Hallo zusammen,
beim Verdrahten einer Schaltung von 2 Platinen, die zum Steuerstromkreis einer Schaltung gehören, hat sich auf der Firma ein kleines Problem ergeben: die Platine 1 ist eine Stromversorgungsplatine, die für die Steuerplatine (Platine 2) eine Gleichspannnung von 12V liefert. Wie in der angehängten Skizze dargestellt wird nun u.a. der PE auf die Paltine 1 geführt (den Abschnitt hab ich mal "x" genannt), klar, er wird Grün-Gelb verdrahtet. Dann wird der PE aber von der Platine 1 weitergeführt auf die Paltine 2 (der Abschnitt ist in der Skizze mit "y" bezeichnet).
Die große Frage, bei der sich 2 Meister, die ich fragte, völlig gegenteiliger Meinung waren ist nun, in welcher Farbe der Abschnitt "y" verdrahtet werden muß; die Vorgabe zur Schaltung lautet, daß alle Leitungen, die zum Steuerstromkreis gehören und eine Gleichspannung führen blau verdrahtet werden (also eigentlich alle Leitungen von Platine 1 zu Platine 2...), und daß der Schutzleiter Grün-Gelb verdrahtet werden soll.
Was meint ihr? Ist nun der Abschnittt "y" als PE oder als Teil des Gleichstromkreises (da er sich ja hinter der Gleichrichterplatine befindet) anzusehen? Würde gerne mal eure Meinung dazu hören.
mfg stefmaster
Grün-Gelb oder Blau ???
-
stefmaster
- Null-Leiter
- Beiträge: 76
- Registriert: Donnerstag 11. August 2005, 19:44
- Wohnort: SI - NRW
-
stefmaster
- Null-Leiter
- Beiträge: 76
- Registriert: Donnerstag 11. August 2005, 19:44
- Wohnort: SI - NRW
-
helge
Hallo stef...
leider ist bei mir kein Anhang ersichtlich?
Doch prinzipiell:
Der Schutzleiter darf niemals für "Spannung oder Strom" verwendet werden, er bleibt als solcher immer GrünGelb gekennzeichnet. Falls Du die "Erdung" des Steuerstromkreises meinst, dann muss die Zuleitung bis zum Erdungspunkt ( dort lösbare Klemme!) diese Farbe tragen. Die Farbe für den Gleichstromteil bleibt bis zu dieser Klemmstelle (in diesem Fall) BLAU.
Ohne das Schaltbild zu sehen: Wo ist also dieser "Erdungspunkt"? Da treffen beide Farben aufeinander.
Gruß Helge
Nachtrag: Da hat sich der Anhang überschnitten .....
Der Erdungspunkt liegt - soweit zu erkennen - auf der ersten Platine, danach handelt es sich nur um Steuerstromkreise. Also wird nur bis an den Erdungspunkt der PE geführt - keinesfalls weiter. Das widerspräche sonst der VDE: ausschließlich Schutzleiter!
leider ist bei mir kein Anhang ersichtlich?
Doch prinzipiell:
Der Schutzleiter darf niemals für "Spannung oder Strom" verwendet werden, er bleibt als solcher immer GrünGelb gekennzeichnet. Falls Du die "Erdung" des Steuerstromkreises meinst, dann muss die Zuleitung bis zum Erdungspunkt ( dort lösbare Klemme!) diese Farbe tragen. Die Farbe für den Gleichstromteil bleibt bis zu dieser Klemmstelle (in diesem Fall) BLAU.
Ohne das Schaltbild zu sehen: Wo ist also dieser "Erdungspunkt"? Da treffen beide Farben aufeinander.
Gruß Helge
Nachtrag: Da hat sich der Anhang überschnitten .....
Der Erdungspunkt liegt - soweit zu erkennen - auf der ersten Platine, danach handelt es sich nur um Steuerstromkreise. Also wird nur bis an den Erdungspunkt der PE geführt - keinesfalls weiter. Das widerspräche sonst der VDE: ausschließlich Schutzleiter!
-
Olaf S-H
- Beiträge: 13786
- Registriert: Montag 10. Januar 2005, 23:57
Moinmoin stefmaster,
ohne die Hintergründe der Schaltung zu kennen würde ich so argumentieren:
Die Gleichspannung wird einseitig geerdet. Dieses Verfahren ist in VDE 0113-1:1998-11 Abschnitte 4.6.1 b) und 7.2.4 beschrieben. Da es sich um die Schutzerdung des Stromkreises handelt, hat das geerdete Potential noch lange keine Funktion als Schutzleiter oder Potentialausgleichleiter. Somit darf die Aderfarbe nicht grün-gelb sein.
Voraussetzung für diese Argumentation ist die Anwendbarkeit der genannten Norm.
Gruß Olaf
ohne die Hintergründe der Schaltung zu kennen würde ich so argumentieren:
Die Gleichspannung wird einseitig geerdet. Dieses Verfahren ist in VDE 0113-1:1998-11 Abschnitte 4.6.1 b) und 7.2.4 beschrieben. Da es sich um die Schutzerdung des Stromkreises handelt, hat das geerdete Potential noch lange keine Funktion als Schutzleiter oder Potentialausgleichleiter. Somit darf die Aderfarbe nicht grün-gelb sein.
Voraussetzung für diese Argumentation ist die Anwendbarkeit der genannten Norm.
Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).
"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).
"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
-
stefmaster
- Null-Leiter
- Beiträge: 76
- Registriert: Donnerstag 11. August 2005, 19:44
- Wohnort: SI - NRW
So denk ich mir das auch.
Dazu sollte noch gesagt sein, daß der Leiter auf der Platine 2 als Potenzial von -12V genutzt wird, meiner Meinung nach dürfte er ja deswegen schon nicht in der Farbe eines Schutzleiters verdrahtet werden.
Außerdem darf ein Schutzleiter nicht unterbrochen werden, was ist aber wenn ich die Platine 1 entferne, also aus ihrer Halterung ziehe? Damit würde ich doch dann den Schutzleiter unterbrechen...
Die Schaltung gehört zu einer Abschlußprüfung, habe heute erfahren daß der Prüfungsausschuß beschlossen hat, daß der beschriebene Abschnitt in Grün-Gelb verdrahtet werden muß!?!?
Dazu sollte noch gesagt sein, daß der Leiter auf der Platine 2 als Potenzial von -12V genutzt wird, meiner Meinung nach dürfte er ja deswegen schon nicht in der Farbe eines Schutzleiters verdrahtet werden.
Außerdem darf ein Schutzleiter nicht unterbrochen werden, was ist aber wenn ich die Platine 1 entferne, also aus ihrer Halterung ziehe? Damit würde ich doch dann den Schutzleiter unterbrechen...
Die Schaltung gehört zu einer Abschlußprüfung, habe heute erfahren daß der Prüfungsausschuß beschlossen hat, daß der beschriebene Abschnitt in Grün-Gelb verdrahtet werden muß!?!?
-
Olaf S-H
- Beiträge: 13786
- Registriert: Montag 10. Januar 2005, 23:57
Moinmoin stefmaster,stefmaster hat geschrieben: ...
habe heute erfahren daß der Prüfungsausschuß beschlossen hat, daß der beschriebene Abschnitt in Grün-Gelb verdrahtet werden muß!?!?
dann bin ich aber auf die Begründung der Herren Prüfer (Innungsfuzzys?)gespannt. Bitte berichte, wenn die Prüfungen gelaufen sind.
Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).
"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).
"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
-
helge