2xHerdanschluss in einem Raum notwendig

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chipy
Null-Leiter
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2xHerdanschluss in einem Raum notwendig

Beitrag von chipy »

Hallo,
ich benötige laut Kücheninstallationsplan 2 Geräteanschlussdosen nach VDE 0606 in einem Raum, an 2 unterschiedlichen Wänden.
1x für Backofen 3,5KW und 1x für C....feld 7,9KW.
Ein Herdanschluss ist schon vorhanden.
Eine zusätzliche Leitung zum Sicherungsschrank legen ist nicht möglich. Darf/Kann ich die vorhandene Zuleitung von 5x2,5mm² nehmen, eine UP-Verteilerdose im Raum setzen und von dort aus 2 neue Leitungen UP(auch 5x2,5mm²) zu den entsprechenden Anschlüssen legen und dort Geräteanschlussdosen setzen?
Meine Dosenklemmen sind bis 400V/24A , 1-2,5mm²geeignet.

Der Sicherungsschrank sieht wie folgt aus: Drehstrom ist nicht vorhanden. Die 3 Phasen die vom E-Werk kommen, sind auf die 3 Stockwerke aufgeteilt. Jedes Stockwerk hat einen eigenen FI-Schalter.
Die Zuleitungen (5x2,5mm²) für die jeweiligen Herdanschlüsse in den Stockwerken sind mit 20A abgesichert. Allerdings sind dabei alle 3 schwarzen Leiter auf nur eine 20A Sicherung geklemmt.
(Ist das überhaupt so normal?, Warum wurde das so gemacht?)

Wenn ich die Ampere richtig berechnet habe, strömen bei Vollbelastung 15,9A + 35,9A . Wenn ich alles einschalte, wird also diese eine 20A Sicherung auslösen.
Darf man die 3 Aussenleiter des 5x2,5mm² Kabels bei dem wie oben beschriebenen Zählerschrank einzeln auf 20A-Sicherungsautomaten klemmen?

Gruss und Danke im Voraus
Michael
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo chipy,

um Deine letzte Frage vorweg zu beantworten. Man darf die drei Adern der Leitung bei der Zählerkonstellation nicht einzeln auf die Leitungsschutzschalter klemmen, weil im Neutralleiter die Summe aller Ströme fließt und der wäre dann hoffnungslos überlastet.

Bei Drehstrom sieht die Sache anders aus. Siehe link.

http://www.diesteckdose.net/thread.php? ... boardid=16


Gruß

rau
meister_lampe

Beitrag von meister_lampe »

Hallo, wenn Du keinen Drehstrom hast sieht das eng aus. Bei diesen anschlusswerten solltest Du Drehstrom verwenden.
Lass mal in deinen Zählerschrank schauen ob wenigstens vom Keller her Drehstrom gezogen wurde, dann kannst du vom Elt-Werk einen Drehstromzähler beantragen. Der Aufwand ist dann nicht so gross.
gruss m
chipy
Null-Leiter
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Beitrag von chipy »

Hallo,
vielen Dank für Eure Antworten, meister_lambe und rau0155.
So wie es aussieht habe ich 2 Probleme. Kein Drehstrom und keine 2 Herdanschlüsse.
Mein 1.Problem:
Da ich aktuell aber in der Küche am Schlitze klopfen bin, ist mir das erste Problem aktuell am wichtigsten.
Wie sieht das also mit meiner ersten Frage aus?
Kann ich in die Herdleitung eine UP-Verteilerdose setzen und von da aus 2 neue Leitungen ziehen? Oder muß nach VDE-Vorschrift eine Herdleitung von der Sicherung bis zum Geräteanschluß ohne Unterbrechung, bzw. Verteilung sein.

