Abdichtung von 220°C Dampf im Gewinde?

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ThomasR
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Abdichtung von 220°C Dampf im Gewinde?

Beitrag von ThomasR »

Völlig neben der Elektrik!

Ich betreibe auch eine Thermische Solaranlage, die derartig überdimensioniert ist, daß sie beim jetzigen Wetter regelmäßig in den Dampfbetrieb geht und dabei Stillstandstemperaturen von ca. 220°C erreicht (Speicher ist voll und die Ladepumpe hört auf zu laufen, stehendes Wasser wird in den Kollektoren zu Dampf und drückt das Wasser in den Leitungen in den Ausgleichsbehälter, der stehende Dampf wird dann weiter erhitzt bis zur Stillstandstemperatur, wegen des großen Ausgleichsbehälters werden das nie mehr als 2 Bar im System)

Zwischen den Kollektoren sind 1" Verschraubungen flachdichtend. Mit den guten Klingerit Dichtungen hält das problemlos bis 450°C. Am Ende der Kollektorreihe soll aber ein Entlüfter arbeiten.
Solaranlage klein.jpg
Dafür ist dort ein T-Stück verbaut, das aber nur "im Gewinde" dichtend ist (normale Rohrverschraubung). Am Übergang zum Kollektor trifft deshalb ein gerades Außengewinde aus dem Kollektor auf ein gerades Innengewinde im T-Stück (anders als bei üblichen (Wasser)Rohrverschraubungen: da ist das Außengewinde "kegelig" und setzt sich beim Reindrehen in das gerade Innengewinde von selbst fest (und mit Hanf etc. dicht)

Hier muß also eine Dichtung her, die IM Gewinde dichtet. Bisher hatte ich: Hanf (verbrennt), blaue Flüssigdichtung DVGW (verbrennt), Klingersil Silikon rot (nicht dicht), PTFE Band DVGW 100µm (nicht dicht). Die sichtbaren Wasserspuren an der unteren Verschraubung stammen nicht von dieser Leckage sondern früheren "Experimenten". DIESE Verschraubung ist jetzt interessanterweise dicht (Metall auf Metall)

Kennt jemand hier eine "magische Dichtung" für diesen Zweck?

Wie haben unsere Altvorderen denn ihre Dampfleitungen gedichtet?
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Wulff
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Re: Abdichtung von 220°C Dampf im Gewinde?

Beitrag von Wulff »

Hallo ThomasR,

wenn es kein konisches Gewinde ist, kann die Abdichtung doch eigentlich nur mit Überwurfmitter und eingelegter Flachdichtung stattfinden. Wenn mich nicht alles täuscht, ist das bei meinem Kollektor aucf dem Dach auch so.

Der Flexschlauch mit dem Wärmeträger kommt kommt aus dem Dach und geht mit einer Verschraubung an den Kollektorflansch...

Wenn ich mich nicht irre, ist das bei deinem ankommenden Schlauch auch so?
breadley-dr
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Re: Abdichtung von 220°C Dampf im Gewinde?

Beitrag von breadley-dr »

Hallo,

Versuche es mit Hylomar in blau. Ist wohl bis 250 Grad zugelassen, ich kenne es nur bei der Instandsetzung von Motorrad Motoren.

Bis denne
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Tobi P.
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Re: Abdichtung von 220°C Dampf im Gewinde?

Beitrag von Tobi P. »

Moin Thomas,

hilft dir jetzt eher nicht weiter aber in den industriellen Umfelden in denen ich mich bewege sind Dampfleitungen samt und sonders mittels Flanschverbindungen und den entsprechenden Flachdichtungen verbunden. Oder verschweisst :)


Gruß Tobi
ThomasR
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Re: Abdichtung von 220°C Dampf im Gewinde?

Beitrag von ThomasR »

Ja doch! Natürlich wäre hier eine Flachdichtung (wie auch zwischen den Kollektoren) sinnvoll und würde funktionieren.

Damit wäre aber keine Möglichkeit, hier eine Entlüftung durchzuführen. Dafür braucht es ja ein T-Stück und die gibt es nun einmal nicht mit Flachabdichtung. Also muß es IM GEWINDE dichten. Bei normalen Rohrverbindungen kein Problem, weil das üblicherweise konisch dichtet (also irgendwann Metall auf Metall geht). Hier kommt aber unglücklicherweise durch das T-Stück ein gerades Innen- auf ein gerades Außengewinde.

Hat hier schon jemand etwas von "Aluhanf" gehört? Wäre angeblich geeignet, ich werde mal suchen...
Heinrich
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Re: Abdichtung von 220°C Dampf im Gewinde?

Beitrag von Heinrich »

Hallo,

Ich würde da PRFE-Band nutzen.
Das Gewinde mit einer groben Feile anrauhen, und das Band so wickeln das es immer dicker wird, zumindest abei Wasser und Druckluft klappt das gut bis 10-12 Bar. Das muss aber nicht beim ersten Versuch klappen.
Gruß
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Wulff
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Re: Abdichtung von 220°C Dampf im Gewinde?

Beitrag von Wulff »

Bei Aluhanf kommt als erster Treffer

https://dampfextra.de.

Das gibt es tatsächlich, aber ob es hilft... Da kann man auf jeden Fall anrufen, vielleicht wissen die ja etwas über eine Dichtmöglichkeit.....
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Tobi P.
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Re: Abdichtung von 220°C Dampf im Gewinde?

Beitrag von Tobi P. »

Moin Thomas,

hast du eine Möglichkeit zur Herstellung von Drehteilen? Dann würde ich versuchen an den Fittingen durch Plandrehen erst mal saubere Anlageflächen zu schaffen und die einzuschraubenden Teile mit einem Bund am Ende des Aussengewindes zu versehen. Dazwischen dann eine handelsübliche Flachdichtung. Bedingung dafür ist natürlich dass an den Fittingen genug Wandstärke vorhanden ist um eine ausreichend breite Anlagefläche zu erhalten.

Ich persönlich würde auf Flansche umbauen und mir das T-Stück aus einem Standard-T-Stück, Rohrzwischenstücken und Vorschweissflanschen bauen, die Anschlussflansche aus entsprechenden Blindflanschen. Und zwar in Chromnickelstahl. Warum? Eigentlich nur weil ich endlich mal einen Grund brauche das ganze Formierzeugs fürs Chromnickelstahlschweissen gekauft zu haben inocc1


Gruß Tobi
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Elt-Onkel
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Re: Abdichtung von 220°C Dampf im Gewinde?

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

die Firm Linde nimmt Bleihütchen, die sie auf das konische Gewinde aufstöpselt.

So ganz verkehrt kann das also nicht sein.


...
IH-Elektriker
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Re: Abdichtung von 220°C Dampf im Gewinde?

Beitrag von IH-Elektriker »

Normales Teflonband sollte bis ca. +260Grad sauber abdichten. Damit aber Teflonband (unabhängig von der Temperatur) sauber abdichtet muss die Wickeltechnik stimmen.

Verschraubung aufrauhen und dann von vorne beginnend wickeln so das je weiter man auf dem Gewinde nach hinten kommt die Lagen um so mehr werden. Wichtig ist auch die Wickelrichtung, beim einschrauben darf sich das Band nicht zurückschieben können. Und nicht sparen, es muss schon mehr wie nur ein bis zwei Lagen im Gewinde sein....

Richtig gewickelt wird das zu 100% dicht.

Allerdings ist natürlich der Sicherheitsfaktor bei 220Grad bei einer Maximaltemperatur von 260Grad nicht sonderlich hoch....
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