RCD beeinflussung durch starke Magnetfelder

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street style03
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RCD beeinflussung durch starke Magnetfelder

Beitrag von street style03 »

Moin Moin,
folgendes Problem:
Bei einem unserer MRT´s war ein 125A Typ A RCD kaputt den wir baugleich getauscht haben.
Bei der Messung des RCD´s hatte ich folgendes Problem, nachdem ich den RCD Messtechnisch ausgelöst habe, konnte ich diesen nicht wieder einschalten ohne einmal den Hauptschalter an der Verteilung aus- und wiedereinzuschalten.
Können RCD`s durch starke Magnetfelder am einschalten gehindert werden?
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Lightyear
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Re: RCD beeinflussung durch starke Magnetfelder

Beitrag von Lightyear »

Grundsätzlich ist hier wohl nur eine Antwort im Sinne von Radio Eriwan möglich: „im Prinzip nicht, aber...“
Will heißen: eigentlich sollten derartige Schutzschalter immun gegen handelsübliche Magnetfelder sein.
Da es sich bei Euch aber sicherlich nicht um haushsltsrypische Felder handelt, würde ich kurz beim Hersteller anrufen und mir ne Aussage holen.
Olaf S-H
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Re: RCD beeinflussung durch starke Magnetfelder

Beitrag von Olaf S-H »

Moin street,

MRT und RCD vertragen sich nur, wenn sie auf Abstand gehalten werden.

Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
vde1
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).

"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
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street style03
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Re: RCD beeinflussung durch starke Magnetfelder

Beitrag von street style03 »

Moin LY,
nein Handelsüblich ist was anderes :D
Hersteller gibt keine konkrete Aussage.


Moin Olaf,
was heißt auf Abstand? Räumlich getrennt?
Olaf S-H
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Re: RCD beeinflussung durch starke Magnetfelder

Beitrag von Olaf S-H »

street style03 hat geschrieben: Dienstag 19. Juni 2018, 10:39 ...was heißt auf Abstand? Räumlich getrennt?
Moin street,

dazu kann Dir der Hertsller des MRT eine Auskunft geben. Es ist eine Frage der Feldstärken.

Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
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Funker
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Re: RCD beeinflussung durch starke Magnetfelder

Beitrag von Funker »

Ich habe ähnliche Anlagen in meinem Prüfbereich.

1. Schaltschrank für MRT mit RCD steht im Nebenraum ist schutzisoliert aber Metall-Standverteiler.

2. Ich bin zwar auch für möglichst Fehler getreue Prüfung bei RCD, d.h. Auslösung bei Stationen im Krankenhaus im Normal und Regelbetrieb,
im Fehlerfall schaltet auch nicht vorher jemand 80 % der Lasten weg.
Da rein durch das Abschalten von RCD aber schon einige PC Steckernetzteile das Leben ausgehaucht haben, versuche ich zumindestens
zu organisieren, daß die zwei bis vier Diskless PC vor dem FI Test ausgeschaltet sind. Die TV in den Patientenzimmern sind da oft weniger anfällig.
Bei MRT oder auch EDV Zentralen bin ich dagegen auch eher dafür, daß diese gesittet resettet werden ehe der FI ausgelöst wird, da diese vom
Hersteller sicher nicht darauf getestet sind jährlich mehrmals einen Vollcrash durch Stromausfall mitzumachen. Da haben EDV und Artverwandte
Menschen sicher eigene Philosophien die noch viel Überzeugungsarbeit benötigen, um diese umzustimmen.

Schließlich sollen wir ja möglichst zerstörungsfrei prüfen.
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mikmik
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Re: RCD beeinflussung durch starke Magnetfelder

Beitrag von mikmik »

Nun ja, bei der Rückrufaktion der RCD aus dem Hause ABB vor mehr als zehn Jahren wurden damals Permanentmagnete als Testmagnet verteilt. Diese konnten durch Auflegen von außen auf das Gehäuse den RCD zur Auslösung bringen. Eine entsprechende magnetische Flussdichte von außen bringt einen RCD auch mit vorhandenem größeren Luftspalt zum Auslösen. Im Bereich der MRT sind ja bei neuen Geräten mittlerweile 3 Tesla üblich. Bei solchen Feldern im Teslabereich passieren ja gar unglaubliche Sachen, die das Vorstellungsvermögen übersteigen, da wird auch mal ein Feuerwehrmann magnetisch "angesaugt", vgl. https://www.kfv-schweinfurt.de/index.ph ... ial-im-mrt .
Funker hat geschrieben: Dienstag 19. Juni 2018, 23:22 2. Ich bin zwar auch für möglichst Fehler getreue Prüfung bei RCD, d.h. Auslösung bei Stationen im Krankenhaus im Normal und Regelbetrieb,
im Fehlerfall schaltet auch nicht vorher jemand 80 % der Lasten weg.
Da rein durch das Abschalten von RCD aber schon einige PC Steckernetzteile das Leben ausgehaucht haben, versuche ich zumindestens
zu organisieren, daß die zwei bis vier Diskless PC vor dem FI Test ausgeschaltet sind. Die TV in den Patientenzimmern sind da oft weniger anfällig.
Bei MRT oder auch EDV Zentralen bin ich dagegen auch eher dafür, daß diese gesittet resettet werden ehe der FI ausgelöst wird, da diese vom
Hersteller sicher nicht darauf getestet sind jährlich mehrmals einen Vollcrash durch Stromausfall mitzumachen. Da haben EDV und Artverwandte
Menschen sicher eigene Philosophien die noch viel Überzeugungsarbeit benötigen, um diese umzustimmen.

Schließlich sollen wir ja möglichst zerstörungsfrei prüfen.
Schaltnetzteile (insbesondere minderwertige Ausführungen), die jahrelang beanstandungsfrei liefen, schwingen nach Stromunterbrechung ganz gerne mal nicht wieder an, weil die Kondensatoren müde geworden sind. Deswegen die Frage: Sterben die Schaltnetzteile beim RCD-Abschalten wirklich durch Schaltüberspannungen oder sind da auch nennenswert solche dabei, die nicht mehr anschwingen mögen, da der zuständige Kondensator Lebensdauerende erreicht hat? Diese missliche Ausgangslage bei der RCD-Prüfung spricht sehr für einen Feinschutz, und zwar pauschal in allen Steckdosen oder? (Grob- und Mittelschutz in den Stromkreisverteilern unterstellt)
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