Waschmaschine an normale Steckdose

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Rolf Keller
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Beitrag von Rolf Keller »

Original von drknickle

-> extra FI Schutzschalter zwischen Waschmaschine und meiner extra etwas hochgelegten spritzwassergeschützten Verlängerung (über die Spüle rüber). Da sollte eigentlich nichts mehr passieren
Dennoch ist es unzulässig und kann deshalb EXTREM teuer werden (Lebens- oder Brandversicherung zahlt nicht, oder der Staatsanwalt wird tätig, oder ...)
Rolf Keller
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Beitrag von Rolf Keller »

Original von Igelknie
Zum Thema Garantie: die verfällt nicht durch benutzung
an "Nicht-Schuko"-Steckdosen
Man muss unterscheiden zwischen der gesetzlichen (Pflicht-)GEWÄHRLEISTUNG des Verkäufers und einer freiwilligen (Zusatz-)GARANTIE. Was die Hausfrau "Garantie" nennt, ist meist in Wirklichkeit nur die gesetzliche Gewährleistung.

Das Verfallen der Garantie kann von fast beliebigen Bedingungen abhägig gemacht werden.

Aber auch die gesetzliche Gewährleistung ***kann*** bei falschem Anschluss u. U. verfallen. Zum Beispiel kann ja ein Schaden in der Maschine dadurch entstehen oder vergrößert werden, dass der LS-Schalter wegen fehlendem Schutzleiter nicht auslöst. Und: Nach 6 Monaten trägt der Käufer die Beweislast; nun beweise mal, dass der Schaden nicht durch den (vom Service-Techniker gesehenen!) falschen Anschluss verursacht wurde, das kostet dich einen Spieleinsatz, für den du mehrere Waschmaschinen kaufen könntest.

Außerdem gilt die Gewährleistung immer nur bei dem so genannten "bestimmungsgemäßem Gebrauch", und der liegt bei falschem Anschluss ganz sicher nicht vor (es steht ja deutlich in der Anleitung, wie der Anschluss auszusehen hat).
Gast

Beitrag von Gast »

Ob Schutzleiter oder nicht der LS-Schalter fliegt. Außerdem glaube ich nicht das eine "Normale" Steckdose in der Küche keinen Schutzleiteranschluss hat. Was isn das für ne Steckdose und vor allem... Wer hat die da eingebaut??? Also Leute man kann ja auf paragraphen rumreiten wie man will aber diese Waschmaschine lässt sich definitiv, ohne Probleme und ohne Staatsanwalt oder Garantieverfall an eine Steckdose anschließen. Dafür ist der Stecker doch dran und solange es keine gröberen Probleme beim einstecken gibt könnte es ja einfach sein das dieser Stecker genau für diese Steckdose gemacht ist.
Dr Mik
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Beitrag von Dr Mik »

Hallo Bad Luck,
so einfach ist es eben nicht. Da hat Rolf schon recht.
Lies Dir mal eine Betriebsanleitung einer Waschmaschine durch. Da steht genau drin, wie die Maschine unter welchen Voraussetzungen angeschlossen wird.
Es gibt dort immer Bestimmungen über den Stromanschluss und auch den Wasseranschluss (Druck etc.)
Rolf Keller
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Beitrag von Rolf Keller »

Original von BadLuck
Ob Schutzleiter oder nicht der LS-Schalter fliegt
Meist, aber nicht immer. Es kann z. B. ein Gehäuseschluss auftreten, der einen Strom über die Wasserleitung zur Folge hat, welcher nicht zum Auslösen des LS-Schalters genügt, wohl aber dazu, irgendetwas in der Maschine (insbesondere an der Elektronik) zu beschädigen.
Außerdem glaube ich nicht das eine "Normale" Steckdose in der Küche keinen Schutzleiteranschluss hat. Was isn das für ne Steckdose und vor allem... Wer hat die da eingebaut???
Du warst noch nicht in sehr vielen Altbauten. Vor allem auch nicht in solchen, in denen Leute in Eigenregie "ínstalliert" haben. Einige von denen kommen aus Ländern oder Gebieten, in denen "Strom haben = 2 Drähte selbst verlegen und gucken, ob die Stehlampe dann leuchtet" gilt. Und nach einem Bewohnerwechsel bleibt dann natürlich alles so, u. U. auch über Jahrzehnte. Was glaubst du wohl, in wie vielen Altbauten es nur klassische Nullung gibt und in wie vielen davon ein Bastler die alten 2-poligen Dosen durch schöne neue Schukodosen ersetzt hat, OHNE den Schutzkontakt (Kontakt? Was ist das denn? Ach so, diese praktischen Federn, die den Stecker so schön in der Dose festhalten) anzuschließen?
Gast

Beitrag von Gast »

oder noch doller. Abzweigdose aufgemacht, lauter schwarze textilumantelte Drähte vorgefunden, abgeklemmt und einfach, weil bei gleicher Farbe isses ja egal, wieder angeklemmt. Dabei (das liegt in der Natur der Sache) N und L vertauscht, mit dem Ergebnis, daß auf den Steckdosen mit Nullung jetzt am Schuko Spannung anliegt.

