MS-Gießharztrafo Brücken
- Elt-Onkel
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MS-Gießharztrafo Brücken
Hallo,
letztens fiel mir dieses Foto in die Hände:
. .
Ausschnitt:
. .
Frage:
Da hat jemand die Brücken mit VPE-Adern ausgeführt.
ABER er hat weder den Mantel noch die leitende Schicht zur Feldsteuerung entfernt.
Nach meiner Meinung müsste es so aussehen:
. .
Dann würde nur der Innenleiter tasächlich Spannung führen, und die VPE-Isolierung macht ihren Job.
Hier ist die VPE-Isolierung mit rotem Schrupfschlauch (zur Kennzeichnung) überzogen,
die Schicht zur Feldsteuerung ist abgehobelt.
Der rote PVC-Mantel wird nicht hinreichen, MS zu isolieren.
...
letztens fiel mir dieses Foto in die Hände:
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Ausschnitt:
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Frage:
Da hat jemand die Brücken mit VPE-Adern ausgeführt.
ABER er hat weder den Mantel noch die leitende Schicht zur Feldsteuerung entfernt.
Nach meiner Meinung müsste es so aussehen:
. .
Dann würde nur der Innenleiter tasächlich Spannung führen, und die VPE-Isolierung macht ihren Job.
Hier ist die VPE-Isolierung mit rotem Schrupfschlauch (zur Kennzeichnung) überzogen,
die Schicht zur Feldsteuerung ist abgehobelt.
Der rote PVC-Mantel wird nicht hinreichen, MS zu isolieren.
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Re: MS-Gießharztrafo Brücken
Ist es sicher VPE Kabel oder doch was ungeschirmtes mit Schrumpfschlauch an den Enden damit es gefälliger aussieht ? Wir haben so eine ungeschirmte Leitung wie im Bild gezeigt als Trommelware . Damit werden z.B. Brücken bei Rundsteuereinspeiseanlagen oder von Kabelanschlusstraversen zu den Primäranschlüssen von Trafos selbst mit beliebiger Länge konfektioniert . P.S: Die Oberfläche von Giessharztrafos gilt nicht als berührungssicher . Daher macht es keinen Unterschied ob die Brücken ausreichend gegen Berührung isoliert sind . Sie müssen nur der Aussenleiterspannung zueinander stand halten . Habe solche Verschaltungsbrücken an Giessharztrafos auch schon aus blankem Kupfer gesehen .
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Re: MS-Gießharztrafo Brücken
Hallo,
Daher die Frage, ob es nicht sinnvoll wäre, die äußere PVC-Hülle und die Schirmung zu entfernen.
Ja, Berührungssicherheit der Spulen von Gießharztrafos ist nicht gegeben.
Und ja, man kann die Brücken auch aus blankem Kupfer ausführen, wenn man denn (bei 20 kV) die 155mm Abstand einhält.
Aber wenn man denn die Brücken aus Kabeln mit VPE-isolierung ausführt, ist das so die allerletzte Sicherheit gegen Berührung.
Nur wenn man die Schirmung nicht abhobelt, isolieren nur noch die 2mm PVC.
Das ist dann zu wenig bei 20 kV.
...
Ich kenne die roten MS-Kabel nur mit Schirmung (Feldsteuerung).Trafostation hat geschrieben: ↑Montag 5. August 2024, 17:58
Wir haben so eine ungeschirmte Leitung wie im Bild gezeigt als Trommelware .
. P.S: Die Oberfläche von Giessharztrafos gilt nicht als berührungssicher .
Habe solche Verschaltungsbrücken an Giessharztrafos auch schon aus blankem Kupfer gesehen .
Daher die Frage, ob es nicht sinnvoll wäre, die äußere PVC-Hülle und die Schirmung zu entfernen.
Ja, Berührungssicherheit der Spulen von Gießharztrafos ist nicht gegeben.
Und ja, man kann die Brücken auch aus blankem Kupfer ausführen, wenn man denn (bei 20 kV) die 155mm Abstand einhält.
Aber wenn man denn die Brücken aus Kabeln mit VPE-isolierung ausführt, ist das so die allerletzte Sicherheit gegen Berührung.
