Interview Zukunft Atomkraft

Für alles was nicht in die anderen Boards passt
tm90
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Re: Interview Zukunft Atomkraft

Beitrag von tm90 »

Moin,

das hast du vollkommen recht. Jedes System hat so seine Vor- und Nachteile. Mal sehen, was da noch die kommenden Jahre auf uns zukommt.
ThomasR
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Re: Interview Zukunft Atomkraft

Beitrag von ThomasR »

Das Problem werden die Ewigkeitskosten werden: schon heute unterhalten wir im Ruhrgebiet gigantische Pumpen, die den Pott vor dem Absaufen schützen. Deren Betriebsenergie muß immer und jederzeit verfügbar sein, sonst ……

Ähnlich wird es mit vielen anderen unterirdischen Anlagen gehen, ob zur Salz oder Kohlegewinnung, Pechblende oder was auch immer. Die Anzahl der Tagesbrüche steigt.

Eine WKA oder PV Feld kann ich ohne Folgekosten abreißen. Das Recycling muß allerdings noch besser werden.
E-Jens
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Re: Interview Zukunft Atomkraft

Beitrag von E-Jens »

Hallo,

so lange wie wir unsere aktuellen Energieprobleme haben, sind solche Diskussionen sehr emotionsgeladen. Keiner möchte im Winter im Kalten sitzen. Das die Emotionen bei diesen Gedanken hochkochen, ist doch verständlich.
Bei alle dem, darf aber nicht vergessen werden, welche Auswirkungen die großen atomaren Störfälle hatten. Das möchte ich in meiner Umgebung nicht erleben.
Gruß Jens
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Elt-Onkel
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Re: Interview Zukunft Atomkraft

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

Japan baut jetzt 6 neue Kernkraftwerke.

Bayern bezieht derzeit 12 % seines Stroms aus Kernkraft.

Die Deutschen kaufen momentan Elektroheizlüfter wie verrückt.
Wie sagt noch Frau Kempfert ?
Deutschland hat kein Stromproblem.

Warten wir den 15. Januar ab.


...
tm90
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Re: Interview Zukunft Atomkraft

Beitrag von tm90 »

Moin,

es geht nicht um die Technik an und für sich. Es geht um die Rahmenbedingungen. Wir haben weder Aufbereitungsanlagen, noch darf ein Brennstab die Grenze wegen Abfallgesetzen überschreiten, um aufbereitet zu werden. Somit werden wir das Problem der massenhaften vorzeitigen Endlagerung noch guten Brennmaterials nicht los. Es hat mehrere Jahre gedauert, um die letzten beschädigten Brennelemente aus Brunsbüttel abzutransportieren, da diese nicht gelagert werden dürfen. Dann werden diese in Schweden aufbereitet und wieder zurück nach Deutschland gebracht. Eine absolute Ausnahme nach europäischem Recht.
Ein neues Kraftwerk zu bauen ist extrem teuer und meist mit hohem Subventionen verbunden. Im Beispiel vom Kraftwerkbau in England ist China mit knapp 9 Milliarden mit an dem Kraftwerk beteiligt.

Das mag auch sein, das Japan neue Kraftwerke plant, ob diese jedoch gebaut werden, steht noch nicht fest. Auf lange Sicht haben die Japaner das gleiche Problem wie die Deutschen. Immer mehr Menschen wollen es nicht.

Das die Bayern 12 Prozent aus Atomstrom beziehen liegt bedingt an der Funktion eines KKW und des Betriebs eines der letzten Kraftwerke in Deutschland. Da gibt es nur eine geringe einstellige Möglichkeit der Regelung. Es ist nicht dafür geplant worden. Somit kann immer nur die volle Leistung ins Netz gespeist werden. Wenn jetzt mehr Strom im Netz durch Wind und Sonne vorhanden ist, werden diese erneuerbaren Energien abgeschaltet. Das sorgt wiederum für Unmut a la "Warum steht das Windrad obwohl Wind weht, immer sind die kaputt".

https://www.shz.de/lokales/kiel/artikel ... n-41667492

https://www.mensch-und-atom.org/index.p ... -atomkraft

https://dasreispapier.at/2022/japan-und-die-atomkraft/
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Elt-Onkel
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Re: Interview Zukunft Atomkraft

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

warten wir den 15. Januar 2023 ab.

Minus 15 °C, Erdgas kaum noch vorhanden, halb Deutschland will elektrisch
heizen.

Der erste Blackout kommt.

Die sicheren Deutschen Kernkraftwerke dürfen aus politischen Gründen
nicht benutzt werden.

10 Millionen Arbeitslose.

Bürgerkrieg.


...
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Elektromann
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Re: Interview Zukunft Atomkraft

Beitrag von Elektromann »

Hallo zusammen,
ich denke das ist jetzt ein guter Moment einen Schlussstrich unter das Thema zu ziehen. Wir haben ja die Elektrotechnik hier im Forum im Blick. Auch ich bin in dem Thema tief drin, ich sehe die Argumente, die Nöte und alles andere. Passt aber nicht ins Forum, sonst geht es uns wie anderen Foren auch, die keine sachlichen Diskussionen mehr führen können. Ich werde zu dem Topic auf jeden Fall nicht mehr posten. mm:1
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis, ist in der Theorie geringer als in der Praxis old-man1
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Elt-Onkel
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Re: Interview Zukunft Atomkraft

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

eine aktuelle Hochrechnung:

https://www.youtube.com/watch?v=zBK6sRsuVXM

Da passt die Idee der Bunderegierung ins Bild,
jetzt Stromerzeuger zu kaufen.


