12V Heizlüfter

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Barney

12V Heizlüfter

Beitrag von Barney »

Hallo,

ich habe in meiner Garage keinen Stromanschluss, und habe mir deswegen eine kleine Solaranlage aufgebaut. (Autobatterie, die von einer kleinen Solarzelle versorgt wird.)

Ich möchte für für den Winter eine kleine Heizung bauen, die die Temperatur in der Garage über 0° C hält. (möchte einige Pflanzen deponieren um sie vor Frost zu schützen)

Die Heizung sollte jeweils eine Nacht durchlaufen und so wenig Strom wie möglich verbrauchen!

Ich habe da an sowas Heizlüfterähnliches gedacht.
Ein Gehäuselüfter von einem Computer vielleicht und davor ein Heizelement. - Aber wo bekomme, - oder wie bastle ich do ein Heizelement?!

Es gibt ja auch fertige 12V Heizlüfter fürs Auto, aber der Stromverbrauch ist glaube ich etwas hoch.

Einer eine Idee?

danke
Gast

Beitrag von Gast »

Eine Autobatterie (50 Ah) kann in zwölf Stunden bei voller Ladung idealisiert gerechnet 50Ah/12h ca. 4A fließen lassen.

Das bedeutet in Watt umgerechnet:

12 V * 4 A = 48 W Leistung

mit 48 Watt Leistung wirst Du kaum die Temperatur über null Grad halten können.

Gruß
Rolf Keller
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Beitrag von Rolf Keller »

Original von rau0155
Eine Autobatterie (50 Ah)
Das ist bei heutigen Autos eher wenig. Die Frage ist aber, ob man diese oder eine größere Batterie mit den Solarzellen täglich bei jedem Wetter voll laden kann. Da braucht man wohl schon mehrere Quadratmeter.
> mit 48 Watt Leistung wirst Du kaum die Temperatur
> über null Grad halten können.
Das kommt auf die Bauweise (freistehend oder nicht) und -lage und auf die geografische Region an. Und natürlich auf die Isolierung. Bei idealer Isolierung brauchst du null Watt. (Mein Keller ist auch nicht beheizt und kommt dennoch praktisch nie unter null Grad, trotz offenem Fensterspalt). Man müsste mal einen Bauphysiker fragen ...

Ich denke schon, dass man unter bestimmten Umständen mit 50 Watt auskommen kann. Aber nur im Durchschnitt über den ganzen Winter! Eine einzige "schlimme" Nacht genügt allerdings schon, um die Pflanzen erfrieren zu lassen.
Gast

Beitrag von Gast »

Zum Thema Wärmedurchgang siehe link..


http://emsolar.ee.tu-berlin.de/~seifos/ ... chgang.htm

Hallo Rolf,

Es ist nicht möglich eine Frage zu beantworten, wenn man die Daten nicht kennt.
So wie ich angenommen habe, daß die Batterie 50 Ah hat, so spekulierst Du über
die Wärmedämmung der Garage.

Mein Beispiel sollte zeigen, daß eine vollgeladene Batterie mit großer
Wahrscheinlichkeit Probleme haben wird.

An den Fragesteller.

Wenn Du die Wärmemenge, die pro Stunde durch die Wand diffundiert heraus hast,
dann kannst Du nachrechnen, wieviel Watt Leistung Du benötigst, um die
Temperatur auf dem Niveau zu halten. Wie Rolf schon andeutete mußt Du für den
ungünstigsten Fall "gerüstet" sein! Was aber ist der ungünstigste Fall?

Dazu mußt Du von den niedrigsten Temperaturen ausgehen, die in Deiner Wohngegend
auftreten. Und dann, glaube ich, wird die Autobatterie nicht reichen.

Was tun? Kabelgraben buddeln, Kabel verlegen (ausreichend dick) und einen elektrischen
Heizofen mit Thermostat installieren. Dann sollten Deine Pflanzen auch den Winter überleben!


Gruß
Gast

Beitrag von Gast »

hab grad mal durchgerechnet (bei meiner Garage)

63m² Gesamtfläche, k-Faktor 0,51W/(m²*K), Temperaturunterschied zwischen innen und außen 18K (ungünstigster Fall).

benötigte Heizleistung:

630 W

Gruß
Rolf Keller
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Beitrag von Rolf Keller »

Original von rau0155
hab grad mal durchgerechnet (bei meiner Garage)
benötigte Heizleistung:
630 W
(Dein Taschenrechner ist kaputt, aber über 500 W sind es nach dieser Rechnung wirklich.)

Tatsächlich, ist der k-Wert so hoch? Hätte ich nicht gedacht, scheint aber zu stimmen.
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Rolf,

ich glaube es war der Maschinist, der nicht richtig funktioniert hat.

Hier ein Link auf eine Grafik mit k-Werten


http://www.loesch-beton.de/Bilder/kwertegross.jpg

Gruß
Barney

Beitrag von Barney »

Ok, danke an alle!

Aber kann mir nicht doch jemand einen Tip für so ein
kleines Heizelement geben was wenig Strom verbraucht?!

Jetzt hat mich der Bastlerehrgeiz schon gepackt. ;)

Gruß
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Barney,

es gibt leider Gesetzmäßigkeiten, die man auch mit dem besten Bastlerehrgeiz nicht durchbrechen kann (es sei denn, daß Du Anwärter auf den Nobelpreis für Physik werden willst).

Eins dieser Gesetze ist:

P (die Leistung) = U(Spannung) * I(Strom)

nach I umgestellt

I = P/U

willst Du einen (relativ) kleinen Strom, mußt Du die Spannung erhöhen, wenn Du wie oben errechnet über 500W Leistung benötigst. Ansonsten mußt Du einen großen Strom fließen lassen (bei 12 V).


Gruß
Rolf Keller
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Beitrag von Rolf Keller »

Original von Barney
Aber kann mir nicht doch jemand einen Tip für so ein
kleines Heizelement geben was wenig Strom verbraucht?!
Wenn du außer der Wärme nicht gleichzeitig noch andere Energie (Licht, Bewegung, Funkwellen, ...) erzeugst, ist der Wirkungsgrad der Umwandlung 100 %. Letztendlich erzeugt aber auch ein Heizlüfter nur Wärme, denn die Luftbewegung bleibt in der Garage "eingeschlossen" und was die Garage nach draußen verlassen kann, ist ausschließlich Wärme. Da gibt es also wenig zu sparen.

Ganz einfach geht es mit einer primitiven Auto-Glühlampe (aber nicht Halogen), die liefert von Natur aus circa 5 % Licht, der Rest von 95 % wird als Wärme abgegeben. Und solche Lampen gibt es ja in vielen Wattstufen.

Du musst dann nur noch zusehen, wie du die Wärme zu den Pflanzen bringst (Ventilator?). Wahrscheinlich ist es am besten, aus Pappe oder anderen Platten eine Art Kiste zu bauen. Wenn du die Kiste mit Styropor o. Ä. isolierst, brauchst du u. U. keinen Ventilator und kommst dann auch mit sehr wenig Watt aus. Du musst ja nicht die gesamte Garage heizen?

Wie es dann bei wechselnden Verhältnissen mit Kondensation, Luftfeuchtigkeit usw. aussieht, weiß ich nicht.
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