Nur wenn man die Schirmung nicht abhobelt, isolieren nur noch die 2mm PVC.
Das ist dann zu wenig bei 20 kV.
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Re: MS-Gießharztrafo Brücken
Nein , es ist nicht sinnvoll die PVC-Hülle sowie die Schirmung zu entfernen weil es keinen Sicherheitsgewinn bringt . Der Trafo muss ohnehin gegen versehentliche Berührung geschützt sein z.B.durch eine Schutzleiste , Absperrgitter , etc. . Es bringt nichts diese Verschaltungsbrücken am Trafo speziell gegen Berührung zu schützen wenn der Trafo selbst und alle Anschlüsse und Kontakte die dort am Trafo sind nicht berührungssicher sind .
- Elt-Onkel
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Re: MS-Gießharztrafo Brücken
Hallo,
es gibt Leute, die auf dem Bau an den Gerüsten die originalen Geländerbretter durch Dachlatten austauschen,
weil sie z.B. zu wenige von den Geländerbrettern bestellt haben.
Wenn ich auf so eine Baustelle komme, ordne ich als erstes an, die Behelfe abzubauen.
Warum ?
Na, weil sie eine trügerische Sicherheit vorgaukeln.
Lehnt sich nämlich jemand gegen so ein Behelfsbrett, zerbricht es, und der Probant stürzt ab.
Wäre da kein Behelfsbrett gewesen, hätte sich der Probant nicht dagegen gelehnt, und der Mann wäre noch am Leben.
Selbstverständlich wäre es noch besser, gleich alles nach Herstellervorschrift zu bauen.
Das übertragen wir nun auf geschirmte VPE-MS-Kabel.
Wenn man am Ende einfach 3cm vom Aussenmantel entfernt, und einen Kabelschuh draufpresst,
steht die Schirmung unter Spannung.
Die 2mm, die von Aussen Kabelschuh bis zur Schirmung entstehen, reichen nichtmal für den Niederspannungsbereich.
Wir haben dann also 20 kV unter der 2mm roten PVC-Isolierung.
Wenn das zur Isolation von 20 kV ausreichen würde, müssten die Kabelhersteller nicht so viel Aufwand bei den MS-Kabel treiben.
Mit anderen Worten:
Eine trügeriche Isolierung, die im Berührungsfall gar nichts bringt.
Ja, bei dem o.g. Gießharztrafo darf niemand an die Kabelschuhe kommen, und niemand die Spulen anfassen.
Es muss ja nichtmal eine Berührung sein, alles unter 155mm führt zum Überschlag.
Deswegen werden MS-Trafos eingezäunt, damit die dusselige Rinigungskraft ja auch bstimmt nicht in die Nähe kommt.
Auch nicht aus Versehen.
Und doch passiert es.
Die Reinigungskraft findet einen Fussel an der Scheuerbürste und will ihn loswerden.
Also flugs den Schrubberstiel weggeschoben, und die Bürste angefasst.
Dabei den Maschendraht von der Umzäunung durchstoßen, und an die (eigendlich) isolierte Brücke gekommen.
Dann nimmt das Unheil seinen Lauf.
Der nasse Schrubber transportiert 20 kV aus dem Käfig bis in die Hand der Reinigungskraft.
Den Rest brauche ich nicht zu beschreiben.
Auf den Fragebögen der BG steht auf der letzten Seite immer ein Feld mit der Frage,
wie man den Unfall hätte vermeiden können.
Hier wäre die Antwort einfach:
Hätte man mal das VPE-Kabel mitsamt der Schirmung abisoliert, wäre der Unfall vermeidbar gewesen.
Deswegen isoliere ich bei den Meterstücken am Trafo immer alles incl. Schirmung ab.
Also bei Brücken oder Affenschaukeln vom Wandstützpunkt zu den Isolatoren am Trafo.
Zur Kennzeichnung schiebe ich dann roten Schrumpfschlauch rüber.
Als Isolation nützt der nix, aber man erkennt sofort die MS-Strippe.
