Frage für Physiker, Anlasserproblem
Frage für Physiker, Anlasserproblem
Hallo erstmals,
möchte mal gleich einen Meinungsstreit provozieren,
Der Anlasser in meinem Motorrad (12 V =) wird über Relais ohne Magnetschalter angesteuert. Eines Tages prellte beim Anlassen nur noch das Relais. Diagnoseversuche zeigen folgendes:
Eingebaute Batterie, eingebauter Anlasser, Startversuch, Relais-Prellen, Anlasser läuft nicht.
Ausgebauter Anlasser an 12V extern, läuft.
Eine externe 12V-Batterie wird der Bordbatterie parallel geschaltet, Anlasser eingebaut, nichts passiert.
Eine externe 12V-Batterie wird alleine an den Anlasser geschaltet, während dieser in das Motorrad eingebaut ist. (Die Bordbatterie eingebaut, aber Zuleitung des Anlassers zur Bordbatterie abgeklemmt, Bordbatterie im übrigen angeklemmt). Ergebnis: Relais prellt, Anlasser läuft nicht.
Die externe 12V-Batterie ist alleine unmittelbar an den eingebauten Anlasser geschaltet. Die Bordbatterie ist vollständig vom gesamten Bordnetz getrennt und wurde entfernt. Anlasser läuft.
Ein Hauptergebnis: Der Anlasser läuft im völlig ausgebautem Zustand an externer Batterie.
Der Anlasser läuft eingebaut nur dann, wenn die Bordbatterie vollkommen vom Bordnetz getrennt ist.
Nebenbeobachtung: Seit Bestehen des Problems ist festzustellen, dass die Scheinwerfer im Drehzahltempo flackern.
Meine Vermutung:
Der Plus-Anschluss des Bordnetzes weist fehlerhafter Weise eine Masseverbindung irgendwo in der Verkabelung auf. Dadurch kommt es zu einem Stromfluss oder zum Aufbau einer Spannung innerhalb des Motorrades und damit innerhalb des eingebauten Anlassers, die der extern angelegten Spannung entgegen wirkt. Dadurch kann von der externen Batterie nicht so viel Spannung abfallen, und der Anlassstrom reicht nicht.
Das würde bedeuten: Kabelschaden, Sucharbeit und ein paar Pfennig für Isolierband.
:dafür: Meine Frage: Ist meine Vermutung in ELEKTROTECHNICHER HINSICHT möglich? Kann ein Kurzschluß zwischen Batterie und Fahrzeugmasse, bei der das Bordnetz im übrigen noch leidlich funktioniert, dazu führen, dass der Stromfluss für den Anlasser wesentlich verschlechtert wird, selbst wenn dieser 12V parallel bekommt?
Wenn ja, wie käme man dem Schaden auf die Spur? :dagegen:
Andernfalls: Anlasser kaputt, 500 Euro? :aetsch:
Was meint Ihr? Wäre für jeden Tipp dankbar.
Ölverschmierte Grüße
Christoph
möchte mal gleich einen Meinungsstreit provozieren,
Der Anlasser in meinem Motorrad (12 V =) wird über Relais ohne Magnetschalter angesteuert. Eines Tages prellte beim Anlassen nur noch das Relais. Diagnoseversuche zeigen folgendes:
Eingebaute Batterie, eingebauter Anlasser, Startversuch, Relais-Prellen, Anlasser läuft nicht.
Ausgebauter Anlasser an 12V extern, läuft.
Eine externe 12V-Batterie wird der Bordbatterie parallel geschaltet, Anlasser eingebaut, nichts passiert.
Eine externe 12V-Batterie wird alleine an den Anlasser geschaltet, während dieser in das Motorrad eingebaut ist. (Die Bordbatterie eingebaut, aber Zuleitung des Anlassers zur Bordbatterie abgeklemmt, Bordbatterie im übrigen angeklemmt). Ergebnis: Relais prellt, Anlasser läuft nicht.
