Synchronisieren von NEA

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Elt-Onkel
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Synchronisieren von NEA

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

vor einigen Jahren habe ich mal im Harz ein Industriemuseum besichtigt.

Dort gab es tatsächlich an der großen Schalttafel eine Glühlampe, damit man die Eigenerzeugung mit dem Netz händisch
synchronisieren konnte.

Nun zur aktuellen FRage:

Man nimmt eine kleine Drehstrom NEA (10 kVA), und will sie parallel zum Netz betreiben.

Was spricht dagegen, just eine o.g. Glühlampe zum Schalter parallel zu installieren ?

Wenn dann die Phasenlage dann passt, kann man händisch zuschalten.

Einzig, man braucht eben eine 400V - Glühlampe und ein bisschen Geduld.


...
Teletrabi
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Re: Synchronisieren von NEA

Beitrag von Teletrabi »

Moin,

a) wird dir dein Versorger (hoffentlich) in den A*s*h treten, wenn er das mitbekommt.
b) ist Lampe dunkel weder intuitiv noch präzise
c) was sagt die Regelung vom Generator dazu?
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Elt-Onkel
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Re: Synchronisieren von NEA

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

also a) wäre mir erstmal egal.

Bei B) ist die Glühlampe nicht präzise.
O.K. das ist klar.
Es dann eine Frage der Ausgleichsströme und der Schutzorgane.

Zu C) denke ich, daß wenn die Synchronisierung erfolgt ist,
die Generatorsteuerung das Zepter an den NB abgibt.


...
elektro.hell
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Re: Synchronisieren von NEA

Beitrag von elektro.hell »

Moin,

im Prinzip reicht eine Glühlampe, um das Aggregat mit dem Netz zu synchronisieren.

Für den Parallelbetrieb mit dem Netz braucht man allerdings etwas mehr als nur eine Glühlampe.

Im Inselbetrieb werden die Frequenz und die Spannung geregelt, nach dem Synchronisieren im Parallelbetrieb bestimmt das Netz die Frequenz und die Spannung. Dafür müssen dann die Leistung und der cos-phi geregelt werden.
Wenn das Aggregat nicht für Parallelbetrieb ausgelegt ist, könnte das schwierig werden.

Eines ist sicher: Wenn das mit dem Synchronisieren nicht klappt, gewinnt immer das Netz....

Gruß
Dirk
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Elt-Onkel
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Re: Synchronisieren von NEA

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

ja, im Zweifel gewinnt das Netz.

Aber ich will ja keinen Bruch provozieren.

Man kann sich ja vorher mit dem Problem beschäftigen.


...
Olaf S-H
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Re: Synchronisieren von NEA

Beitrag von Olaf S-H »

Moin Elt-Onkel,

wir haben im Studium einen kleinen Generator (unter Deinen 10 kVA) ganz leicht unsynchron ans Netz geschaltet. Ohje, das hat gerumst. Die Thematik ist nicht zu unterschätzen.

Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
vde1
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).

"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
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Elt-Onkel
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Re: Synchronisieren von NEA

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

ja, das ist mir klar.

Aber, hat das mal jemand gemessen, welche Ausgleichsströme da fließen ?

Nur nach Gehör, würde ich das nicht machen wollen.

Gibt es irgendwelche Literatur darüber ?


...
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Wulff
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Re: Synchronisieren von NEA

Beitrag von Wulff »

Die Höhe des Stroms richtet sich ja nach der Höhe der Unsynchronizität.

Einfach sich mal die Phasenlage vorstellen, dann müsste bei 180° Phasenverschiebung wohl der maximale Kurzschlußstrom sein, den die vorgeschaltete Sicherung zulässt.

@Olaf: An das Maschinenlabor erinnere ich mich auch noch gut....
Olaf S-H
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Re: Synchronisieren von NEA

Beitrag von Olaf S-H »

Wulff hat geschrieben: Samstag 16. September 2017, 23:08... @Olaf: An das Maschinenlabor erinnere ich mich auch noch gut....
Moin Wulff,

ja, wir haben unsere Wurzeln im selben Acker.

Gruß Olaf
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Elt-Onkel
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Re: Synchronisieren von NEA

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

nun habe ich in einem anderen Forum mal Werte gefunden:


Spannungsdifferenz zwischen 5 und 20% (10 bis 15%).
Winkelabweichung zwischen 25 und 5° (15 bis 10°).
Frequenzdifferenz zwischen 100 und 10 mHz (50 bis 20mHz).

Damit soll man händisch zuschalten können (dürfen).

Nichtsdestotrotz wäre natürlich eine moderne Automatik besser.

Also, wenn jemand mal eine Anlage rückbaut, und die Geräte verschrotten will...

Meine große NEA hat 170 kVA.

...
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