Niemand käme auf die Idee, eine z.B. 1,30m lange "Affenschaukel" mit Schirmung und Endverschluss zu bauen.
Aber man erzeugt eine Sicherheit gegen Berührung auf einem Meter, die sonst nicht vorhanden wäre.
Ich bin immer für ein wenig mehr Sicherheit.
Was man theoretisch nicht braucht, ist ja schön.
Trotzdem passieren Unfälle an Stellen, wo sie eigendlich nicht hätten passieren dürfen.
Nur das interessiert die Witwe der Reinigungskraft nicht.
...
es gibt Leute, die auf dem Bau an den Gerüsten die originalen Geländerbretter durch Dachlatten austauschen,
weil sie z.B. zu wenige von den Geländerbrettern bestellt haben.
Wenn ich auf so eine Baustelle komme, ordne ich als erstes an, die Behelfe abzubauen.
Warum ?
Na, weil sie eine trügerische Sicherheit vorgaukeln.
Lehnt sich nämlich jemand gegen so ein Behelfsbrett, zerbricht es, und der Probant stürzt ab.
Wäre da kein Behelfsbrett gewesen, hätte sich der Probant nicht dagegen gelehnt, und der Mann wäre noch am Leben.
Selbstverständlich wäre es noch besser, gleich alles nach Herstellervorschrift zu bauen.
Das übertragen wir nun auf geschirmte VPE-MS-Kabel.
Wenn man am Ende einfach 3cm vom Aussenmantel entfernt, und einen Kabelschuh draufpresst,
steht die Schirmung unter Spannung.
Die 2mm, die von Aussen Kabelschuh bis zur Schirmung entstehen, reichen nichtmal für den Niederspannungsbereich.
Wir haben dann also 20 kV unter der 2mm roten PVC-Isolierung.
Wenn das zur Isolation von 20 kV ausreichen würde, müssten die Kabelhersteller nicht so viel Aufwand bei den MS-Kabel treiben.
Mit anderen Worten:
Eine trügeriche Isolierung, die im Berührungsfall gar nichts bringt.
Ja, bei dem o.g. Gießharztrafo darf niemand an die Kabelschuhe kommen, und niemand die Spulen anfassen.
Es muss ja nichtmal eine Berührung sein, alles unter 155mm führt zum Überschlag.
Deswegen werden MS-Trafos eingezäunt, damit die dusselige Rinigungskraft ja auch bstimmt nicht in die Nähe kommt.
Auch nicht aus Versehen.
Und doch passiert es.
Die Reinigungskraft findet einen Fussel an der Scheuerbürste und will ihn loswerden.
Also flugs den Schrubberstiel weggeschoben, und die Bürste angefasst.
Dabei den Maschendraht von der Umzäunung durchstoßen, und an die (eigendlich) isolierte Brücke gekommen.
Dann nimmt das Unheil seinen Lauf.
Der nasse Schrubber transportiert 20 kV aus dem Käfig bis in die Hand der Reinigungskraft.
Den Rest brauche ich nicht zu beschreiben.
Auf den Fragebögen der BG steht auf der letzten Seite immer ein Feld mit der Frage,
wie man den Unfall hätte vermeiden können.
Hier wäre die Antwort einfach:
Hätte man mal das VPE-Kabel mitsamt der Schirmung abisoliert, wäre der Unfall vermeidbar gewesen.
Deswegen isoliere ich bei den Meterstücken am Trafo immer alles incl. Schirmung ab.
Also bei Brücken oder Affenschaukeln vom Wandstützpunkt zu den Isolatoren am Trafo.
Zur Kennzeichnung schiebe ich dann roten Schrumpfschlauch rüber.
Als Isolation nützt der nix, aber man erkennt sofort die MS-Strippe.
Niemand käme auf die Idee, eine z.B. 1,30m lange "Affenschaukel" mit Schirmung und Endverschluss zu bauen.
Aber man erzeugt eine Sicherheit gegen Berührung auf einem Meter, die sonst nicht vorhanden wäre.
Ich bin immer für ein wenig mehr Sicherheit.
Was man theoretisch nicht braucht, ist ja schön.
