Potentialunterschied Dusche - Leitung ?

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webbjoern

Potentialunterschied Dusche - Leitung ?

Beitrag von webbjoern »

Hallo alle zusammen !

Mein Problem: wohne in einem Altbau, in den nachträglich eine Dusche mit Steckdosenanschluß eingebaut wurde. Jetzte fiel mir auf, daß die Wasserleitug der Dusche ohne Motiv an einer Stelle inmitten der Leitung (gelöteter Ablaßhahn) warm wird, auch wenn die Dusche ausgeschaltet ist. Hinter oder vor dem Ablaßhahn bleibt die Leitung kalt. Dabei ist die Phase schon an der Steckdose durch einen Zwischenschalter gekappt.

Da die Erwärmung der Wasserleitung offensichtlich nichts mit Warmwasser zu tun hat, ist meine Vermutung: Zwischen der Wasserleitung, an der das Duschbecken geerdet ist und der Erdung der Steckdose, über die die Elektrik der Dusche ja auch über den Schutzkontakt verbunden ist, findet ein Potentialausgleich statt, der die Leitung an den Lötstellen erwärmt !!
Meine Vermutung wird verstärkt, wenn man den Stecker der Dusche auch bei ausgeschalteten Zustand aus der Dose zieht, wobei ein deutlicher Kontaktfunken am Schutzkontakt entsteht

Könnte das gefährlich sein beim Duschen ? Ich habe ansonsten natürlich nicht vor mich zu verbiegen und gleichzeitig die Wasserleitung und den Schutzkontakt der Steckdose zu berühren.
Wäre es denkbar, daß im Stockwerk unter mir ein defektes Gerät über die Wasserleitug geerdet wird ?
Noch eine vielleicht dumme Frage: läßt sich der Potentialunterschied zwischen zwei Erdungen mit einem Voltmeter messen ?

Bin für jeden Hinweis dankbar ! Denn würde gerne wieder ohne Sorgen warm duschen (am besten ohne direkte Erwärmung durch Elektronen)

Björn
Gast

Beitrag von Gast »

Da gibt es nur eines. Sofort einen Elektriker holen!

Gruß


rau
meister_lampe

Beitrag von meister_lampe »

Hallo,
ich gehe mal davon aus das es eine Art Duschkabine mit Kaltwasseranschluß, Pumpe und Stromanschluß ist.
Zu dem Schalter: wenn es ein 1 poliger Schalter ist kann natürlich auch der Nullleiter geschaltet sein, dies würde bedeuten das die Phase weiterhin anliegt, obwohl die Kabine ausgeschaltet ist. Deshalb werden auch 2 polige Schalter verwendet um eine einwandfreie Trennung zu erreichen.

Spannung ist ein Potentialunterschied und wird mit einem Voltmeter gemessen, wenn du schon Funken siehst; gehe davon aus das gefährlich sein kann. Spannungen über 50V~ gelten als Lebendgefährlich.

Schalte alles aus und lass einen Fachmann/frau ran. Der soll auch gleich die Elt-Verteilung überprüfen. Lass dir ein Protokoll geben. Dein Vermieter ist für die Hausinstallation verantwortlich, spreche auch mit ihm wegen der Kosten.
gruss m

Tip zum Duschen: Hallenbad ;-)
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo,

beim Stichwort Altbau klingelt bei mir sofort die Alarmglocke. Es kann sein, daß die Installation (wie früher üblich) mit zwei schwarzen textilummantelten Adern ausgeführt ist.

Nachträglich wurde dann die "klassische Nullung" durchgeführt, damit eine Schutzfunktion vorhanden ist.

Wenn in einer solchen Installation irgendwo im Haus eine Abzweigdose geöffnet, die Verbindungen getrennt und vertauscht wieder angeschlossen wurden, dann ist auf dem Schutzkontakt eine Spannung von 230V. Daher könnte auch der deutliche Funken stammen.

Nochmal der dringende Hinweis, wie auch schon von meister_lampe.

Abschalten und einen Elektriker holen!!!

Der Elektriker soll zuallererst mit einem Schleifenwiderstandsmeßgerät die Steckdose prüfen, dann bekommt er sofort die Information, ob eine gefährliche Spannung am Schutzkontakt anliegt!

Gruß


rau

Ps.

Das ist im übrigen ein ganz typischer Fehler, der durch selber machen entsteht. Ein Laie hat kein Meßgerät, um eine Steckdose ordnungsgemäß zu prüfen und zu messen. Das Messen mit einem zweipoligen Spannungsmesser bringt nicht unbedingt Gewissheit ob der Schutzkontakt Spannungsfrei ist.
webbjoern

Beitrag von webbjoern »

Danke für die Antworten.

Es ist in der Tat alles so: Altbau mit 2-Aderleitungen (sogar stoffummantelt, wenn noch original !), sind neuere Steckdosen wie bei der Dusche da, ist der Schutzkontakt an Masse.
Die Dusche hat nur Kaltwasser, aber der Schalter am Anschlußkabel der Dusche trennt wenigstens wirklich die Phase (wäre mir sonst schon seit langen zu unheimlich gewesen mit soner Elektrik zu duschen).
Das einzige, was seltsam ist, diese Erscheinungen sind erst seit 2-3 Wochen da, vielleicht hat der Mieter unter mir "gebastelt".

Wie dem auch sei, ich glaube ich werde auf jeden Fall einen fachmann konsultieren !


Björn
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo,

die vielleicht beste Entscheidung Deines Lebens!!

Im übrigen:

Die Tatsache, daß bei Deiner Steckdose die grün-gelbe Ader möglicherweise an den Schutzkontakt angeschlossen ist, bedeutet nicht zwangsläufig, daß dort auch null Volt anliegen, weil eine Vertauschung an einer völlig anderen Abzweigdose, wie beschrieben, dazu führt, daß der Schutzkontakt unter Spannung steht!!


Gruß


rau

Bitte schreib auch, was war. Das interessiert die Fachleute hier bestimmt

Danke
meister_lampe

Beitrag von meister_lampe »

Nun ja, durch Korrosion , bei einer Dusche nichts ungewöhnliches, kann a) der Schutzleiteranschluß leiden und b) die Isolation Schaden nehmen.
Die Schutzmaßnahmen müssen beim 1. Fehler wirksam werden. Es gibt auch die Möglichkeit das die 1. Schutzmaßnahme versagt, dann sollte eine 2. Greifen z B FI Schutzschalter, versagen alle Maßnahmen stibst du den VDE Tod.
gruss m
webbjoern

Beitrag von webbjoern »

Hallo,

das Problem ist gelöst. Die Ursache war eine korrodierte Masseleiste im Sicherungskasten, wo u.a. die Steckdose der Dusche angeklemmt ist. Durch den schlechten Kontakt kam es zum Potentialunterschied (ca. 10 V mit Multimeter gemmesen) zwischen der Erdung der Steckdose und der Wasserleitung, die sich schließlich an der schwächsten Stelle erwärmte, da im Prinzip ein Strom durch sie floß. Nach der Eneuerung der Masseleiste durch einen Elektriker, der erst gestern kommen konnte, ist der Fehler behoben.

Danke für alle Ratschläge:

Björn
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo webbjoern,


hast Du mitbekommen, wie der Elektriker den Fehler geortet hat (Messungen etc.?).


Gruß


rau
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