MS - Netzparallelbetrieb/Netzsynchronisation
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- Null-Leiter
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MS - Netzparallelbetrieb/Netzsynchronisation
Hallo,
ich habe da mal eine reine Verständnisfrage.
Folgende Vorgabe:
MS Netz speist 2 Trafostationen, diese sind jeweils für die Versorgung (0,4kV) von einem eigenen Gebäude zuständig (NS-seitig getrennt)
In Gebäude 1 wird nun ein BHKW installiert das netzsynchron zu diesem NS-Netz geschaltet ist. Ist das 2te Gebäude/0,4kV Netz netzsynchron zum ersten Netz?
Ich behaupte mal nein, kann es aber physikalisch so nicht begründen.
Wie, wenn möglich, wäre eine BHKW Verschaltung umzusetzen das netzsynchron im 0,4kV Netz beide Gebäude speisen soll (ohne über die MS Trafos)?
Ich hatte diesbezüglich letzt eine Diskussion und konnten das aber nicht wirklich beantworten.
danke
ich habe da mal eine reine Verständnisfrage.
Folgende Vorgabe:
MS Netz speist 2 Trafostationen, diese sind jeweils für die Versorgung (0,4kV) von einem eigenen Gebäude zuständig (NS-seitig getrennt)
In Gebäude 1 wird nun ein BHKW installiert das netzsynchron zu diesem NS-Netz geschaltet ist. Ist das 2te Gebäude/0,4kV Netz netzsynchron zum ersten Netz?
Ich behaupte mal nein, kann es aber physikalisch so nicht begründen.
Wie, wenn möglich, wäre eine BHKW Verschaltung umzusetzen das netzsynchron im 0,4kV Netz beide Gebäude speisen soll (ohne über die MS Trafos)?
Ich hatte diesbezüglich letzt eine Diskussion und konnten das aber nicht wirklich beantworten.
danke
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- Null-Leiter
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Re: MS - Netzparallelbetrieb/Netzsynchronisation
Moin,
für eine Netzsynchronisation müssen sowohl die Frequenzen, als auch die Spannungen der Netze gleich sein.
Die Frequenz ist synchron, weil diese durch das speisende MS-Netz vorgegeben wird.
Die Spannungen der beiden NS-Netze können aber aber durchaus abweichen. (Abhängig von Leitungslängen und Verbräuchen in den beiden Gebäuden).
Daher dürfte das wahrscheinlich nicht so einfach möglich sein.
Ich habe da keine Expertise, aber denkbar wäre evtl., die Spannungen vor der Einspeisung in eines der beiden Gebäude entsprechend anzupassen. z.B. via Umrichter, oder mittels Umweg über einen zweiten Generator..?
für eine Netzsynchronisation müssen sowohl die Frequenzen, als auch die Spannungen der Netze gleich sein.
Die Frequenz ist synchron, weil diese durch das speisende MS-Netz vorgegeben wird.
Die Spannungen der beiden NS-Netze können aber aber durchaus abweichen. (Abhängig von Leitungslängen und Verbräuchen in den beiden Gebäuden).
Daher dürfte das wahrscheinlich nicht so einfach möglich sein.
Ich habe da keine Expertise, aber denkbar wäre evtl., die Spannungen vor der Einspeisung in eines der beiden Gebäude entsprechend anzupassen. z.B. via Umrichter, oder mittels Umweg über einen zweiten Generator..?
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- Null-Leiter
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Re: MS - Netzparallelbetrieb/Netzsynchronisation
Zwei aus dem gleichen Mittelspannungsnetz gespeiste Transformatoren kann man durchaus sekundär parallel schalten, man muss aber einiges beachten.
Je nach Schaltgruppe/Vectorgruppe der beiden Transformatoren sind die Spannungen zwar in der Frequenz synchron, aber in der der Phasenlage der Außenleiter können sie sich unterscheiden.
Was eine Phasenverschiebung von L1 des einen Trafos zu L1 des anderen Trafos verursacht kann man sich ja mal in einem Zeigerdiagramm aufmalen.
Bei zusammengeschalteten Neutralleitern und unterschiedlichen Phasenverschiebungen gegen MS können die resultierenden Volt durchaus einige unangenehme Ampere über die Verbindung L1_1->L1_2 treiben.
Und hier betrachten wir zwei Tranformatoren in direkter Nachbarschaft an der gleichen NSHV. MIt einigen Metern Kabel dazwischen kommen noch ganz andere Herausforderungen auf einen zu.
Je nach Schaltgruppe/Vectorgruppe der beiden Transformatoren sind die Spannungen zwar in der Frequenz synchron, aber in der der Phasenlage der Außenleiter können sie sich unterscheiden.
Was eine Phasenverschiebung von L1 des einen Trafos zu L1 des anderen Trafos verursacht kann man sich ja mal in einem Zeigerdiagramm aufmalen.
Bei zusammengeschalteten Neutralleitern und unterschiedlichen Phasenverschiebungen gegen MS können die resultierenden Volt durchaus einige unangenehme Ampere über die Verbindung L1_1->L1_2 treiben.
Und hier betrachten wir zwei Tranformatoren in direkter Nachbarschaft an der gleichen NSHV. MIt einigen Metern Kabel dazwischen kommen noch ganz andere Herausforderungen auf einen zu.