...
Allstrom50
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Re: Interview Zukunft Atomkraft

Beitrag von Allstrom50 »

Elektromann hat geschrieben: Mittwoch 13. Juli 2022, 19:50 Hallo zusammen,
vorne weg ich arbeite in Atomrechtlichen Anlagen, hier auch End- und Zwischenlager. Das Thema ist sehr emotional besetzt. Es ist nicht richtig, dass alle anderen Länder über Deutschland lachen, wir sind die einzigen die wirklich Know-How zum Rückbau haben, dazu werde ich in Konferenzen auch immer wieder gefragt. Würden die Kernkfraftwerke wie andere Anlagen einer Risikobewertung unterzogen, würden sie vermutlich nicht ans Netz gehen. Aktuell liefert Deutschland übrigens sehr viel Technik und Know How für ein erstens potentielles Fusionskraftwerk. In dem Zulieferbereich mache ich auch etwas Arbeit, die Brennstäbe, ja das ist ein tolles Thema für Mythen und Legenden. Wenn in Belgien das LighthouseProjekt Erfolg hat, also Nukleare Transformation... dann sprechen wir weiter, aktuell sind die Brennstäbe ein schwer zu handhabender Stoff der nun eben bei den Kraftwerken anfällt. Wer mal in einer Lager- Endlagerstätte gearbeitet hat weis was ich meine. Ich sag mal Danke für den Link zum Interview, das ist nicht schlecht-aber das Thema ist wirklich sehr komplex...
Hier blickt jemand über den Tellerrand. respekt1

Wir befinden uns in einer Zeit, wo der letzte Ignorant kapiert (vielleicht) hat, dass die Klimakatastrophe nicht erst kommt, sondern schon eingetroffen ist.
Vielleicht??? ist es sinnvoll, einige AKW´s noch eine kurze Zeit weiterlaufen zu lassen.
Die wirklichen Probleme lösen wird damit überhaupt nicht.
Die Hinterlassenschaft eines AKW Betriebes und dessen spätere Entsorgung trifft mehrere Generationen noch nach uns.
Meinem Wissen nach hat kein Land die Entsorgung und Endlagerung wirklich gelöst.
Was heißt hier Entsorgung?
Wenn es nur weit weg geschieht, ist es für vielle gelöst.
Wie reagieren AKW Fans, wenn die sogen. End- oder auch Zwischenlagerung in Sichtweite vom eigenen Wohnort geplant wird?
Genau, das sind wahrscheinlich die ersten die auf der Palme sind.
Die regenerative Energieerzeugung wurden maßgeblich in Europa vorangetrieben und dann nach Billiglohnländern weitergegeben wie z. B. China.
Dort werden ca. 80% der PV Module Produziert.
Bei Windkraft geht die Tendenz auch in die Richtung.
Den Patentanmeldungen nach ist der deutsche Erfindergeist noch sehr gut vertreten, nur mit der Vermarktung klappt es oft nicht.
Es wurde inzwischen soviel aus Deutschland bzw. Europa nach Fernost verlagert, um die Fertigungstiefen abzusenken und den Globalisierungswahn voranzureiben, sodass bei einer Krise wie in heutiger Zeit die Versorgungsketten schnell zusammenbrechen.
Wir müssen uns inzwischen längst in Asien orientieren, wenn wir die in Zukunft gerichtete Technologien einsetzen wollen.

Thema deutsche Bahn.
In Deutschland in katastrophalem Zustand.
Auch das können wir nicht.
Elektrifizierung der Bahn in Deutschland 60%.
Vergleich:
Schweiz 100% bei teils erheblich schwierigeren Streckenverhältnissen.
Der Transrapid lässt grüßen.
Der läuft längst mit deutscher Technik in China.

Allstromer
tm90
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Re: Interview Zukunft Atomkraft

Beitrag von tm90 »

Elt-Onkel hat geschrieben: Samstag 16. Juli 2022, 21:31 Hallo,

warten wir den 15. Januar 2023 ab.

Minus 15 °C, Erdgas kaum noch vorhanden, halb Deutschland will elektrisch
heizen.

Der erste Blackout kommt.

Die sicheren Deutschen Kernkraftwerke dürfen aus politischen Gründen
nicht benutzt werden.

10 Millionen Arbeitslose.

Bürgerkrieg.
Ich hoffe, dass unser europäisches Verbundnetz das abschalten abfangen kann. Sonst könnte nie ein Kraftwerk in Revision gehen, da hier sonst immer wieder der Blackout vor der Tür stehen würde. Schließlich haben wir auch Netzbetreiber, die Modelle wie dein Beispiel oben regelmäßig durchrechnen und Fahrpläne nach den täglichen Wartungsplänen von Leitungen und Kraftwerken und Wettermodellen mit den Netzbetreibern anderer Länder vereinbaren, dass es keine Engpässe gibt. Ein Blackout ist auch durch vorherige Lastabwürfe extremst unwahrscheinlich.
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