Moin zusammen,
ich habe eine Frage zur Straßenbahn. Wenn alte Fahrzeuge um eine Kurve fahren, quietschen die Räder. Dies liegt daran, dass die Räder fest auf einer Achse sind. Ist es nun so, dass beide Räder quietschen oder nur eins, weil das andere „fest“ auf der Schiene sitzt? Vielen Dank im Voraus.
Gruß E_Schlumpf
Mechanikfrage zur Straßenbahn
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Re: Mechanikfrage zur Straßenbahn
Hallo,
Radio Eriwan: Im Prinzip ja, aber es kommt drauf an.
Auf gerader Strecke haben Schienenfahrzeuge (planmässig) einen Sinuslauf, und brauchen eigentlich keine Spurkränze.
Leider gibt es aber auch abgefahrene Schienen, die sind dann oben platt.
Damit braucht man dann dort auch wieder Spurkränze.
Bei engen Kurven (und Weichen) arbeiten dann die Spurkränze.
Aufgrund der Fliehkraft, wird immer die Innenseite der Außenbogenschiene malträtiert = abgefahren.
Dort entstehen die Geräusche.
Ist doch logisch: Fahrfläche und Spurkranz haben unterschiedliche Winkelgeschwindigkeiten, aber die Schiene ist starr.
Die Stadtbahn Hannover hatte früher extra 'Kurvenschmierwagen'.
Heute werden dort Wasserdüsen installiert,
um für die Anwohner den Lärm erträglich zu halten.
...
Radio Eriwan: Im Prinzip ja, aber es kommt drauf an.
Auf gerader Strecke haben Schienenfahrzeuge (planmässig) einen Sinuslauf, und brauchen eigentlich keine Spurkränze.
Leider gibt es aber auch abgefahrene Schienen, die sind dann oben platt.
Damit braucht man dann dort auch wieder Spurkränze.
Bei engen Kurven (und Weichen) arbeiten dann die Spurkränze.
Aufgrund der Fliehkraft, wird immer die Innenseite der Außenbogenschiene malträtiert = abgefahren.
Dort entstehen die Geräusche.
Ist doch logisch: Fahrfläche und Spurkranz haben unterschiedliche Winkelgeschwindigkeiten, aber die Schiene ist starr.
Die Stadtbahn Hannover hatte früher extra 'Kurvenschmierwagen'.
Heute werden dort Wasserdüsen installiert,
um für die Anwohner den Lärm erträglich zu halten.
...
- kabelmafia
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Re: Mechanikfrage zur Straßenbahn
Moin,
man könnte jetzt noch tiefer in die Geometrie von Radreifen und Schiene gucken und sagen was bei welchem Kurvenradius wie passiert, aber im Prinzip ist es so.
Es gibt auch bei der Hochbahn so eine lustige Kuvensrühanlage: Auf der U3 zwischen Rödingsmarkt und Rathaus auf dem Viadukt gegenüber Starbucks.
Früher kannte ich auch ortsfeste Spurkranzschmiereinrichtungen, die mit Fett betrieben wurden. Keine Ahnung ob es die aus Umweltschutzgründen heute noch gibt. Ich kann mich noch sehr gut erinnern, dass an einigen Verbindungskurven Wannseebahn zum BAR und dem ganzen Seddin-Knäul die Dinger montiert waren und sich durch eine lange schwarze Fett-Spur am Gleis zu erkennen gaben.
Ebenso bei der großen Bahn haben vorwiegend die Loks mit 3-achsigen Drehgestellen (151er, 232er ...) fest eingebaute Spurkranzschmiereinrichtungen - hat aber dort eher mit Verschleißminderung zu tun und nicht mit der Geräuschentwicklung.
Ich kann übrigens mal empfehlen zu dem Thema mal nach Mailand zu fahren. die dort noch eingesetzten uralt-Straßenbahnwagen kennen keine sauberen Profile auf den Rädern und die Schienenköpfe kann man als platt und messerscharf bezeichnen. entsprechend stark ist die Geäuschentwicklung bei jeder Abweichung von "geradeaus".
man könnte jetzt noch tiefer in die Geometrie von Radreifen und Schiene gucken und sagen was bei welchem Kurvenradius wie passiert, aber im Prinzip ist es so.
Es gibt auch bei der Hochbahn so eine lustige Kuvensrühanlage: Auf der U3 zwischen Rödingsmarkt und Rathaus auf dem Viadukt gegenüber Starbucks.
Früher kannte ich auch ortsfeste Spurkranzschmiereinrichtungen, die mit Fett betrieben wurden. Keine Ahnung ob es die aus Umweltschutzgründen heute noch gibt. Ich kann mich noch sehr gut erinnern, dass an einigen Verbindungskurven Wannseebahn zum BAR und dem ganzen Seddin-Knäul die Dinger montiert waren und sich durch eine lange schwarze Fett-Spur am Gleis zu erkennen gaben.
Ebenso bei der großen Bahn haben vorwiegend die Loks mit 3-achsigen Drehgestellen (151er, 232er ...) fest eingebaute Spurkranzschmiereinrichtungen - hat aber dort eher mit Verschleißminderung zu tun und nicht mit der Geräuschentwicklung.
Ich kann übrigens mal empfehlen zu dem Thema mal nach Mailand zu fahren. die dort noch eingesetzten uralt-Straßenbahnwagen kennen keine sauberen Profile auf den Rädern und die Schienenköpfe kann man als platt und messerscharf bezeichnen. entsprechend stark ist die Geäuschentwicklung bei jeder Abweichung von "geradeaus".
- Strippe-HH
- Beiträge: 1430
- Registriert: Freitag 10. Oktober 2014, 17:01
- Wohnort: Hamburg
Re: Mechanikfrage zur Straßenbahn
Nun dieses Gequietsche kennt man ja in allgemeinen von Bahnstrecken her, auch wo das Gleis gerade ist.
Beispiel Güterumgehungsbahn höhe Stellingen/Eidelstedt, wenn dort ein Güterzug entlang fährt dann quietscht es wie verrückt.
Aber auch bei der Hamburger S-Bahn ist es streckenweise so in Kurvenbereichen.
Beispiel Güterumgehungsbahn höhe Stellingen/Eidelstedt, wenn dort ein Güterzug entlang fährt dann quietscht es wie verrückt.
Aber auch bei der Hamburger S-Bahn ist es streckenweise so in Kurvenbereichen.
- Jester
- Beiträge: 79
- Registriert: Donnerstag 5. Oktober 2006, 11:43
- Wohnort: Pfalz