Überspannung im Netz

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Elt-Onkel
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Überspannung im Netz

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

folgender Fall:

Abstand zum MS-Trafo etwa 50 Meter.
Gemessene Spannungen an der Endverbrauchssteckdose: 245 Volt / 428 Volt

10 % +- am HAK ist ja noch okay.

Problem:

Die Überspannungsrelais laufen noch auf 220 / 380 Volt.

Kleine Rechnung:
380 x 1,1 = 418 Volt

Logisch gefällt denen die 428 Volt nicht.
Das machen sie dann 10 Sekunden mit, und schalten im Rahmen der Ansprechverzögerung die Anlage aus.
(Nein, wir reden nicht von den 275 Volt Überspannungspatronen.)

Was tun ?

Neue Phasenwächer für 230 / 400 Volt ?

Elektrische Heizwiderstände am HAK antüddeln, um das Netz in die Knie zu zwingen ?

Ich habe mich schon immer gewundert, daß die 230 V - Halogenglühlampen in dem Haus so kurze Lebensdauern haben.
Jetzt ahne ich, warum.




.
Phasenwächter_Schierle.jpg
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Elt-Onkel
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Re: Überspannung im Netz

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

nehmen wir mal an, ich baue neue Phasenwächter ein.

Dann würde ich aber welche brauchen. die jeden einzelnen L gegen N prüfen.

Also fallen alle aus dem Suchschema, die keinen N-Anschluß haben.
Gehäusebreite maximal 45 mm.

Welchen soll ich nehmen ?

Gibt es Vorschläge ?



ego11
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Re: Überspannung im Netz

Beitrag von ego11 »

Elektrische Heizwiderstände am HAK antüddeln, um das Netz in die Knie zu zwingen ?
Heute ist zwar Weiberfastnacht, aber der erste April doch noch nicht....
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Tobi P.
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Re: Überspannung im Netz

Beitrag von Tobi P. »

Moin,

erst mal prüfen ob am Trafo Anzapfungen zur Spannungsanpassung vorhanden sind. Die dann ggfls. entsprechend umschrauben.


Gruß Tobi
OChatter
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Re: Überspannung im Netz

Beitrag von OChatter »

Wessen Trafo? Deiner oder EVU?
Distanz, Querschnitt und Anschlussleistung weiterer Kundenanschlsse vom Trafo?

Entfernung zum UW und EE-Einpeise-Situation bei der Messung? (Dauerzustand oder in ungünstiger Konstellation gemessen?)

Grundsätzlich dürfte die vorhandene Spannung das EVU nicht zum Handeln veranlassen, liegt ja noch im Toleranzbereich. +/- 4% geht zwar häufiger an Trafos umzustellen, aber bei weitem nicht allen. Und wenn es dann noch für bezugsstarke Kunden an langem Netzausläufer reichen muss oder bei Dunkelflaute weit weg vom UW gelegen keine Spannungsanhebung durch die Einspeisung mehr überlagert ist darf die Spannung trotzdem nicht zu weit absinken.

Worst-Case-Annahme: Ausschöpfung der 2% MS und 3% NS-Spannungshebung durch Einspeiser macht 5% EE-bedingte Spannbreite zzgl. 4% Umsteller sowie 1,6% Regelstufenbreite im UW ergäbe für Dich maximal 10,6% x 230 V = 24,4 V weniger. Sollte für deinen Anschluss daher problemlos gehen - WENN denn der MS-Trafo umstellbar ist UND nicht irgendwo ein ferner NS-Kunde ins unzulässige absackt. Letzteres erübrigt sich natürlich, falls es dein eigener Trafo ist.
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Elt-Onkel
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Re: Überspannung im Netz

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

leider kein Kundentrafo.

Der Trafo gehört EON-Avacon, und liegt im MS-Ring.

Der Trafo versorgt zwei Anliegerstraßen.
Die nächste MS-Station liegt 400 Meter weiter.

Die 50 Meter Abstand teilen sich je zur Hälfte ein NAYY 4x150 und ein NAYY 4x35.
Eine klassische Anliegerstraße - keine Handwerksbetriebe.


froebel88
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Re: Überspannung im Netz

Beitrag von froebel88 »

Elt-Onkel hat geschrieben: Donnerstag 20. Februar 2020, 04:34
Welchen soll ich nehmen ?
Kurz gegurgelt:

https://assets.omron.eu/downloads/datas ... eet_de.pdf

Den K8AK-PW2 kann man sogar auf 415V Nennspannung drehen
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Elt-Onkel
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Re: Überspannung im Netz

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

das scheint eine gute Idee zu sein.

Das Lesen vom Beipackzettel war schon mal sehr informativ.
Wie kann man so viel Technik auf 22,5 mm unterbringen ?

Von welchem Preis reden wir ?

Ich hatte schon ein Auge auf einen PFN von ABB geworfen:
(Aber der ist doppelt so breit.)

.
PFN_ABB_a.jpg
.
PFN_ABB_b.jpg

froebel88
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Re: Überspannung im Netz

Beitrag von froebel88 »

Elt-Onkel hat geschrieben: Donnerstag 20. Februar 2020, 21:30 Wie kann man so viel Technik auf 22,5 mm unterbringen
Naja, wenn man z.B. die Eltako Multifunktionsrelais als Vergleich nimmt würde es mich wundern, warum man für die Funktionalität viel mehr Platz brauchen sollte.. Das ABB-Gerät scheint etwas antiquiert zu sein
Von welchem Preis reden wir ?
Im Netz gibts den für ca. 130€ inkl. MwSt.

https://de.rs-online.com/web/p/uberwach ... s/8193264/
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Elt-Onkel
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Re: Überspannung im Netz

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,
froebel88 hat geschrieben: Donnerstag 20. Februar 2020, 21:56
Das ABB-Gerät scheint etwas antiquiert zu sein
Aber zumindest auf 230 / 400 Volt.

Die bisherigen haben noch 220 / 380 Volt.


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