Dieses Forum beschäftigt sich mit folgenden Themen: E-Technik allgemein, E-Technik Grundlagen, Elektrische Energietechnik, Elektronik, Ausbildung in den Elektroberufen, Normen (z.B. DIN/VDE), Computer Hard- und Software
Ein paar Details zum Aufbau:
Im Gebäude 1 ist die EVU MS Übergabe -> Schalter -> Zähler. Danach wird sie aufgetrennt, einmal zur Trafostation Gebäude 1 (räumlich beieinander). 2 Trafos im Parallelbetrieb und zur NSHV.
Die 2te MS Leitung geht zum Gebäude 2 (200m), auch hier 2 Trafos im Parallelbetrieb, allerdings mit einer anderen Leistung.
Beide Gebäude sind wie schon erwähnt potentialgetrennt, die einzige Verbindung eben die MS Leitung.
Auf dem Gebäude 2 haben wir eine PV Anlage (Eigenverbrauch) die ab und an Überkapazität hat. In diesem Falle fließt der Strom über die MS Leitung zum Gebäude 1 und wird hier verbraucht. Für mich eine funktionierende Variante.
Nun kam eben die Diskussion auf, wenn ein BHKW angeschafft werden sollte, warum man nicht auf der 0,4kV Ebene beide Gebäude speisen kann.
Auch das Thema Inselbetrieb und sogar die Versorgung von Nachbarn (die liegen aber zum Teil auf dem 0,4kV Netz der EVU) wurde kurz andiskutiert.
Aktuell wird, so vermute ich mal, in vielen Betrieben das Thema Energiekostenreduzierung diskutiert. So war dies auch der Grund für unseren Diskussionsstart. Und in diesem Zuge kam dann eben das Thema auf ob (u.a.) diese 2 Gebäude direkt auf dem 0,4kV versorgt werden könnten.
Ich sehe es so, dass dies nicht funktioniert wegen der ungleichheit der Netze. Und man auch mit Trenntrafos arbeiten muss wenn die Potentialtrennung weiterhin beibehalten werden soll (und das soll sie).
Ein großes Problem sind die Kurzschlussströme der Hauptleitungen, die sich jetzt noch berechnen lassen. Wenn du die ganzen Netze verbinden möchtest mit den ganzen Einspeisepunkten (4xEB Trafos mit PV-Anlage und BHKW), muss alles neu berechnet werden, wahrscheinlich neue Leitungen gezogen werden, viele Sicherungen ersetzt werden etc. Ist das den Aufwand wert? Das müsst ihr entscheiden.
wo hinter der gemeinsamen MS-Übergabemessung eingespeist wird, ist im Grunde egal. Da braucht es keine extra-Verbindungen auf der 400V-Ebene, das verteilt sich dann halt mit Umweg über die 20 kV.
Wenn allerdings schon PV vorhanden ist, wäre noch zu beachten, dass ein ggf. einzuspeisender Überschuss (und sei es nur bei Werksrevision etc.) der jeweiligen Erzeugung zuzuordnen sein muss, wenn nicht gleichartige Vergütungsbedingungen vorliegen. Das dürfte bei BHKW+PV nicht der Fall sein, ebenso eine etwaige netzbetreiberseitige Absteuerung in unterschiedlichen Regelungsgruppen erfolgen. Heißt also, ggf. Kaskadenmessung zur Abgrenzung. Ist jetzt die Frage, von welchen Leistungen wir hier jeweils reden. u.u. macht es Sinn, einen eigenen
Erzeugungsstrang ab der 20 kV aufzubauen, wo dann mehrere Einspeiser hintereinander durch Zwischenmessungen getrennt draufspeisen.
Oder beide Erzeuger an der gleichen NS-Verteilung, wiederum mit Abgrenzungsmessung dazwischen.
Alternativ kann man auch einen (theoretisch auch mehrere) Erzeuger vor das Werksnetz setzen, nur braucht es dann halt einen weiteren Trafo sowie MS-Messung zur Abgrenzung, was es bei kleineren Leistungen unnötig teuer macht.