Gruß
Gast

Beitrag von Gast »

Da die Wasserleitung geerdet ist fliegt der LS-Schalter trotzdem. Und: auch Steckdosen die in klassischer Nullung installiert sind haben einen Schutzkontakt. An diesen ist der Schutzleiter angeschlossen der allerdings die Funktion des Neutrallleiters mit übernimmt. Die Steckdose ist also trotzdem "geerdet" und hat einen Schutzkontakt. Alles andere wäre ja Antik. Wer da was anschließt hats halt nicht anders verdient. Mal ehrlich, ich seh auf meinen Baustellen keine Steckdosen ohne Schutzkontakt. Das war doch mal vorm Krieg oder?
Rolf Keller
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Beitrag von Rolf Keller »

Original von BadLuck
Da die Wasserleitung geerdet ist fliegt der LS-Schalter trotzdem.
Du gehst von irgendwelchen idealisierten Vorstellungen aus, wir leben aber in der realen Welt. Lies doch einfach mal GENAU, was ich über den Strom über die Wasserleitung geschrieben habe. Denk auch mal an Kunststoffrohre.
Und: auch Steckdosen die in klassischer Nullung installiert sind haben einen Schutzkontakt.
Nur Schuko-Dosen haben einen. Es gibt aber noch alte, zweipolige Dosen.
An diesen ist der Schutzleiter angeschlossen der allerdings die Funktion des Neutrallleiters mit übernimmt.
Wenn schon, dann umgekehrt. Die Funktion des N-Leiters ist für den Betrieb notwendig, die des PE-Leiters nicht. Also übernimmt der immer vorhandene N-Leiter ggfs. zusätzlich die Funktion des Schutzleiters. Der gemeinsame Leiter ist auch kein Schutzleiter, sondern ein PEN-Leiter. Der Schutzleiter (PE) liegt nur zwischen Steckdose und Verbraucher, und dort hat er nicht die Funktion des N-Leiters.
Alles andere wäre ja Antik. Wer da was anschließt hats halt nicht anders verdient. Mal ehrlich, ich seh auf meinen Baustellen keine Steckdosen ohne Schutzkontakt. Das war doch mal vorm Krieg oder?
Wieder mal die idealisierte Weltsicht. Wir reden hier nicht von Neubauten. 30 Jahre nach Kriegsende hatten fast alle nicht grundsanierten Altbauten keine Schukodosen, und auch heute ist das an manchen Stellen noch so (Wo das Klo noch eine halbe Treppe tiefer ist und es kein Bad gibt, gibt es auch kein Schuko). Von fehlerhaften Laien-Installationen mal ganz abgesehen. DAVON reden wir. Hätte denn der Fragesteller überhaupt gefragt, wenn er eine moderne, korrekte Installation hätte??
Groovemonkey

Beitrag von Groovemonkey »

Zur Sache mit der Wasserleitung: Da habt ihr aber eines vergessen, was hier sonst immer ganz groß gepredigt wird: Der Leitungswiderstand des PE. Zwar könnte die Wasserleitung den PE der klassichen Nullung übernehmen, aber dann muss man bedenken, dass sich je nach Leitungsdimension, Korosion, Wasserstand und Salzgehalt des Wassers der Widerstand so hoch werden kann, das zwar noch ein lebensgefährlicher Strom fließt, aber der LS munter weiter fließen lässt.

Zu dem Zitat "wenn die Steckdose nicht unmittelbar neben einem Wasserhahn liegt benötigst du keinen FI!": Das kann man nicht so pauschal beantworten, denn die Sache mit den FI-Schaltern ist auf Landesebene geregelt. So kann es in einem Bundesland der Fall sein, das aufgrund der Lokalitäten die komplette Hausinstallation über den FI muss oder nur Feuchtraumschaltungen (Bad, Garten, etc.), wie es z.B. in NRW der Fall ist. P.S.: Die Küche gilt nicht als Feuchtraum!
Gast

Beitrag von Gast »

Liebe PosterInnen,

ich würde vorschlagen, daß, wenn sicherheitstechnische Antworten gegeben werden, immer die Quelle mit angegeben wird, sonst verirren wir uns in Spekulationen.

Die Geschichte mit der Wasserleitung als Schutzleiter ist sehr gefährlich. Zunächst mal wären das die Bedingungen des TT-Systems, was aber, wenn wie in meinem Haus geschehen, das Wasserversorgungsunternehmen den Hausanschluß von Stahlrohr auf Kunststoffrohr umstellt.

Gruß
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