PRCD-S + oder PRCD-S Pro DC ?

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Oliver S.
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Re: PRCD-S + oder PRCD-S Pro DC ?

Beitrag von Oliver S. »

SPS hat geschrieben: Mittwoch 26. Juli 2023, 13:37 Der PRCD-S pro von Kopp hat IP55. Der angebrachte Stecker und Kupplung aus dem Set nur IP44.
Wird auch in der Werbung unterschiedlich dargestellt.
Einsatz in Landwirtschaft und feuergefährdete Betriebsstätten sind nur nach Tauschen von Stecker und Kupplung in IP55 möglich !?

Öhmmmm,

der PRCD-S /S+/S pro ist nicht zur "Heilung" von bekannten Mängeln der E-Installation gedacht und geeignet.

Er hat nur einen engen Anwendungsbereich wie:

- vorübergehende Arbeits-, Bau-, Montagestellen, bei denen aus Steckdosen unbekannter/ungeprüfter Anlagen Strom entnommen werden soll. Dabei muss die Anlage augenscheinlich Mängelfrei sein. DGUV Information 203-006 https://publikationen.dguv.de/widgets/p ... rticle/792

- zur vorübergehenden Stromentnahme im Not- bzw. Katastrophenfall aus unbekannten, ungeprüften und potentiell angeschlagenen Anlagen. Z.B. zum Leerpumpen des Hauses, aus dem der Strom stammt. DIN SPEC 14660 (Der PRCD-K ist hier inzwischen obsolet.)

- zur Schutzpegelerhöhung bei vorübergehenden Anwendungen aus elektrischen Anlagen, in denen keine Fehlerstromschutzschalter (30 mA oder kleiner) installiert sind, da dieses zum Zeitpunkt der Errichtung noch nicht gefordert waren, sonst aber mängelfrei im sinne der damals geltenden Normen sind. DIN VDE 0661 VDE 0661


Es gibt auf den Markt auch PRCD-S mit anderen Steckvorrichtungen, z.B. in IP68.
Oder man kauft die "nackte" Version und der Fachmann schließt die Leitung mit Steckern nach Wunsch an.


Viele Grüße
Oliver
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SPS
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Re: PRCD-S + oder PRCD-S Pro DC ?

Beitrag von SPS »

dank1

Ja, das ist soweit klar.
Oliver S. hat geschrieben: Donnerstag 27. Juli 2023, 18:17
- zur vorübergehenden Stromentnahme im Not- bzw. Katastrophenfall aus unbekannten, ungeprüften und potentiell angeschlagenen Anlagen. Z.B. zum Leerpumpen des Hauses, aus dem der Strom stammt. DIN SPEC 14660 (Der PRCD-K ist hier inzwischen obsolet.)

Der K Typ ist doch bei Anschluss an Stromerzeuger. Was in deinem Beispiel oft der Fall ist.
Sonst geht auch der PRCD-S Pro den ich habe.

Vergleich in einer Tabelle Seite 14 und 15
https://www.kopp.eu/wp-content/uploads/ ... ospekt.pdf
Da hat der PRCD-S Pro mehr Vorteile außer bei Stromerzeuger. Schutzleiterbruch wird bei Typ K nicht erkannt ...

Schutzart
Klar kann ich auch Stecker und Kupplung selber anbringen.
Es ging mir um den Hinweis für User, die auf Webseiten mal IP 55 und mal IP 44 beim gleichen Produkt sehen.
Bei Pollin im Datenblatt stand IP 55.
https://www.pollin.de/productdownloads/D553537D.PDF
Da war der Typ mit Stecker und Kupplung in IP 44 günstiger als der ohne diese.
Zuletzt geändert von SPS am Donnerstag 27. Juli 2023, 20:47, insgesamt 3-mal geändert.
Mit freundlichem Gruß sps
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Re: PRCD-S + oder PRCD-S Pro DC ?

Beitrag von SPS »

Hier vergleich von Schwabe PRCD-S und PRCD-K
https://www.as-schwabe.de/fileadmin/dat ... 2020_D.pdf
Mit freundlichem Gruß sps
Oliver S.
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Re: PRCD-S + oder PRCD-S Pro DC ?

Beitrag von Oliver S. »

Hallo SPS,


der PRCD-K ist eigentlich tot, weigert sich aber umzufallen.

Er wurde mal landauf landab den Feuerwehren als DIE Lösung angeboten, um Keller auszupumpen.

Hat sich aber alles mit der DIN 14660 erledigt. Diese beschreibt aber einen PRDC-S. Ein Betrieb an einen Ersatzstromerzeuger der Feuerwehr (z.B. DIN 14685) ist nicht notwendig, da diese für sich alleine genommen sicher genug sind. Somit lässt sich nicht mehr der Einsatz einer Schutzeinrichtung mit geringeren Schutzniveau mehr rechtfertigen. Schmeißt also alle PRCD-K aus den Feuerwehr- und THW-Fahrzeugen, diese entsprechen nicht mehr den allgemein anerkannten Regeln der Technik!

Für den Einsatz an einem "normalen" Ersatzstromerzeuger allgemein sind schlichte PRCD (ohne -K, -K+ oder sonst was) ausreichend, bei Einsatz von Stromerzeugern der Feuerwehr sind sie schlichtweg unnötig und damit unnützer Ballast.

PRCD-K können Isolationsüberwachungseinrichtungen verblinden und damit deren Schutzfunktion aufheben; das muss man wissen und beachten.
Man muss auch wissen, dass der PRCD-K die Schutzleiterverbindung zwischen speisenden Netz und dem angeschlossenen Gerät dauerhaft unterbrochen hält, bis zwischen beiden eine Spannungsdifferenz von 24V besteht. Erst ab 24V Unterscheid wird der Schutzleiter überhaupt leitend.

Die Idee dahinter ist, dass in einer elektrischen Anlage (Hausinstallation) Potentialunterschiede (im Bereich von wenigen Volt) zwischen dem örtlichen Potential des Wassers, in dem die Pumpe steht, und dem Potential des Schutzleiters bestehen könnte und die daraus resultierenden Ausgleichsströme RCD der Anlage oder eben den PRCD-K ungewünscht zur Auslösung bringen können, bevor eine gefährliche Berührungsspannung besteht.
Kann man so machen, muss man aber nicht. hair1

Ob der Hausbesitzer damit seine eigene Pumpe betreibt, weil er an die Fehlerfreiheit seiner Installation glaubt, ist das seine Sache.
Feuerwehrleute dürfen aber nicht auf eine Fehlerfreiheit fremder Anlagen, die dann zum Teil noch unter Wasser stehen, vertrauen.

Viele Grüße
Oliver
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Re: PRCD-S + oder PRCD-S Pro DC ?

Beitrag von SPS »

dank1 Oliver
Mit freundlichem Gruß sps
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