Ohweh, jetzt kommt ein längerer Text ;-)
Wasserstoffthematik:
Wasserstoff ist brennbar, wie z. B. Propan auch. Manche denken jedoch von Wasserstoff direkt an "Knallgas". Knallgas entsteht, wenn ich mir eine "Brennstoffzelle" selbst baue. Also Salzwasser und Anode und Kathode aus verschiedenen Materialien. Auf der einen Seite wird reiner Sauerstoff abgegeben, auf der anderen Seite reiner Wasserstoff.
Professionelle Brennstoffzellen trennen die beiden Stoffe. Sauerstoff geht an die Umwelt, Wasserstoff in die Gasflasche. Das geht bei meinem Testaufbau natürlich nicht! Da habe ich ein 1:2 Gemisch, also das ideale explosive Gemisch.
Ich könnte in einem Raum rein gefüllt mit Wasserstoff stehen und ein Feuerzeug anzünden. Es würde nichts passieren, außer das ich ersticken würde, da der Sauerstoff fehlt!
Allgemeine Thematik:
Solange Elektroautos sich nicht selbst aufladen können in Form von Solarzellen, dann bleibt es ein Nischenprodukt. Gründe siehe "Ladethematik" weiter unten. Sobald jeder ein Elektroauto besitzt und es über Nacht aufladen will, funktioniert die ganze Sache nicht mehr. Ihr denkt Aufladen mit Solarzelle wird nie möglich sein? Vielleicht werden ja bald Hochleistungssolarzellen entwickelt. Vor 60 Jahren glaubte auch niemand an das Internet und den Personalcomputer. Ein kleines Wunder war geschehen.
Das sinnvollste jedoch werden Wasserstoffautos mit Verbrennungsmotor sein. Wärme steht weiterhin als "Abfallprodukt" zur Verfügung. Riesige Akkus und Wandler können vermieden werden. Die Klimaanlage kann weiterhin über den Motor betrieben werden.
Keine Änderung gegenüber jetzt, bis auf das Tanksystem! Das wäre doch sehr Begrüßenswert.
Eine Kombination aus Solar, Brennstoffzelle und Verbrennungsmotor könnte ich mir gut vorstellen. Das Auto könnte dann über die Sonne aufgeladen werden, manuell mit Wasserstoff betankt werden oder seine Energie aus Strom beziehen. Muss man halt regelmäßig Wasser nachfüllen ;-)
Ladethematik:
Die Ladethematik. Nunja wie soll man sagen. Ein sehr schwieriges Thema. Stellt euch vor jedes Benzinauto würde durch ein Elektroauto ersetzt werden. Elektrotechnisch das pure Chaos.
Ich lebe in einem MFH mit 20 Wohneinheiten (Appartements). Jeder hat ein Auto. Der Hausanschluss beträgt 200A (ohne Elektrische Warmwasserbereitung) und es ist ein Gleichzeitigkeitsfaktor von 0,4 durch die Stadtwerke angenommen. Vorsicherung für je 10 Zähler 160A. Vorsicherung für jede Wohnung: 25A.
Gehen wir mal von einer normalen Ladung aus. 16A, 8 Stunden über Nacht. Das ganze mal 20 sind 320A, aufgeteilt auf die 3 Phasen sind das ca. 106A pro Phase. Vorgesehen wären bei einem Gleichzeitigkeitsfaktor von 0,4 gerade einmal 80A in der Spitzenzeit.
Die Straße hier hat 50 Hausnummern, pro Hausnummer gibt es ca. 5 - 10Autos. 50x 10 Autos sind 500 Autos mal 16A sind 8000A geteilt durch 3 Phasen sind 2666A je Phase. Und hier sprechen wir nicht einmal von Schnellladung! Zeigt mir mal ein Ortsnetz, was dies ohne neue Trafostationen, Mittelspannungszuführung, neue Leitungen zu den Häusern und komplett neue Installation der Außenanlagen der Häuser schafft.
Die Kosten werden explodieren! Jede Straße wird aufgerissen sein, ja sogar Kupfer könnte knapp werden. