Kurzschluß SIBE Batterie

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Funker
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Kurzschluß SIBE Batterie

Beitrag von Funker »

Hallo Zusammen,

hat noch jemand Erfahrung mit folgender Fehlerlage

Batterie einer SIBE ist defekt, bei Umschaltung auf Batterie, d.h. bei Test
TE nach 5 s und Testabbruch

Was passiert bei einem Hardwaretest, wenn in diesem Zustand die Anlage vom Netz genommen wird, z.B. Umschaltvorgang durch zentrale Steuerung und hinterher wieder bei Netzwiederkehr einschaltet.
Ist da ein Ladevorgang denkbar bevor die elektronische Steuerung wieder hochgelaufen und einsatzbereit ist ?

Das wäre dann Ladevorgang auf fast Kurzschluß / Plattenschluß.
Auf Grund Konfiguration der Anlage zwar 3 Phasiger Anschluß
Laderegler aber alles auf L1.

Interessant wäre dabei wenn die Schaltung auf Netz durch eine Stromquelle
mit begrenzter Kapazität erfolgt z.B. Generator 100 kW mit In ca. 130 A.

Vorsicherung NH 00 50 A benötigt bei 150 A zum Abschalten 30 s,
interne Vorsicherung 35 A D0 kann auch 100 A 30 s ab.
Ein paar andere Verbraucher sind auch noch am SV angeschlossen, z.B.
USV, Gesamtlast im Dauerbetrieb ca. 60 A.

Ich hatte vor ca.10 Jahren schon einmal einen ähnlichen Fall.
Eine SIBE, durchaus bekannter Hersteller war in einem teilfertiggestellten
Objekt installiert. Durch Bauarbeiten wurde AV abgeschaltet.
Notleuchten schalten auf SIBE um und ziehen diese bis zur TE leer.
Dann erfolgte nach Arbeitsschluß vermutlich > 8 h wieder die Netzzuschaltung ohne an die SIBE zu denken.
Ein paar Stunden später waren die roten Autos da, weil die SIBE brannte.

Ich habe dann bewußt ein Jahr später, nach dem ich davon Kenntnis hatte
an der zweiten SIBE im gleichen Objekt zuerst den Dauertest an der Anlage
1 h durchgeführt und unmittelbar danach nochmal einen Dauertest durchgeführt , um die Restkapazität zu ermitteln.
Nach ca. weiteren 20 min war es dann so weit, TE erreicht SIBE bricht selbständig Test ab und geht in den Zustand DL ein BS ein und Schnellladen.
Der Trafo ich glaube damals ca. 1 kW lief in der Temperatur schnell nach oben.
Wir haben dann, als wir bei 90°C waren und die Temperaturkurve immer noch eine Gerade war,
erstens mit offenen Türen der SIBE und des Raumes und einigen Lüftern
zwangsbelüftet und mit Handabschaltung ca. 3 h Intervallladung durchgeführt 1/4 h laden, dann alles abschalten und abkühlen u.s.w. bis alles wieder stabil war, bzw. einige Sicherungen der BS und DL zeitweilig
entfernt.
Offensichtlich handelte es sich damals um einen Programmfehler der Anlage.
Das Gegenteil dieser Behauptung hat mir bisher keiner widerlegt, auch nicht
der Hersteller.

Daher vermute ich, daß bestimmte Fehlerszenarien in den Anlagen nicht immer berücksichtigt sind, siehe erstes aktuelles Beispiel oben.
jf27el
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Beitrag von jf27el »

Alte Programmierer-Weisheit:

Meine Arbeit ist so geheim, ich weiß selber nicht was ich tu.

Es begegnet mir täglich und es wird mit Home 4.0 immer schlimmer.
<<denn jeder kann ja heute über Fritz und Co per Internet und Handy unter Verwendung von Smard-Home Produkten schalten>>

Nicht mehr nur bei Alarmanlagen, sondern auch bei allen Bussignalen machen die Hersteller oft was sie wollen und es ist nur die Grundfunktion programmiert.
Alles andere entwickelt sich durch "Bananenreife".

Das nach Jahren mit dem implementierten Softwarestand zu reproduzieren ??????????????

Die Geheimhaltung des betriebseigenen "Knoff-Hoffs" schützt den Hersteller vor begründbaren Regressansprüchen.
„Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind.“ (I.Kant)
ego11
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Beitrag von ego11 »

Bei alten Anlagen war ers so, das die Bereitschaftsleuchten lediglich aus der Batterie gespeist wurden.

Ein Auslösen des kritischen Kreises hatte dann zur Folge, das die BS-Leuchten die Batterie belasteten, und der Lader diese mit dauerhaft Nennleistung gegen lud. Habe da auch schon einen Feuerwehreinsatz an einer 30 Jahre alten Anlage erlebt, weil der Trafo gestunken hat.

Ein moderner Lader muß aber doch wohl dauerhaft den Nennladestrom bringen könne, ohne zu qualmen?

Wobei die Temperaturen in modernen Anlage teilweise(gerade bei Brandschutzgehäusen) schon enorm sind.
Funker
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Beitrag von Funker »

ego11 hat geschrieben:Bei alten Anlagen war ers so, das die Bereitschaftsleuchten lediglich aus der Batterie gespeist wurden.

Ein Auslösen des kritischen Kreises hatte dann zur Folge, das die BS-Leuchten die Batterie belasteten, und der Lader diese mit dauerhaft Nennleistung gegen lud. Habe da auch schon einen Feuerwehreinsatz an einer 30 Jahre alten Anlage erlebt, weil der Trafo gestunken hat.