Mein 2.Problem:
Das mit dem Drehstrom lasse ich prüfen. Habe einen Elektriker in der Bekanntschaft, der aber leider noch 2 Wochen in Urlaub ist..(Kann aber mit dem Schlitzeklopfen nicht so lange warten).
Ich hoffe ich habe es richtig verstanden. Ich kann keine 3 Sicherungen setzen, da ich sonst bei Vollbelastung 3x20A also 60A auf dem einen Neutralleiter des 5x2,5mm² Herdkabel habe. Ist das dann bei Drehstrom so, das durch die Phasenverschiebung nie gleichzeitig 3x 20A auf dem Neutralleiter sind? Wenn das so ist, dann kann ich meine Idee statt der einen 20A dann 1x 20A u.2x 16A Sicherungen zu setzen, auch vergessen, oder?
Laut den technischen Daten des C....feldes sind die kompletten 7,9KW auf die 3 Aussenleiter verteilt., somit wären auf einer Phase nie mehr als ca. 14A. Theoretisch würden also 16A Sicherungen gehn. Mein Problem ist aber dann trotzdem der Neutralleiter. Die Gesamten Ampere wären nach wievor zuviel für ihn. Stimmts?

Mein 3.Problem/bzw..Frage:
Habe den angegebenen Link mal verfolgt, konnte aber nicht erkennen, ob das mit der Verteilerdose erlaubt ist oder nicht.. Erschrocken bin ich von dem Beitrag mit den normalen Stromkreisen. Viele Steckdosen, sagen wir mal 5, hängen in den meisten Haushalten an einer Verteilerdose, welche eine Zuleitung von 3x1,5mm² haben, was heist, nur ein Neutralleiter. Würde das heisen, wenn ich an jede Steckdose ein Gerät anschliese, was 10A zieht, würden die Sicherungen 16A nicht auslösen und ich hätte auf dem Neutralleiter 50A, welcher dann abfackelt? Wenn ja, gibts dafür ein Bauteil, was den Neutralleiter gegen solche Fälle absichern kann?

Noch eine Frage:
Kennt jemand einen Link, wo man die VDE-Vorschriften komplett oder teilweise als PDF, etc. runterladen kann?

Gruss
Michael
meister_lampe

Beitrag von meister_lampe »

hallo, erstmal allgemein. Ein Verbraucher wird an 2 Polen angeschlossen, im Auto zB. ist es der + und - Pol. Das was an Strom reinfliesst kommt auch wieder raus, vereinfacht gesagt.
Bei Steckdosen ist es ähnlich, es gibt den Aussenleiter oder Phase und den Nullleiter. Die sind für den Anschluss eines Verbrauchers vorgesehen, der Schutzleiter ist für das Erden des Gerätes zuständig, sofern ein Schutzleiteranschluss besteht. Die normalen Steckdosenstromkreise belasten also Nullleiter und Aussenleiter mit der gleichen Stromstärke.
Bei Drehstrom ist das ganze etwas anders.
Dort gibt es 3 Aussenleiter die untereinander 400 V haben, der Nullleiter hat gegenüber den einzelnen Al. 230V. Bei einer gleichmässigen Belastung der Aussenleiter (Motor oder Durchlauferhitzer) fliesst im Neutralleiter kein Strom. Wird dagegen eine sog. Schieflast gefahren fliesst im Neutralleiter ein Strom. Den zu Berechnen ist die grosse Freude aller Elektriker.

Zu deinen Problemen: Ich glaube nicht das Dein C....feld alle Aussenleiter gleichmässig belastet, es wird deshalb auch im Neutralleiter ein Strom fliessen.
Lege jeweils ein NYM.J 5x 2,5 qmm zu dem Ofen und C....feld von der Verteilung, dann bist du auf der sicheren Seite.
Sichere beide Stromkreise einzeln ab. Und lass dir Drehstrom legen.
gruss m
Zitteraal
Beiträge: 3349
Registriert: Dienstag 10. Februar 2004, 13:40

Beitrag von Zitteraal »

