Zuleitung WM/TR

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Christian Schmitz

Beitrag von Christian Schmitz »

Original von Olaf S-H
PS: Wer plant denn so einen (zulässigen) Blödsinn?
Unser Meister mit "35 Jahre Berufserfahrung" Habe es so gelernt, dass WM und Trockner jeweils 3x1,5 qmm Zuleitung bekommen und gut ist. Das behalte ich auch bei, denn da bin ich auf der sicheren Seite. Oder was meint ihr?

PS: Es sind aber beim 5x1,5 zwei N's vorhanden (blau u. grau) ändert das die Lage? Braun und Schwarz als Phase und grün-gelb natürlich als Schutz für beide.

Gruß Christian
Strippehh
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Beitrag von Strippehh »

Moin Christian,

ich denke wie du mit 2 3 adrigen Leitungen bist du auf der sicheren Seite :dafür:

Gruss Torsten
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didy
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Beitrag von didy »

Hi,

zwei 3x1,5 sind NICHT unbedingt der Weisheit letzter Schluß!

Dabei muß nämlich die Häufung beachtet werden!!!!

z.B. wenn man Verlegeart B2 hat (in einem Installationsrohr), ist bei 30°C eine 1,5mm²-Leitung Wechselstrom mit 16,5A belastbar. Kommt eine zweite hinzu, haben wir Häufungsfaktor 0,8 und somit nur noch 13,2A Belastbarkeit. Auch auslegung auf 25°C rettet da nix mehr.

Wenn die Geräte mit 13A auskommen und man einen 13A-LS setzt, geht das in Ordnung.
Aber das ist bei vielen WM und Trocknern zuwenig. Für 16A (worauf man IMHO auch auslegen sollte) ist also 2x3x2,5 erforderlich.

Bei Verlegeart C sind zwar größere "Grundbelastbarkeiten" gegeben, aber ich weiß jetzt gerade nicht sicher, welche Häufungsfaktoren dort zu verwenden sind. In dem PDF sind nur für Aufputz und in Rohr angegeben, nicht für Unterputz :-(

Geh ich recht der Annahme, daß deine Leitung unterhalb des Estrichs in einer Wärmedämmung liegt?

Gruß
Didi
Christian Schmitz

Beitrag von Christian Schmitz »

Ja,

da liegst du richtig. Aber 3x2,5qmm haben wir noch nie dafür verlegt, ausser der Spannungsfall war bei 1,5 qmm zu hoch. Auch in der Schule wurde uns nie was anderes beigebracht.

Gruß Christian
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didy
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Beitrag von didy »

Schau dir mal das PDF an daß ich im ersten Beitrag verlinkt hast.
Zwei 3x1,5 in einem Rohr geht mit 16A nicht, wenn man die thermische Belastbarkeit korrekt rechnet.
Christian Schmitz

Beitrag von Christian Schmitz »

Guten Morgen,

und was ist wenn ich im Estrich ohne Rohr verlege? Also Verlegeart A2? Bei 2 belasteten Adern darf ich mit 15,5 A belasten oder seh ich das falsch? 1,5qmm vorrausgesetzt.

Schönen Sonntag
Gruß Christian
geloescht

Beitrag von geloescht »

Hallo Christian,

wenn du die Bedingungen, unter dem von mir gelegten Link einhältst, dann kannst Du ein fünfader (Verlegeart B1) mit 16,5 Ampere belasten. Also ausreichend für Dein Vorhaben.

Wenn Du die Leitung noch verlegen willst, warum nicht gleich 2,5mm²

Um Eventualitäten auszuschließen würde ich den N mit absichern (siehe Berechnungsbeispiele unter dem von mir gelegten Link).

Gruß

Karl
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Chris
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Beitrag von Chris »

Ich habe aus Prinzip immer jeweils eine Leitung gezogen.

Damit gehe ich den ganzen aufteilung "kram" gekont aus dem Weg.

Steckdosen bleiben Steckdosen....man kann nie sicher sein ,was da alles später mal dranhängt.
"Natur und ihr Gesetz sah man im Dunkel nicht, Gott sprach ,es werde Tesla, und überall ward Licht"
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didy
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Beitrag von didy »

Hi,

sorry ich bezog mich in meinem Beispiel jetzt auf Verlegeart B2.

Wenn du in Dämmung verlegst, also Verlegeart A2, wirds ja noch weniger.

Häufung mußt du immer berücksichtigen. Es sei denn, du hältst mit deinen Leitungen einen Abstand größer 2x Manteldurchmesser.
Was natürlich die günstigere Alternative ist, sofern machbar ;-)

Gruß
Didi
Olaf S-H
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Beitrag von Olaf S-H »

Moinmoin Christian,

wenn wir uns über die Verlegearten unterhalten, dann müssen wir ersteinmal klären, nach welcher Verlegeart verlegt wird.

Die Verlegearten befinden sich in DIN VDE 0298-4:2003-08. In Tabelle 9 sind die möglichen, von der Norm berücksichtigten Verlegearten aufgeführt. Die Verlegeart in Estrich gibt es nicht.

Es gibt die Verlegeart "mehrardrige ummantelte Installationsleitung in einem Installationsrohr in einer wärmegedämmten Wand". Diese Verlegeart geht von einem Wärmeübergangswiderstand von maximal 0,1 m²*K/W aus. Dann hätten wir die Referenzverlegeart A2.

Besser passen würde wohl die "mehradrige ummantelte Installationsleitung in einem Installationsrohr direkt in Mauerwerk/Beton". Hierfür ist ein maximaler spezifischer Wärmewiderstand von 2 K*m/W gefordert. Hier gilt die Referenzverlegeart B2.

Jetzt wäre zu klären, welcher Fußbodenaufbau vorliegt. Hierbei ist zu beachten, daß die Norm dort von unterschiedlichen Widerständen spricht (oder auch nicht?). Viel Spaß mit dem Maurer oder Architekten. :D

Nach Tabelle A.1 ergibt sich bei 3 belasteten Adern (1,5mm²) für
A2 -> 14,0A
B2 -> 16,0A.

Somit könnte die Konstruktion technisch normkonform sein. Verwende aber nicht die graue Ader als N. Nachfolgende Generationen wären Dir dankbar.

Bei 2 einzelnen Leitungen (3*1,5mm²) ergäbe sich für
A2 -> 16,5A
B2 -> 17,5A.

Häufungen und andere Verlegearten sind hierbei nicht berücksichtigt.

Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
vde1
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).

"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
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