Laienanfragen - Beispiel

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Elt-Onkel
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Laienanfragen - Beispiel

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

folgendes, reales Beispiel ist mir gestern begegnet:

Zit.: "Hallo zusammen

Ich habe ein entferntes Nebengebäude, das an die Hausstromversorgung angeschlossen ist.
Aufgrund einer Reparatur im Haus muss es vorübergehend vom Strom getrennt werden.

Ich wüßte gerne, ob es provisorisch möglich ist, nach meiner Vorstellung den Strom eines Generators dort für ein paar Stunden "rückwärts" einzuspeisen.

1. Der Generator ist dafür geeignet
2. Richtlinien VDE sollen keine Rolle spielen - allenfalls Lebensgefahr oder Brandgefahr
"Messer, Gabel, Schere, Licht"...ist schon klar...
3. Bitte haltet mir keine Vorträge darüber, was verboten ist und was nicht, wenn jemand eine sichere Antwort weiß, kann er sie mir gerne auch per PN schicken

Zur Sache:
Im Nebengebäude sind im Sicherungskasten drei Schraubsicherungen (16 A) verbaut,
daneben drei Sicherungsautomaten 25 A
(da steht "Vorsicherungen" drauf). Daneben kommen die Sicherungen für die paar einzelnen Kreise.
Im Gebäude gibt es eine 16A Starkstromdose und eine 32A-Dose.

Mein Gedankengang:

Drei Schraubsicherungen 16A entfernen, die drei Sicherungsautomaten ausschalten.
Dann müßte das Gebäude doch vollständig vom Hausnetz getrennt sein, richtig ?
Wenn ich dann den Generator mittels -geeigneter- ( und auf der Generatorseite abgesicherter) Kupplung an die 16 oder die 32A-Dose anschließe, werden doch alle drei Phasen des Nebengebäudes wieder bedient, richtig ?
Vorübergehende Stromeinschaltung im Hauptgebäude dürfte dann auch kein Problem sei, richtig ?

Danke und Gruß"


Könnte man sich einrahmen, und an die Bürowand hängen.


Jörgi-1911
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Registriert: Mittwoch 25. Januar 2012, 21:31

Re: Laienanfragen - Beispiel

Beitrag von Jörgi-1911 »

Tja, man sieht eben nur einen Teilbereich. Aus der Sicht des Schreibers ist das ja sooo einfach.
Man tüdelt da die drei Drähte dran. Der vierte muß auch irgendwo hin. Dann haben wir noch so
einen lustigen zweifarbigen. Da ist sowieso nie Strom drauf, also lassen wir ihn weg. Außerdem
haben wir ja nur vierpoliges Kabel gefunden. Wenn man das dann mehr oder weniger erfolgreich
in Betrieb gekriegt hat, kommt beim Abschlußbier unweigerlich die Frage warum der Fachmann
da so einen Tamtam draus gemacht hat. "Und so viel Strom hängt ja da nicht dran." Alles Geldschneider!!

Ich sehe das bei mir so oft. Wenn ein Kunde mal zusieht, dann meint er immer das auch machen
zu können. Klar, wenn man eine Arbeit schon dreißig Jahre macht, geht sie einem halbwegs
routiniert von der Hand. Überlegungen geschehen im Hintergrund. Der Kunde sieht halt nur die
paar Handgriffe. Manchmal versuchen sie es dann selber...
Dann sind wir ganz schnell beim tüdeln und zaubern.
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