[quote]Original von chipy

Mein 3.Problem/bzw..Frage:
Habe den angegebenen Link mal verfolgt, konnte aber nicht erkennen, ob das mit der Verteilerdose erlaubt ist oder nicht.. Erschrocken bin ich von dem Beitrag mit den normalen Stromkreisen. Viele Steckdosen, sagen wir mal 5, hängen in den meisten Haushalten an einer Verteilerdose, welche eine Zuleitung von 3x1,5mm² haben, was heist, nur ein Neutralleiter. Würde das heisen, wenn ich an jede Steckdose ein Gerät anschliese, was 10A zieht, würden die Sicherungen 16A nicht auslösen und ich hätte auf dem Neutralleiter 50A, welcher dann abfackelt? Wenn ja, gibts dafür ein Bauteil, was den Neutralleiter gegen solche Fälle absichern kann?

Laß das mal nur nicht den Herrn Kirchhoff hören! Der würde glatt im Grabe rotieren!

Was ich Dir allerdings _dringendst_! raten würde wäre einen fähigen Elektrofachmann zu Rate zu ziehen!

Mangelhafte Grundkenntnisse lassen sich leider in einem Forum alleine nicht ausmerzen.

Gruß, Donnerblitz
Liebe Grüße, Bernd
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo meister_lampe,

in dem Zusammenhang hätte ich mal eine Frage!

Wenn der Herd nun als ein ganzes geliefert werden würde, dann hättest Du keine Probleme damit den an das 5*2,5mm² anzuschließen, wenn Drehstrom vorhanden wäre?

Warum also zwei Leitungen?

@chipy

Im übrigen wird bei Drehstrom und rein ohmscher Last der Strom im Neutralleiter nie größer als der Strom über den leistungsstärksten Verbraucher in dem Drehstromstromkreis (wobei hier zwei oder mehr parallel geschaltete Verbraucher z.B. zwei Herdplatten als ein Verbraucher anzusehen sind). Das habe ich unter dem link, den ich gelegt habe vorgerechnet. Nur bei induktiven oder kapazitiven Lasten (liegen hier nicht vor) kann es zu einem höheren Strom im Neutralleiter kommen.

Wichtig bei allen Überlegungen ist auch, daß die Leitung nicht zu lang- und damit der zulässige Spannungsfall nicht überschritten wird. Das sollte aber Dein Elektriker ausrechnen. Vorher würde ich keine Leitung legen, weil Du sie ggf. wieder rausreißen müßtest.

Zu den fünf Steckdosen. Es ist in der Tat so, daß Du alle fünf Steckdosen mit 10 Ampere belasten kannst. Das macht aber das vorgeschaltete Überstromschutzorgan (Leitungsschutzschatler oder Schmelzsicherung) nicht lange mit. Du kannst davon ausgehen, daß das Überstromschutzorgan beim Überschreiten des 1,45 fachen Nennstromes (hier wären der Nennstrom 16A ) innerhalb einer Stunde abschaltet.

Gruß


Rau


Ich habe mal das Applet am Ende meines links genommen und Drei ungleiche etwa um 120° versetzte Ströme gezeichnet (dicke blaue Pfeile). Der rote Pfeil ist dann der Strom im N. Wie man sieht, ist der viel kleiner, als der einzelne Verbraucherstrom.
meister_lampe

Beitrag von meister_lampe »

Hallo Rau,

wir kennen ja leider die Räumlichkeiten nicht, klar kann man eine Abzweigdose setzen. Solange die Klemmstellen zugänglich sind ist das auch OK.

hallo Donnerblitz, wer ist denn Herr Kirchhoff?

gruss m
Zitteraal
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Registriert: Dienstag 10. Februar 2004, 13:40

Beitrag von Zitteraal »

Original von meister_lampe

hallo Donnerblitz, wer ist denn Herr Kirchhoff?
Das ist der mit der "Regel".

Gruß
Liebe Grüße, Bernd
Gast

Beitrag von Gast »

den Regeln

eine Regel lautet:

die Summe aller Spannungen in einer Masche ist null.

eine zweite:

die Summe aller Ströme in einem Knotenpunkt ist null.

Gruß

rau
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