Frequenzumformer mit geringen Schutzleiterstrom

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Heinrich
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Frequenzumformer mit geringen Schutzleiterstrom

Beitrag von Heinrich »

Hallo,
wir habe hier mobile Drehvorrichtungen ür Rohrstücke. Einige laufen über 24V DC und LKW-Scheibenwischermotor, einige über 230V Frequenzumformer.
Alle haben einen Schuko-Anschluss.
Einer der Frequenzumrichter hat einen IPE von 24mA(50Hz). Das ist etwas arg viel, auch mit PECON+.
Ich suche jetzt einen Frequenzumformer mit geringen Schutzleiterstrom, bevorzugt deutlich unter 3,5mA.
Die Leistung liegt um und bei 150W.
Ich möchte jetzt ungern blind bestellen und ausprobieren. Kennt jemand von Euch die Schutzleiterströme der gängigen Frequenzumformer,?

Gruß
tm90
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Re: Frequenzumformer mit geringen Schutzleiterstrom

Beitrag von tm90 »

Moin,

Könntest du noch ein paar Daten von dem alten Frequenzumrichter und/oder dem Motor zur Verfügung stellen?
IH-Elektriker
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Re: Frequenzumformer mit geringen Schutzleiterstrom

Beitrag von IH-Elektriker »

Bei namhaften Herstellern (Siemens...) könntest Du Angaben in den Datenblättern finden. Bei Siemens bekommst Du die online über die A&D Mall. Notfalls die Hotline der Hersteller nerven und dort anrufen. Die sollten sagen können welche Ableitströme im Zusammenspiel mit welchen Filtern zu erwarten sind.

Eine Alternative um "normgerecht" zu bleiben wäre der Anschluss über CEE-Steckdosen und auf 3 Phasen zu wechseln. Dann ist das nach EN60204-1 kein Problem wenn Du mindestens schwere Gummischlauchleitung mit 2,5qmm verwendest, auch bei Ableitströmen über 10mA.....
Heinrich
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Re: Frequenzumformer mit geringen Schutzleiterstrom

Beitrag von Heinrich »

Hallo,
danke für die Antworten, ich war ein paar Tage nicht im Dienst.
Der Frequenzumformer ist ein NORDAC 500E.
Der Motor ist ein normaler Käfigläufer, mit 230V Wickulungen, 1,3A und 250W und 1380 min-1

Mit der Siemens Webseite ist das so eine Sache, da habe ich nur die angabe gefunden kann über 3,5mA, und ist auf jeden Fall unter 15mA.
Letzteres ist gut. Aber wenn der Hersteller angibt kann über 3,5mA sein müsste ich doch auf jeden Fall eine Schutzleiterüberwachung verbauen?

@ IH-Elektriker
Wie kommst Du darauf, das es reicht eine schwere Gummischlauchleitung mit 2,5mm² zu nutzen?
Die VDE 0160 sagt:
- 2. Schutzleiter
- Schutzleiterüberwachung
- Trenntrafo
Wo finde ich die Aussage das eine 2,5 H07RN-F reicht?

Das ich mit einen CEE-Anschluß tricksen könnte weiß ich, aber im konkreten Fall ist der Schutzleiterstrom deutlich über 10mA. Letztlich geht es im gesamten um 15 Drehvorrichtungen von denen die meisten betroffen sind, viele davon in der Tat zwischen 3,5mA und 10 mA, aber helfen würde ein CEE Stecker wenig, da in den 350 Kabinen jeweils nur eine CEE 16A verbaut ist, die schon vom Schweißgerät benutzt wird.

mfg
laut&hell
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Re: Frequenzumformer mit geringen Schutzleiterstrom

Beitrag von laut&hell »

Guten Morgen,

die hier garantieren einen Schutzleiterstrom < 2mA:

https://www.nfo-drives.de/
https://www.nfodrives.se/_files/ugd/427 ... 3dce05.pdf