Ein moderner Lader muß aber doch wohl dauerhaft den Nennladestrom bringen könne, ohne zu qualmen?

Wobei die Temperaturen in modernen Anlage teilweise(gerade bei Brandschutzgehäusen) schon enorm sind.
Die beide benannten Anlagen sind Baujahr 2007 bzw. die abgebrannte und ihre Schwester waren von 2006, letztere damals mit vorheriger Abnahme durch nach sächs.tech.PVO durch SV Bau.

Die erstgenannte von 2007 hat zwar nicht gebrannt, aber dadurch daß
interessanterweise drei gleiche Lademodule 2,5 A alle auf L1 geschaltet waren, nach schwarzschalten, Erreichen der TE und beim nachfolgenden Zuschalten eines fast im Leerlauf befindlichen Generators durch den Einschaltstrom der Ladung auf Batterie unter TE Spannung eine Sternpunktverschiebung für die Ladephase offensichtlich unter 200 V bewirkt, zwar relativ kurz aber doch für einige SPD und die eigene Elektronik der Batterieanlage in den anderen Phasen ausreichen, um ausreichend Sachschaden zu erzeugen, siehe Bild als Beispiel, mit nachfolgendem Übergang eines einpoligen Schadens in einen beginnenden 2 poligen Ik, siehe auch link
http://www.feuerwehr-lauf.de/index.p...tsamt-loeschen

Falls also jemand aus der Erfahrung ähnliche links zu Schadensberichten bei
ähnlichen Ursachen hat, würde ich mich darüber freuen.
Dateianhänge
DSCI3457_SPD_defekt.jpg
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Funker
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Beitrag von Funker »

Da ich in der Ursache des Problems eine allgemeine Gefahr sehe und einen Verstoß gegen allgemeine Grundsätze der VDE hier die Lösung.

Ursache Verstoß gegen VDE 0100-100 133.4 Vermeidung schädlicher Einflüsse Satz 1 dritter Anstrich

- unsymmetrische Last


Ich denke da muß man viele SIBE in Deutschland etwas anders verschalten.

Ein Ausfall der Batterie kann immer mal erfolgen auch parallel dazu ein Netzausfall, wenn dann die leere Batterie einphasig geladen wird gibt es sicher Sternpunktverschiebungen.
Dateianhänge
DSCI3388_Plan_Teil.jpg
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i_do_it
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Beitrag von i_do_it »

Funker hat geschrieben: Ich denke da muß man viele SIBE in Deutschland etwas anders verschalten.

Ein Ausfall der Batterie kann immer mal erfolgen auch parallel dazu ein Netzausfall, wenn dann die leere Batterie einphasig geladen wird gibt es sicher Sternpunktverschiebungen.
Irgendwie stehe ich vermutlich auf meiner Leitung.

Wie soll bei Netzausfall die leere Batterie einphasig geladen werden und dadurch eine Sternpunktverschiebung entstehen?
ego11
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Beitrag von ego11 »

Und der Brand ist ganz sicher durch den SPD-Einsatz ausgelöst worden, und nicht etwa durch die m.E. dafür nicht geignete Phasenschiene bzw. eine lockere Klemme an L2 des SPD?

Der Aufstellort der Zentralbatterieanlage scheint ja auch nicht geeignet gewesen zu sein, wenn es zu einer Verrauchung in Decken anderer Räume gekommen ist?
ego11
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Beitrag von ego11 »

Warum soll es zu einer Sternpunktverschiebung kommen, weil drei Laderegler mit 2,5A gleichzeitig Laden. Unterstellen wir mal einen primärstrom von 3A dann sind das in Summe keine 10A? Bei zuleitungen zu derartigen Anlagen welche üblicherweise auf 35A bemessen werden?
Funker
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Beitrag von Funker »

ego11 hat geschrieben:Warum soll es zu einer Sternpunktverschiebung kommen, weil drei Laderegler mit 2,5A gleichzeitig Laden. Unterstellen wir mal einen primärstrom von 3A dann sind das in Summe keine 10A? Bei zuleitungen zu derartigen Anlagen welche üblicherweise auf 35A bemessen werden?

Bei Batterie unter TE fließen hier bei vorhandenem Generator und Spannungsdifferenz TE zu Generatornetzspannung beim Einschalten aber leider mehr als 160 A Ausgleichsstrom durch die 3 A Netzteile mit einer entsprechenden Spannungsüberhöhung der anderen beiden Phasen.
Bei einer gleichmäßigen Aufteilung brechen alle drei Phasen ein und es gibt keine Überspannung.
Funker
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Beitrag von Funker »

ego11 hat geschrieben:Und der Brand ist ganz sicher durch den SPD-Einsatz ausgelöst worden, und nicht etwa durch die m.E. dafür nicht geignete Phasenschiene bzw. eine lockere Klemme an L2 des SPD?

Der Aufstellort der Zentralbatterieanlage scheint ja auch nicht geeignet gewesen zu sein, wenn es zu einer Verrauchung in Decken anderer Räume gekommen ist?
Es fielen gleichzeitig an 4 verschieden Stellen im Gebäude in mehreren Stockwerken 3 x auf L2 und 1 x auf L3 SPD aus.
Das ist doch wohl dann Überspannung von einer zentralen Stelle.

Die Laderegler der Batterie sind alle auf L1, siehe Bild.
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