NEA Pendelt

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Elt-Onkel
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Re: NEA Pendelt

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

ich würde immer noch auf einen Software-Fehler tippen.

Dazu die Grafik, wo ich die lotrechte Linie eingetragen habe.

In dem Moment passiert irgendwas.

Ab dem Moment wechselt irgendein Sensor das Vorzeichen.
Dann justiert Kuhse nach.
In der Prüfung fällt auf, daß der Wert trotzdem nicht passt,
Also steuert Kuhse wieder nach.
Das geht dann so immer weiter.
Das Einzige, was die Geschichte bremst ist die Massenträgheit vom Rotor.

Ich würde mal vermuten, wenn Kuhse auf eine Spannungsquelle ohne Massenträgheit zugreifen könnte,
z.B. großer Inverter einer PV-Anlage, daß es mit einem großen Knall endet.

E-Jens
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Re: NEA Pendelt

Beitrag von E-Jens »

Hallo,

ist die Anlage neu?
Hat die Anlage schon mal korrekt funktioniert.
Gruß Jens
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mikmik
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Re: NEA Pendelt

Beitrag von mikmik »

Elt-Onkel hat geschrieben: Donnerstag 23. April 2020, 23:46 ich würde immer noch auf einen Software-Fehler tippen.
Glaube ich eher weniger, die Kuhse-Steuerung ist ja nicht irgendetwas Kundenspezifisches, sondern ein bewährtes Katalogprodukt, das schon seit Längerem in nennenswerter Stückzahl auf dem Markt ist. Die Steuerung wurde wohl auch schon getauscht. Eher noch machen die Reglereinstellungen Kummer.
Elt-Onkel hat geschrieben: Donnerstag 23. April 2020, 23:46 Dazu die Grafik, wo ich die lotrechte Linie eingetragen habe.

In dem Moment passiert irgendwas.

Ab dem Moment wechselt irgendein Sensor das Vorzeichen.
Dann justiert Kuhse nach. [...]
Dem schließe ich mich an, die Wahrscheinlichkeit, dass irgendein Sensor oder Wandler defekt, falsch angeschlossen oder das verkehrte Modell ist, ist durchaus gegeben, zumal das so Klassiker sind.
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Elt-Onkel
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Re: NEA Pendelt

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

nun ist mir heute Nachmittag nochwas eingefallen.

Früher hatten Dieselmotoren für NEA's eine Reiheinspritzpumpe mit RSV-Regler.

Es gibt heute aber auch neumodische Dieselmotoren mit Pumpe-Düsenelementen und ELEKTRONISCHER Regelung.

Kann es sein, daß es sich hier um ein Aggregat mit ZWEI Elektronischen Steuerungen handelt ?
Einerseits die Motorsteuerung und andererseits die Kuhse-Generatorsteuerung ?

Dann könnte es nämlich sein, daß sich die beiden Steuerungen nicht verstehen.
Die Motorsteuerung arbeitet dann gegen die Generatorsteuerung.
Zum Schluß scheint die Motorsteuerung zu gewinnen.
Naja, und im Ergebnis schaltet die Generatorsteuerung die NEA ab.

Es gibt in den elektronischen Motorsteuerungen eine "Kick-down"-Funktion.
Das ist so ähnlich, wie ein Nachbrenner im Militär-Jet.
Die funktioniert aber nur kurze Zeit.
Jetzt könnte sich folgendes Szenario entwickeln:
Motorsteuerung (MS) erkennt Volllast und gibt 10% Extra.
Generatorsteuerung (GS) erkennt Zuviel Motorleistung und regelt ab.
MS sieht Minderleistung und packt wieder die Reserve drauf.
GS behauptet zuviel Motorleistung und regelt ab.
Zum Schluß gewinnt MS das Spiel.

Die 6 Minuten hören sich ein wenig danach an, daß dann die Betriebstemperatur (90 °C ?) erreicht ist.

Bitte mal ein paar Fotos vom Dieselmotor einstellen.


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Elt-Onkel
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Re: NEA Pendelt

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

als Ergänzung mal etwas von der Feuerwehr NRW.

https://www.idf.nrw.de/aktuelles/dokume ... w_2018.pdf

Was lesen wir da ?
Common Rail mit elektronisch gesteuerter Direkt-Einspritzung.
Da hätten wir schon so einen Kandidaten mit zwei Elektronischen Steuerungen.

Wenn man das jetzt auf den o.g. Fall überträgt,
gibt es drei Möglichkeiten:
- Umprogrammieren Motorsteuerung
- Umprogrammieren Kuhse-Steuerung
- Wahl eines Betriebszustandes, den beide Steuerungen nicht erreichen

Vielleicht ist es ausreichend, eine der beiden Regelhyteresen größer, "gutmütiger" zu machen.
Irgendwie einen 0,5 Sekunden-Puffer einbauen, oder die Endtoleranzen erhöhen.


DBY656
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Re: NEA Pendelt

Beitrag von DBY656 »

Hallo Uwe,

die Probleme treten reproduzierbar nach 6 Minuten auf ==>> Kompensationsanlage mit Verzögerungszeit von 6 Minuten im Netz (des VNB) ??

