Hartes/weiches Netz

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gunzelg
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Hartes/weiches Netz

Beitrag von gunzelg »

Hallo

bei uns gibts die Diskussion, ob unser Netz "hart" oder "weich" ist. Wir betreiben Aufbruchhammer mit Frequenzumformer. Die machen manchmal Probleme. Der Hersteller des FU unterstellt ein weiches Netz, das uns Probleme machen würde. Wer kann mir sagen, wie man das feststellt ob das Stromnetz (an der Steckdose gemessen) hart oder weich ist ? Gibts da ne Norm ?

Gerhard
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Oberwelle
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Beitrag von Oberwelle »

Moin..

mit "hartem Netz" ist eine kleine Netzimpedanz gemeint d.h. die Kurzschlußleistung ist hoch.

Bei einem "weichen Netz" entsprechend entgegengesetzt.

Die Netzimpedanz ist jedoch je nach Anlagenteil verschieden, du kannst also an einer Schuco nicht die Impedanz messen, und meinen am FU ist diese genau so !

Du kannst dir übrigens mit einer langen Verlängerung selber ein "weiches" Netz bauen, durch den hohen Leitungswiderstand ist die Kurzschlußleistung entsprechend gering.

Der FU Hersteller sollte euch mal die erforderliche Netzkurzschlußleistung nennen...
Dann weißt du auch was du messen solltest.

Gemessen wird übrigens mit einem Impedanzmessgerät, dieses prägt einen hohen Strom auf die "Klemmen" und kann über den Spannungs(ab)fall und den Winkeln die Netzimpedanz messen.

Üblicherweise in der Installation nur Wirkwiderstand, im ausgedehten Netz auch Blindwiderstand..

:)
.
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gunzelg
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Beitrag von gunzelg »

Hallo Oberwelle

danke für deine Antwort.
Kann man das "harte" Netz irgendwie quantisieren ? Ich meine, gibt es sowas wie einen Grenzwert für ein hartes Netz ?
Beispiel: ich habe eine 32 A - 1-Phasen-Stecksdose und zihe a 20 A raus. Um wieviel darf die Spannung beim Starten des FU einbrechen, dass man das noch als ein "gutes" Netz (hart) bezeichnen kann ?

Gerhard
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Oberwelle
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Beitrag von Oberwelle »

Moin..

eine Grenze hart / weich gibt es glaube ich nicht..

wenn du aber über eine 32A Schuco 20A ziehst ( ohne Anlaufstrom ) würde ich einen Spannungseinbruch von ca. 5V erlauben, daß entsprech dann 5V / 20A = 0,25Ohm

Bei einem FU geht das nicht so einfach...

Ein FU erzeugt starke Oberschwingungsströme die an den Leitungsimpedanzen einen Spannungsfall erzeugen, der wesentlich höher sein kann als bei 50Hz !

Dies hängt damit zusammen, daß die Zuleitung auch Blindwiderstände hat, dummerweise kann sich mit den parallel ( ges.Verteilung) angeschlossenen Induktivitäten ( Trafo´s, Spulen, Leuchten ) und den Kondensatoren ( Kompensation ) ein Schwingkkreis aufbauen, der im Resonanzpunkt des FU liegt. ( Dann viel Spass ).

Man kann also nicht einfach hergehen und sagen du mußt ..Ohm haben.

:wink:
.
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gunzelg
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Beitrag von gunzelg »

Hallo Oberwelle

ich seh schon, dass das nicht mit einem Satz oder Zahlenwert abgetan werden kann. Aber auch dies hilft mir. Das Problem ist - so denke ich jetzt- da der FU keine PFC hat und dadurch nicht-sinusförmig Strom der Leitung entnimmt und gleichzeitig der FU nicht ordentlich entwickelt ist, macht das Teil Probleme. Eine Messung der Leitungsimpedanz macht da wohl auch nur bedingt Sinn, da sich der Wert wieder auf 50 Hz bezieht.

Nochmal vielen Dank für Deine Ausführungen

Gruß
Gerhard
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