 aufgenommen. Weil ich selbst Zweifel hatte, habe ich mehrmals nacheinander gemessen. Es kam immer ein deutlich höherer Wert bei der Baumarkdose heraus. Wobei die Schleifenwiderstandswerte im Bereich 0,6 Ohm lagen, also zulässig waren.

Ob die Dose irgendwann mal warm wurde kann ich nicht sagen, weil es schon sehr lange her ist. Eine Waschmaschine, die die Steckdose voll ausgelastet hätte, wurde nicht an der Steckdose betrieben.


Gruß

rau
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