Rechenzentrum ==>> Last mit viel Oberwellen und hohem kapazitivem Anteil ??

NEA liefert kapazitiven Blindstrom ==>> Wiso wird dieses problematische Verhalten nicht blockiert ??

Habt ihr schon mal einen Test mit zusätzlicher induktiver Last durchgeführt bzw. die Verbraucherabzweige verdrosselt? So ein Verbrauchsnetz kommt mit einem kleinen induktiven Anteil besser zurecht als mit kapazitiver Last.


Wie ist eigentlich die Ausfallsicherheit der Rechenzentren konstruiert bzw. geplant?
Führt ein Kurzschluss bzw Brand in der Leitungsanlage zwischen den Trafo's und der NEA zu einem Totalausfall?

So würde ich planen:
Server haben üblicherweise 2 Netzteile, also hat jedes Rechenzentrum mindestens 2 USV-Anlagen.
Größere USV-Anlagen können aus mehreren Versorgungsnetzen gleichzeitig gespeist werden, die NEA würde ich immer getrennt vom VNB-Netz mit den jeweiligen USV's verbinden. Alles weitere, was bei einem Ausfall des VNB-Netz über die NEA versorgt werden soll, würde ich über entsprechende Steuerungstechnik mit Lastkontrolle einbinden.

Gruß Markus
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mikmik
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Re: NEA Pendelt

Beitrag von mikmik »

Hallo Uwe,

ich hatte dir letzte Woche über dieses Portal eine Private Nachricht (PN) zum Thema geschickt. Wenn die Nachricht bei mir noch im Postausgang angezeigt wird, dann hast du sie leider nicht bekommen/abgerufen - schau bitte diesbezüglich mal nach.

Sorry für das Off-Topic-Posting.

Ach ja, da fällt mir ein, man kann übrigens auch alles in der Amtssprache dieses Landes verfassen: "Entschuldigung für den themenfremden Beitrag".
Debo
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Re: NEA Pendelt

Beitrag von Debo »

Hallo Uwe E., hallo Zusammen,

Uwe du schreibst:

"... wir haben seit 2 Jahren eine NEA 250 KW, Im Inselbetrieb für die Versorgung eines Rechenzentrums läuft alles Prima. Beim Parallelbetrieb mit 80 % Vollast läuft die NEA aus dem Ruder. Nach ca 6 Minuten fängt sie an zu Pendeln Leistung Hoch - Runter bis die Leistung plötzlich soweit wie möglich hoch geht und der Hauptschalter fliegt...."


Frage: Lief die Anlage von Anfang an schonmal korrekt im Netzparallelbetrieb?

Du schreibst:
"Unsere Fehlersuche bisher :
- Testbetrieb am Wochenende
- Testbetrieb am Wochenende ohne Verbraucher bei uns in der Firma
- Testbetrieb direkt ins Mittelspannungsnetz ohne unsere Verbraucher
- Netzanalyse
- Austausch sämtlicher Regelungen der NEA
- Abstimmung mit ENBW keine direkten Erneuerbare Energien in Unmittelbarer nähe unseres Standortes. ( Wasserkraft , Wind, Solar, )
Bei allen Versuchen läuft die Anlage ca 6 Minten , Pendelt und fährt hoch , Hauptschalter fliegt.
Hersteller der NEA Ratlos.
Momentan machen wir nur Monatlich Inselbetrieb als Test. Gerne würden wir auch den Parallelbetrieb fahren."


Also "Hersteller ratlos" finde ich seltsam?

Kuhse-Steuerungen gehören zu den "Guten" am Markt. Also ich würde das so machen: Ich nehme an, du bist der Elektriker von eurem Betrieb und du machst auch die monatlichen NEA-Tests.
Ich würde an der NEA-Steuerung/Regelungstechnik Sensoren und Geber am Motor nichts rumfummeln! Als Normalanwender der Anlage hast du keine Erfahrung in der speziellen Regelungstechnik der Anlage. Ist auch weitgehend alles in der Software programmiert und abgestimmt auf die Geber/Sensoren.
Das ist Abstimmungssache bei der Anlageneinrichtung (Neubau) und später auch bei der Wartung. Macht ihr überhaupt regelmäßig eine Wartung über die Herstellerfirma (mit Wartungsvertrag?)
Ich selber tausche höchstens mal einen defekten Belimo-Lüftungsklappenmotor der Aussenluft oder so. Aber nichts Großes.
Ich selber betreue auch eine 1800kVA Diesel NEA für ein Rechenzentrum mit monatlichem 60min Lauf Netzparallel, sowie 1x im Jahr Netztausfallprobe mit wegschalten der beiden Trafos mittelspannungsseitig um 11Uhr tagsüber. :D

Ich würde einen fachlichen Vertreter (Servicetechniker/Ingenieur) der Herstellerfirma und einen von der Firma Kuhse anfordern. Der Hersteller der NEA verbaut Kuhse-Steuerungen, also passt das schon zusammen. Die müssen dann gemeinsam bei Euch auf der Matte vor der Anlage stehen und du führst das Verhalten vor. Die werden (müssen) das dann lösen. dd1
mm:1

Gruss
Debo
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