Trotzdem passieren Unfälle an Stellen, wo sie eigendlich nicht hätten passieren dürfen.
Nur das interessiert die Witwe der Reinigungskraft nicht.
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Re: MS-Gießharztrafo Brücken
Hallo,
zu dem o.g. Foto eine Frage.
. .
Das sieht wie ein handelsüblicher Kabelschuh aus.
Kann der den geforderten Kurzschlußstrom aufnehmen, ohne zu zerfließen ?
Ich habe mal gelernt, dass man bei MS-Verkabelung die verstärkte Form braucht.
Also die von GPH.
...
zu dem o.g. Foto eine Frage.
. .
Das sieht wie ein handelsüblicher Kabelschuh aus.
Kann der den geforderten Kurzschlußstrom aufnehmen, ohne zu zerfließen ?
Ich habe mal gelernt, dass man bei MS-Verkabelung die verstärkte Form braucht.
Also die von GPH.
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Re: MS-Gießharztrafo Brücken
Bei einem 10/20kV Ring und dementsprechenden Kurzschlußströmen weil mit Leistungsschalter im speisenden UW gesichert , würde ich die Kabelschuhe nicht verwenden . Bei solchen Anlagen oder Verteiltrafos welche mit Schmelzpatronen vorgesichert werden , geht das problemlos mit solchen Kabelschuhen . Die Schmelzsicherungen wirken stark strombegrenzend im Fehlerfall .
Das mit der 1,30m "Affenschaukel" mit geschirmter Leitung ist gelebte Praxis . Kommt seit dem PV-Boom sehr oft vor , das wo ein zusätzlicher Abgang gemacht werden muss , aber keine Zelle mehr frei ist . (siehe Bild) .
Auf den Exkurs mit der Reinigungskraft und dem Besenstiel werde ich nicht eingehen .
Das mit der 1,30m "Affenschaukel" mit geschirmter Leitung ist gelebte Praxis . Kommt seit dem PV-Boom sehr oft vor , das wo ein zusätzlicher Abgang gemacht werden muss , aber keine Zelle mehr frei ist . (siehe Bild) .
Auf den Exkurs mit der Reinigungskraft und dem Besenstiel werde ich nicht eingehen .
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Re: MS-Gießharztrafo Brücken
Werden Trafos in Verteilnetzen nicht immer vorgesichert?
Also üblicherweise hat man ja mindestens 2 Ringfelder sowie ein Trafofeld mit HH-Sicherungen?
Also üblicherweise hat man ja mindestens 2 Ringfelder sowie ein Trafofeld mit HH-Sicherungen?
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Re: MS-Gießharztrafo Brücken
Natürlich muss man Verteiltrafos vorsichern . Es kommt aber darauf an ob mit Leistungsschalter oder Schmelzsicherung vorsichere . Ich habe z.B. Anlagen in denen ich idente 630kVa Trafos habe . Mein Netztrafo 630kVa ist mit Schmelzsicherungen vorgesichert . Es reicht eine 50mm² Zuleitung . Schmelzsicherung wirkt stark steombegrenzend im Kurzschlussfall . Der Kundentrafo 630kVa ist mit Leistungsschalter vorgesichert . Ich muss einen sehr hohen Querschnitt als Zuleitung verwenden (wir nehmen den Querschnitt ident mit dem der Netzschleife240mm² bei 10kV bzw. 150mm² bei 20kV) . Bedingt durch die Eigenzeit des Leistungsschalters und weil dieser keine Strombegrenzende Wirkung hat , MUSS ich den Querschnitt zum Trafo so hoch wählen , da eine geringere Zuleitung im Kurzschlussfall beschädigt werden könnte .
- Elt-Onkel
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Re: MS-Gießharztrafo Brücken
Hallo,
unser 250 kVA-Kundentrafo (Öltrafo) hat 20A HH-Sicherungen im MS-Abgangsfeld, und ist mit 35mm² angeschlossen.
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unser 250 kVA-Kundentrafo (Öltrafo) hat 20A HH-Sicherungen im MS-Abgangsfeld, und ist mit 35mm² angeschlossen.
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