Die externe 12V-Batterie ist alleine unmittelbar an den eingebauten Anlasser geschaltet. Die Bordbatterie ist vollständig vom gesamten Bordnetz getrennt und wurde entfernt. Anlasser läuft.
Ein Hauptergebnis: Der Anlasser läuft im völlig ausgebautem Zustand an externer Batterie.
Der Anlasser läuft eingebaut nur dann, wenn die Bordbatterie vollkommen vom Bordnetz getrennt ist.
Nebenbeobachtung: Seit Bestehen des Problems ist festzustellen, dass die Scheinwerfer im Drehzahltempo flackern.
Meine Vermutung:
Der Plus-Anschluss des Bordnetzes weist fehlerhafter Weise eine Masseverbindung irgendwo in der Verkabelung auf. Dadurch kommt es zu einem Stromfluss oder zum Aufbau einer Spannung innerhalb des Motorrades und damit innerhalb des eingebauten Anlassers, die der extern angelegten Spannung entgegen wirkt. Dadurch kann von der externen Batterie nicht so viel Spannung abfallen, und der Anlassstrom reicht nicht.
Das würde bedeuten: Kabelschaden, Sucharbeit und ein paar Pfennig für Isolierband.
:dafür: Meine Frage: Ist meine Vermutung in ELEKTROTECHNICHER HINSICHT möglich? Kann ein Kurzschluß zwischen Batterie und Fahrzeugmasse, bei der das Bordnetz im übrigen noch leidlich funktioniert, dazu führen, dass der Stromfluss für den Anlasser wesentlich verschlechtert wird, selbst wenn dieser 12V parallel bekommt?
Wenn ja, wie käme man dem Schaden auf die Spur? :dagegen:
Andernfalls: Anlasser kaputt, 500 Euro? :aetsch:
Was meint Ihr? Wäre für jeden Tipp dankbar.
Ölverschmierte Grüße
Christoph
Wicklungsschluß Anlasser => Anlasser kaputt => neu wickeln lassen oder neu kaufen!
Alternativ:
Wenn Drehstrom Lichtmaschine vorhanden:
Eine Gleichrichterdiode kaputt!
Fehler orten:
Test mit Widerstandsmeßgerät. Vor und hinter den Dioden anschließen (Dioden einzeln prüfen). Da das Meßgerät mit Gleichspannung arbeitet darf nur in eine Richtung ein Widerstandswert abzulesen sein. In die andere Richtung Anzeige: Unendlich. (Anmerkung: Das Meßgerät muß im Leerlauf eine Spannung > 0,7 Volt abgeben).
Gruß
Alternativ:
Wenn Drehstrom Lichtmaschine vorhanden:
Eine Gleichrichterdiode kaputt!
Fehler orten:
Test mit Widerstandsmeßgerät. Vor und hinter den Dioden anschließen (Dioden einzeln prüfen). Da das Meßgerät mit Gleichspannung arbeitet darf nur in eine Richtung ein Widerstandswert abzulesen sein. In die andere Richtung Anzeige: Unendlich. (Anmerkung: Das Meßgerät muß im Leerlauf eine Spannung > 0,7 Volt abgeben).
Gruß
Wenn der Anlasser ausgebaut ist läuft er ohne Last (Unter Last fließt ein höherer Strom => größerer Spannungsabfall am "inneren Widerstand" der Spannungsquelle => Anlasser dreht nicht, weil nicht genügend Strom fließt.
Dann hat man andere Verhältnisse wie beim eingebauten Anlasser.
Alternativ: Wicklungsschluß (siehe oben). Dann ist die "Nutz"wirkung ebenfalls geringer.
Gruß
Dann hat man andere Verhältnisse wie beim eingebauten Anlasser.
Alternativ: Wicklungsschluß (siehe oben). Dann ist die "Nutz"wirkung ebenfalls geringer.
Gruß
Bis hierher Dank
Bis hierher Dank für die bisherigen Antworten.
