16-Jähriger stirbt durch Stromschlag von Smartphone-Kopfhörern

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Funker
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16-Jähriger stirbt durch Stromschlag von Smartphone-Kopfhörern

Beitrag von Funker »

16-Jähriger stirbt durch Stromschlag von Smartphone-Kopfhörern

https://www.rpr1.de/magazin/leben-allta ... tromschlag
Zitat:
"Stromschlag bei Musik hören
Dem 16-jährigen Mohd Aidi Azzhar Zahrin aus Malaysia wurde sein Smartphone zum tödlichen Verhängnis. Während er sein Handy ans Stromnetz angeschlossen hatte und auflud, soll der Teenager über seine Kopfhörer Musik gehört haben. Dabei wurde plötzlich ein Stromschlag ausgelöst, der dem Jugendlichen das Leben kostete.
Seine Mutter fand den leblosen 16-Jährigen zu Hause in Rembau (Malaysia). Es soll Blut aus seinem Ohr geflossen sein, wie das Magazin „Vice“ berichtete.
Autopsie bestätigt schreckliche Todesursache
Medizinische Untersuchungen zeigten keine Anzeichen von äußeren Verletzungen. Auch eine Autopsie bestätigte danach die Todesursache des Teenagers: Ein Stromschlag – ausgelöst, während er sein Smartphone auflud und dabei über Kopfhörer Musik hörte – war schuld an der schrecklichen Tragödie.
Um welche Marke und Modell es sich dabei gehandelt haben soll, ist noch nicht bestätigt worden. Unklar ist auch, ob das Ladekabel möglicherweise defekt war.
Nicht der erste Fall
Der 16-Jährige ist nicht der Erste, der durch einen Stromschlag beim Musikhören ums Leben kam. Anfang des Jahres wurde ein Fall aus Brasilien publik, bei dem eine 17-Jährige ebenfalls durch einen elektrischen Schlag von ihrem Smartphone starb (wir berichteten)."

Das Thema ist auch in der DKE thematisiert worden, Sammelinfo an viele UK`s.

Da genaue Umstände nicht bekannt, berichtet wurde davon, daß eine nicht CE konforme "sehr billige" "Netzteile" nur Kondensatoren enthalten.
Schutztrennung und PELV ist damit nicht gegeben.

Man sollte also einmal auch als Eingangsprüfung den Durchgang, bzw. nicht Durchgang von sekundär zu primär prüfen
IH-Elektriker
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Re: 16-Jähriger stirbt durch Stromschlag von Smartphone-Kopfhörern

Beitrag von IH-Elektriker »

Das mit den Kondensatoren und der fehlenden Schutztrennung ist teilweise bei billigen Ladegeräten wirklich so….wenn man die RAPEX-Meldungen durchforstet dürften da einige Produkte auftauchen.

Gleiches gilt auch für kostengünstige LED-Leuchten, da werden auch oftmals nur Kondensatoren quasi als Vorwiderstand verwendet. Ich hatte da schon eine LED-Leuchte auf dem Tisch wo man die LED-Chips direkt anfassen konnte, keinerlei Schutz durch eine Scheibe o.ä. vorhanden – und die Spannungserzeugung lief nur über einen Kondensator. Habe ich gleich aus dem Verkehr gezogen.
ttwonder
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Re: 16-Jähriger stirbt durch Stromschlag von Smartphone-Kopfhörern

Beitrag von ttwonder »

Funker hat geschrieben: Dienstag 18. Dezember 2018, 12:08 Man sollte also einmal auch als Eingangsprüfung den Durchgang, bzw. nicht Durchgang von sekundär zu primär prüfen
Ich mache bei SKIII-Geräte ne Iso-Messung von primär nach sekundär mit 250V Prüfspannung sowie ne Berührungsstrommessung. Ist doch so üblich nach 0701-0702, oder?
Funker
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Re: 16-Jähriger stirbt durch Stromschlag von Smartphone-Kopfhörern

Beitrag von Funker »

Ich denke das kann man schon so machen.
M@rkus
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Re: 16-Jähriger stirbt durch Stromschlag von Smartphone-Kopfhörern

Beitrag von M@rkus »

Primär gegen Sekundär mach ich immer mit 500V. So stehts in der Norm und das muss die Isolationsstrecke für SELV aushalten. Der Hersteller muss ja auch mit 2,1 kV prüfen.
E-Jens
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Re: 16-Jähriger stirbt durch Stromschlag von Smartphone-Kopfhörern

Beitrag von E-Jens »

Hallo,
Kondensatoren quasi als Vorwiderstand
. Die Isomessung sekundär gegen primär wird Normen konform mit Gleichstrom durchgeführt. Diese sieht so auch noch gut aus. Obwohl dem nicht so ist. hair1 So eine gefährlichen Murks findet man so nicht.
Gruß Jens
M@rkus
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Re: 16-Jähriger stirbt durch Stromschlag von Smartphone-Kopfhörern

Beitrag von M@rkus »

Dazu wird dann ja noch der Berührungsstrom gemessen.
Funker
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Re: 16-Jähriger stirbt durch Stromschlag von Smartphone-Kopfhörern

Beitrag von Funker »

Problem ist neben der etwas eigenwilligen Erzeugung der Kleinspannung in einigen Netzteilen, dann durch Feuchtigkeit im
Ohr der zusätzlich Verlust des Isolationsvermögens durch Feuchtigkeit. Analog zum Haartrockner
Bis dahin ist ja alles Trocken und Luftisolation vorhanden.

Ich weiß auch nicht, ob man das bei den Geräten im System prüft oder einzeln.
Ladegerät 230 V / 5 V + USB Kabel 5 V + Mobiltelefon 5 V + Kopfhörer 5 V
E-Jens
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Re: 16-Jähriger stirbt durch Stromschlag von Smartphone-Kopfhörern

Beitrag von E-Jens »

Sichtprüfung kannst du an allem machen. Das Problem ist hier wohl das Netzteil. Nur was hätte man sehen können? Am so einem Netzteil kannst du auch nicht viel messen. Isoprüfung Primär gegen Sekundär, Sekundärspannung mit und ohne Last, Polarität vielleicht noch der Kurzschlussstrom wären möglich. Nur wird das so einem Fall verhindern? Sinn macht eine Prüfung doch nur, wenn unerkannte Fehler keine unmittelbare Gefahr darstellen und bis zur Prüfung "auf Entdeckung warten". Am besten ist es, wenn sich das Gerät bei einem Fehler selber abschaltet.
Gruß Jens
PQ__trainer
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Re: 16-Jähriger stirbt durch Stromschlag von Smartphone-Kopfhörern

Beitrag von PQ__trainer »

Ich denke, dass eine Trennung per Kondensator vom Versorgungsnetz absolut nicht dem sogenannte "technischen Standard" oder wie es heist entspricht. Das gab es vor vielen Jahrzehnten als alte Kopfhörer speziell bei den Allstrom Empfängern immer wieder zu Todesfällen führten.
Daher wäre es einfach mit einer kleinen Spule und einem Oszi die Schaltfrequenz zu sehen.
Gibts nur 50 Hz Brumm, dann weg damit !
Also nicht nur auf Normen vertrauen, sondern mit einfachen Mitteln den Schrott gleich zu entsorgen.
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