Ich habe selber keine Erfahrungen mit dem Produkt, es war bei uns aber auch mal in der engeren Auswahl für ein Projekt (ist am Ende dann doch normal Danfoss + alles abschirmen geworden).
IH-Elektriker
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Re: Frequenzumformer mit geringen Schutzleiterstrom

Beitrag von IH-Elektriker »

Heinrich hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 07:41
@ IH-Elektriker
Wie kommst Du darauf, das es reicht eine schwere Gummischlauchleitung mit 2,5mm² zu nutzen?
Die VDE 0160 sagt:
- 2. Schutzleiter
- Schutzleiterüberwachung
- Trenntrafo
Wo finde ich die Aussage das eine 2,5 H07RN-F reicht?
EN60204-1:2018/8.2.6 Zusätzliche Anforderungen an die elektrische Ausrüstung mit Erdableitströmen größer als 10 mA.
Heinrich
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Re: Frequenzumformer mit geringen Schutzleiterstrom

Beitrag von Heinrich »

Danke für den guten Tip, ich habe da mal einen bestellt, auch wenn der Preis schon etwas weh tut.

IH-Elektriker hat geschrieben: Freitag 1. April 2022, 09:16
EN60204-1:2018/8.2.6 Zusätzliche Anforderungen an die elektrische Ausrüstung mit Erdableitströmen größer als 10 mA.
laut&hell hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 09:39

Danke, habe es gefunden, zusätzlich zu der Leitung muss man dann auch eine CEE-Steckvorrichtung nutzen, auch wenn die blaue für Wechselstrom 230V reicht.
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SPS
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Re: Frequenzumformer mit geringen Schutzleiterstrom

Beitrag von SPS »

Heinrich hat geschrieben: Freitag 1. April 2022, 11:23 Danke für den guten Tip, ich habe da mal einen bestellt, auch wenn der Preis schon etwas weh tut.
Da bin ich gespannt, was in der Praxis hier Erreicht werden kann.

Ps. Ich hatte nur Drehstromgeräte ab 380 V bei der Firma gefunden.
Hattest du nicht von 230 V 1 Phasen Geräte geschrieben?

Hast du einen direkten Link, was du gekauft hast?
Mit freundlichem Gruß sps
DBY656
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Re: Frequenzumformer mit geringen Schutzleiterstrom

Beitrag von DBY656 »

Hallo zusammen,

bei Drehvorrichtung für das Schweissen von Rohrstücken kommen mir viele Erinnerungen an einen meiner ehemaligen Wirkungsstätten hoch. Was da alles falsch gemacht wurde ...

Alleine die Tatsache das sichergestellt sein muß das die Schweißvorrichtung keine Verbindung zum Schutzleitersystem hat, kann ich nur die Anwendung von Schutztrennung mittels Trenntrafo empfehlen. Bei der geforderten Leistung sollte das kein Problem darstellen, die Einschaltströme des FU könnten aber einen größeren Trafo erforderlich machen.

Weiterer Hinweis:
Bei der Verwendung von CEE-Stecker und Leitung mit mind. 2,5mm² ist bei einem Ableitstrom größer 10mA ein zweiter Schutzleiter mit mindestens dem selben Querschnitt bis zu dem Punkt erforderlich an dem dieser nicht weniger als 10mm² Cu oder 16mm² Al aufweist.

Gruß Markus
laut&hell
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Re: Frequenzumformer mit geringen Schutzleiterstrom

Beitrag von laut&hell »

Ich denke dass das tatsächlich problemlos tun wird, weil keine hochfrequente Schalterei aus der Ausgangsstufe kommt wie bei PWM, Phasenanschnitt etc. Die FU gibt es auch mit 230V Eingangsspannung.

Auf der Seite gibt es keinen direkten Link mehr, mit Google findet man noch die Seite mit der Erläuterung: https://www.nfodrives.se/technik
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