Schaltschrankverkabelung

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Snippy30
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Re: Schaltschrankverkabelung

Beitrag von Snippy30 »

Hallo,

das ist keine Norm, das ist eine Meinung aus dem WWW.

Nun suchen wir die Begründung.
Die Frage nach der Norm bezog sich meinerseits auf die im Bild angegebenen Aussagen "zugelassen" und "nicht zugelassen", was nach einer Norm oder Rechtsvorschrift klingt.
Jörgi-1911
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Re: Schaltschrankverkabelung

Beitrag von Jörgi-1911 »

In meiner Ecke ist es da nicht anders. Wenn ein Türkabelstrang als Knickmodell ausgelegt ist, versagt
er nach relativ kurzer Nutzungszeit seinen Dienst. Wenn ein Konstrukteur sich wirklich mal gegen den
Kaufmann entschieden und den Kabelstrang auf Verdrehung konstruiert hat, dann hält dieses Konstrukt
in der Regel ein Autoleben lang. Bei uns gibt es da nichts sicherheitsrelevantes in Form von hoher
Berührungsspannung. Das wird auch der einzige Grund sein, warum verschiedene Hersteller immer noch
solch grottige, knickende Kabelverbindungen erschaffen.
Das hält fast sicher bis kurz nach der Garantiezeit. Dann muß der Käufer halt nochmal investieren.
IH-Elektriker
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Re: Schaltschrankverkabelung

Beitrag von IH-Elektriker »

Jörgi-1911 hat geschrieben: Sonntag 24. Juni 2018, 00:07 In meiner Ecke ist es da nicht anders. Wenn ein Türkabelstrang als Knickmodell ausgelegt ist, versagt
er nach relativ kurzer Nutzungszeit seinen Dienst. Wenn ein Konstrukteur sich wirklich mal gegen den
Kaufmann entschieden und den Kabelstrang auf Verdrehung konstruiert hat, dann hält dieses Konstrukt
in der Regel ein Autoleben lang.
Okay, das sind aber zwei verschiedene Dinge – Leitungsstrang im KFZ und Leitungsstrang zur Schaltschranktür. Ich nehme mal an das eine KFZ-Tür zigmal mehr geöffnet/geschlossen wird wie eine Schaltschranktür, egal ob Schrank an einer Maschine, einer Unterverteilung oder sonst wo….

Bitte die Kirche im Dorf lassen – auch wenn es unstrittig ist dass eine „Affenschaukel“ die Leitungen auf ein mehrfaches belastet wie die Verlegung von oben nach unten bzw. umgekehrt – und darauf schauen wie oft eine Tür geöffnet bzw. bewegt wird.

Wichtig ist jedoch das Leitungen auf Seite der Tür sowie auf der feststehenden Seite sauber gesichert und zugentlastet werden. Dies wird oft „vergessen“ bzw. „übersehen“ – meist auf der Türseite - vor allem wenn es sich um einzelne Schutzleiter zu den Türen handelt. Ohne eine solche Entlastung schaut irgendwann der Kabelschuh auf der Türseite gar nicht mehr so gesund aus. Aber auch an 30 Jahre alten Maschinen habe ich hier bisher nur äusserst selten wirklich defekte Leitungen gesehen, zumal der Schutzleiter ja oft in größerem Querschnitt ausgeführt wird.

Und auch wenn mehrere (viele) Leitungen in eine Schranktür führen muss es nicht unbedingt Probleme geben. Ein Kriterium ist hier wenn bspw. Flexible Schläuche verwendet werden der Füllgrad dieser Schläuche. Bis auf den letzten Quadratmillimeter vollgestopft sind Leitungsbrüche wahrscheinlicher wie wenn Leitungen nur relativ „lose“ im Schlauch liegen und sich selbst bewegen können. Und auch die Schlaufengröße der Affenschaukel spielt eine Rolle. Ist diese sehr klein gewählt steigert dies ebenfalls die Gefahr von Leitungsbrüchen.

Insofern würde ich sagen muss hier jeder Konstrukteur und auch der Kunde abwägen wie oft eine Tür geöffnet werden muss. Nur zu Reparaturzwecken und bei regelmäßigen Wartungen kann durchaus die Affenschaukel über Jahre und Jahrzehnte hinweg funktionieren. Muss die Tür (aus welchen Gründen auch immer) aber oft (mehrfach die Woche) bis sehr oft (täglich, ggf. mehrfach taglich) geöffnet werden so kann eine Affenschaukel durchaus nicht das Mittel der Wahl sein.

Weitaus problematischer ist vor allem im Maschinebau der Einsatz von normalen Leitungen in mittels Dreharmen verbauten Bedienpulten. Hier kommt es durchaus sehr oft zu Problemen mit Leitungsbrüchen da solche Bedienpulte sehr oft bewegt werden. Abhilfe schafft hier der Einsatz von spezieller „Roboterleitung“ oder Leitungen welche Schleppkettentauglich sind. Aber das ist ein anderes Thema….

Und wenn es um’s KFZ geht – als Oldtimerschrauber der auch einen Youngtimer mit „Vollausstattung“ und somit proppevollen Türkabelbäumen hat…ein nicht endender Quell der Freude, gerade bei älteren Leitungen mit ausgehärteter Isolation…ich kenne das zur Genüge…. ;)
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Elt-Onkel
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Re: Schaltschrankverkabelung

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

nun isses fertig.

Ohne Affenschaukel den Schrank für die Containerversorgung gebaut.
man muß allerdings beachten, daß sich das Wellrohr etwas längt, wenn man die Tür öffnet.

Das Wellrohr hat umgearbeitete Endbeschläge bekommen.
Oben eine 90-Grand-Umlenkung mit Loch auf der Stirnseite.
Unten ein Y-Stück, wo die beiden abgehenden Anschlüsse abgetrennt wurden.
Durch die Röhrchen kann man den Endbeschlag per Alu-Winkel und Doppelgleitmutter auf die Lochschiene schrauben.

Als Innovation hat die Tür vom Rittal-Kunststoff-Schrank Würth-Gewindehülsen bekommen.
So kann man 20mm-Lochschienen mit Inbus M6 draufschrauben.
Das Rastermaß passt perfekt.
Das wusste nicht mal Rittal selbst.
Da kann man dann als hübsch dranschrauben und festklemmen, ohne Löcher durch die Tür bohren zu müssen.

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Schaltschrank_Verkabelung.jpg
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Wellschlauch_Y_Verbindung_a.jpg
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Wellschlauch_90Grad_Ende_a.jpg
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