Um es klarzustellen. Der Anlasser läuft schon dann nicht mehr, wenn ich ihn wieder ins Motorgehäuse einbaue, ihn also mechanisch mit dem Fahrzeug verbinde. Die Anlasserkette zum Verbrennungsmotor ist dann noch nicht wieder aufgelegt, das bedeutet, der Anlasser könnte völlig frei drehen.
Um es klarzustellen. Der Anlasser läuft schon dann nicht mehr, wenn ich ihn wieder ins Motorgehäuse einbaue, ihn also mechanisch mit dem Fahrzeug verbinde. Die Anlasserkette zum Verbrennungsmotor ist dann noch nicht wieder aufgelegt, das bedeutet, der Anlasser könnte völlig frei drehen.
Hallo Üpo,
es sieht so aus, daß ein Schluß auf das Gehäuse vorliegt. Da ich nicht genau weiß, wie der Anlasser (Gleichstrommotor) aufgebaut ist, kann ich nur Vermutungen anstellen.
Zunächst eine Frage! Hat der Anlasser eine Erregerwicklung, oder einen Dauermagnet?
Du kannst das daran erkennen:
Wenn außen, im innern des Gehäuse (unbeweglich), eine Wicklung vorhanden ist, dann ist eine Erregerwicklung vorhanden. Wenn das Gehäuse magnetisch ist, dann erfolgt die Erregung über einen Dauermagneten.
Wenn keine Erregerwicklung vorhanden ist, dann ist nur die Ankerwicklung (drehbar) zu untersuchen.
Anfang und Ende der Ankerwicklung enden beim Gleichstrommotor auf Lamellen, die über Kohlen mit Strom versorgt werden. Ich würde mal mit einem Widerstandsmessgerät von dem Ende der Lamellen zum Gehäuse messen. Wenn der Widerstandswert bei allen Lamellen gleich groß ist, dann sollte der Anker in Ordnung sein. Sinkt der Widerstandswert an einer Lamelle erheblich, dann liegt ein Wicklungsschluß vor. Abhilfe siehe oben.
Hier noch ein link zu einer Seite, auf der der Gleichstrommotor vom Prinzip her erklärt ist.
http://www.leifiphysik.de/
und hier ein Applet, wo Du dir das ganze ansehen kannst.
http://www.walter-fendt.de/ph11d/elektromotor.htm
Gruß
es sieht so aus, daß ein Schluß auf das Gehäuse vorliegt. Da ich nicht genau weiß, wie der Anlasser (Gleichstrommotor) aufgebaut ist, kann ich nur Vermutungen anstellen.
Zunächst eine Frage! Hat der Anlasser eine Erregerwicklung, oder einen Dauermagnet?
Du kannst das daran erkennen:
Wenn außen, im innern des Gehäuse (unbeweglich), eine Wicklung vorhanden ist, dann ist eine Erregerwicklung vorhanden. Wenn das Gehäuse magnetisch ist, dann erfolgt die Erregung über einen Dauermagneten.
Wenn keine Erregerwicklung vorhanden ist, dann ist nur die Ankerwicklung (drehbar) zu untersuchen.
Anfang und Ende der Ankerwicklung enden beim Gleichstrommotor auf Lamellen, die über Kohlen mit Strom versorgt werden. Ich würde mal mit einem Widerstandsmessgerät von dem Ende der Lamellen zum Gehäuse messen. Wenn der Widerstandswert bei allen Lamellen gleich groß ist, dann sollte der Anker in Ordnung sein. Sinkt der Widerstandswert an einer Lamelle erheblich, dann liegt ein Wicklungsschluß vor. Abhilfe siehe oben.
Hier noch ein link zu einer Seite, auf der der Gleichstrommotor vom Prinzip her erklärt ist.
http://www.leifiphysik.de/
und hier ein Applet, wo Du dir das ganze ansehen kannst.
http://www.walter-fendt.de/ph11d/elektromotor.htm
Gruß