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- Null-Leiter
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Re: MS - Netzparallelbetrieb/Netzsynchronisation
Ich kann hier aus einem EB-Netz mit drei EB Trafos und 4 Notstromaggregaten berichten:
Wenn ja, dann werden beide Trafos in einem Umspannwerk vom gleichen Trafo 110kV/30kV versorgt. Dieser ist in der Spannung veränderbar (Stufenschalter) und entscheidet somit über die Netzspannung des 30kV Netzes und weiter über den EB Trafo über die Spannung des 0,4kV Netz.
Wenn die Trafos nicht auf dem gleichen MS-System liegen, würdest du über deine 0,4kV Anlage zwei Netze zusammenschalten. Das wird dem Netzbetreiber nicht gefallen.
In dem anfangs genannten EB-Netz musste wegen Erneuerung des MS-Kabel in der Straße das 0,4kV Netz des einen EB-Trafo mit auf das 0,4kV Netz der anderen beiden Trafos angeschlossen werden. Die Trennstelle zwischen den beiden EB-Netzen war in einem extra Raum mit eindeutigen Kennzeichnungen und mit einem Mitarbeiter der Stadtwerke zu betreten. Der EB-Trafo wurde abgeschalten und gesichert und komplett abgeklemmt, bevor die 0,4kV des einen Gebäudes eingeschalten werden konnte. Solange war alles in dem vom abgeklemmten Trafo betroffenen Gebäudeteil spannungsfrei (Notstrom versorgt aber einige sehr wichtige Gebäudeteile).
Ohne diese Maßnahme würdest du über den EB-Trafo wieder Spannung in das MS-Netz geben.
Im Fehlerfall hätte das ziemlich unangenehme Folgen.
Sind beide Trafostationen auf dem gleichen MS-Kabel?
Wenn beide Trafos im geringen Abstand zueinander auf dem gleichen MS-System liegen. Diese Frage kann dir nur der Netzbetreiber beantworten.
Wenn ja, dann werden beide Trafos in einem Umspannwerk vom gleichen Trafo 110kV/30kV versorgt. Dieser ist in der Spannung veränderbar (Stufenschalter) und entscheidet somit über die Netzspannung des 30kV Netzes und weiter über den EB Trafo über die Spannung des 0,4kV Netz.
Wenn die Trafos nicht auf dem gleichen MS-System liegen, würdest du über deine 0,4kV Anlage zwei Netze zusammenschalten. Das wird dem Netzbetreiber nicht gefallen.
In dem anfangs genannten EB-Netz musste wegen Erneuerung des MS-Kabel in der Straße das 0,4kV Netz des einen EB-Trafo mit auf das 0,4kV Netz der anderen beiden Trafos angeschlossen werden. Die Trennstelle zwischen den beiden EB-Netzen war in einem extra Raum mit eindeutigen Kennzeichnungen und mit einem Mitarbeiter der Stadtwerke zu betreten. Der EB-Trafo wurde abgeschalten und gesichert und komplett abgeklemmt, bevor die 0,4kV des einen Gebäudes eingeschalten werden konnte. Solange war alles in dem vom abgeklemmten Trafo betroffenen Gebäudeteil spannungsfrei (Notstrom versorgt aber einige sehr wichtige Gebäudeteile).
Ohne diese Maßnahme würdest du über den EB-Trafo wieder Spannung in das MS-Netz geben.
Im Fehlerfall hätte das ziemlich unangenehme Folgen.
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- Null-Leiter
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Re: MS - Netzparallelbetrieb/Netzsynchronisation
Es würd mir schon nciht gefallen, wenn es zwei MS-Anschlüsse am gleichen Kabel sind...
Wenn, dann mit EINEM gemeinsamen Übergabe-Leistungsschalter mit entsprechender Schutzparametrierung.
Oder verriegelte Umschaltung der 400V durch schwarz auf den jeweils anderen Trafo.
Wenn, dann mit EINEM gemeinsamen Übergabe-Leistungsschalter mit entsprechender Schutzparametrierung.
Oder verriegelte Umschaltung der 400V durch schwarz auf den jeweils anderen Trafo.
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- Null-Leiter
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Re: MS - Netzparallelbetrieb/Netzsynchronisation
Wie genau stellst du dir das vor in beide NS-Netze einspeisen zu wollen, und wo liegt der Sinn darin?
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- Null-Leiter
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Re: MS - Netzparallelbetrieb/Netzsynchronisation
Vermute mal es handelt sich um 2 Kundenstationen die im selben EVU-Ring hängen.
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- Null-Leiter
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- Null-Leiter
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Re: MS - Netzparallelbetrieb/Netzsynchronisation
Dann wäre der Weg ja wohl, die Messung auf die MS-Seite vor beide Trafops zu verlegen.
- Elektromann
- Null-Leiter
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Re: MS - Netzparallelbetrieb/Netzsynchronisation
In der Firma in der ich früher gearbeitet hab, da haben wir Versorgungen gebaut die im "Inselbetrieb" auch mehrere Objekte versorgt haben. Oft mit Schiffdiesel Aggregaten so ca. 1,5MW als Ersatzenergieanlage. Wenn ich jetzt die Anfrage sehe (und verstehe?), dann würde ich sagen: besser nicht. Also natürlich kann ein BHKW eine Einheit versorgen, aber die Konstellation mit zwei vorgeschalteten Trafos und Leitungslängen uff und das dann noch Teil-Lastsynchron auf mehrere Objekte... kann schon sein, dass es geht; aber ich würd es nicht wollen.
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis, ist in der Theorie geringer als in der Praxis