Absicherung...Vorschriften???

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metro2001

Absicherung...Vorschriften???

Beitrag von metro2001 »

Hi!
Frage: Wenn ich an einen Steckdosenstromkreis, der mit 16A abgesichert ist, eine Anlage betreiben möchte, die, wenn ein Fehler auftritt nicht direkt den ganzen Steckdosenstromkreis lahmlegt,...
reicht eine 10A Hauptsicherung für diese Anlage gemäß der Selektivität zum Steckdosenstromkreis aus.
Nun, wenn ich auch innerhalb meiner Anlage weitere Absicherungen einzelner Pfade usw. vornehmen muss, - dürfen dann die Sicherungen insgesamt den Wert 10A der Huptsicherung nicht übersteigen, oder ist das egal?

Wenn ein Fehler in einem Pfad auftreten würde würde ja der fehlerhafte Teild der Anlage abschalten..nur im Falle ich würde zu viel Leistung ziehen wollen, würde direkt die Hauptsicherung mit 10A auslösen...

Ist das also erlaubt???

Gruß,
metro2001
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willyklein
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Beitrag von willyklein »

Hallo freunde
Bei der Absicherung von Stromkreisen ist eine selektivität einzuhalten. Das Verhältnis der einzelnen Sicherungen soll 1,6 betragen. Sonst kann es passieren das die 16A sicherung trotzdem rausfliegt. Das gilt auch für die nachgeschalteten stromkreise.
Willy
metro2001

Beitrag von metro2001 »

Hi!
Aber in einem Haushalt ist es doch auch anders, oder? Man hat im Hausanschluss eine 63A Sicherung bei 400V...dann gibt es aber viele parallele Stromkreise, die je mit 16A abgesichert sind...Wenn ich die alle addiere komme ich auf weit mehr als 63A...das heisst, wenn ich an allen Stromkreisen (oder auch nur ein paar) volle Leistung ziehe, ohne das der LS oder die Sicherung fliegt, dann fliegt die Hauptsicherung, weil für sie ein zu hoher Strom fließt.

Gruß,
metro2001
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kabelmafia
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Beitrag von kabelmafia »

Moin metro,

Die Selektivität hat nicht mit dem Gleichzeitigkeitsfaktor zu tun.

Wenn ich normale Steckdosenstromkreise (B16A)habe und ich will egwährleisten daß die Vorsicherung nicht rausfliegt, wenn einer der B16A-LS anspricht, muß ich die 16 A mit dem Selektivfaktor (oder wie hieß das?) von 1,6 multiplizieren. Ergebnis: Vorsicherung = 25 A.

So war es früher auch bei den alten Zählertafeln: Im HAK 3x25 A und an jede Zählertafel eine Phase. Da waren dann bis zu 3 16A Sromkreissicherungen......
Der Strom kann ruhig bunt sein-ohne Kabel nützt das nix.
Bild: NAKBA 3x95/50sm 0,6/1kV VDE U 0250:1936
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metro2001

Beitrag von metro2001 »

Hi!
Im Prinzip doch das, was ich meinte. Ich sichere mit 10A ab und kann dann darunter meinentwegen alles mit 6A absichern...das hätte aber zufolge, wenn ich an allen Untersicherungen (ich nenn das jetzt mal so) 5A ziehe (Kein Kurzschluss, sondern einfach durch die angeschlossenen Verbraucher)...dann löst die 10A Sicherung aus,...zumindest bei dem Vielfachen des Nennstromes, den sie braucht.

Gruß
metro2001
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Dr Mik
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Beitrag von Dr Mik »

Stimmt.
Dann hat die Sicherung alles richtig gemacht.
Aber wo ist jetzt das Problem ? :))
metro2001

Beitrag von metro2001 »

Hi!
Das Problem ist, ob ich quasi unendlich viele 6A Sicherungen hinter eine 10A Sicherung hängen kann, da doch bei einem Stromfluss von 5A je 6A-Sicherung bei dreien schon die 10A Sicherung fliegen würde...

Gruß,
metro2001
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Dr Mik
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Beitrag von Dr Mik »

Natürlich geht das. Dann musst Du Deine Vorsicherung 10 A höher dimensionieren.
In einer Unterverteilung gibt es auch einen 63 A Hauptschalter mit dahinter hängenden 24x16 A Automaten. Es fließen aber im Normalfall trotzdem keine 63 A, um den Hauptschalter auszulösen. Du musst eben Deine erste Sicherung für den höchstens zu erwartenden Strom auslegen. Dann sind die kleineren nachfolgenden Sicherungen auch kein Problem.
Gruß
Mik
Gast

Beitrag von Gast »

Der Hauptschalter wird wohl eher nie fliegen! Das wäre wohl ein Phänomen. Der Hauptschalter, der in vielen UV eingesetzt wird, hat nämlich keinerlei Auslösevorrichtungen. Es geht bei Leitungsschutzschaltern oder Sicherungen lediglich darum die nachfolgende Leitung zu schützen. Die 63A Hauptsicherungen schützen also die Leitung bis zu den nachfolgenden Sicherungen und dienen gleichzeitig als Trennschalter. Es kann sicherlich dazu kommen das die Hauptsicherungen ansprechen während die einzelnen LS-Schalter der Stromkreise nichts merken. Angenommen es sind 20x16A LS-Schalter eingebaut, die Hauptsicherungen sind mit 63A dimensioniert. Es fließen jetzt bei allen Stromkreisen 10A, die LS-Schalter tun garnix aber die Hauptsicherung fliegt da 200 fließen. Wenn die nicht fliegen würden müsste die Leitung 200 leiten können und das kann sie nicht. Dabei spielt der Gleichzeitigkeitsfaktor eine Rolle.

Der Hauptschalter hat übrigens die 63A aufgedruckt weil das sein Schaltvermögen ist. Nicht der Auslösestrom. Hauptschalter sind nur Schaltelemente keine Überstromschutzorgane.
metro2001

Beitrag von metro2001 »

Hi!
Sehr schön. Wenn ich nun noch um die Definition "Gleichzeitigkeitsfaktor" bitten dürfte...

Ich danke euch.

Gruß,
metro2001
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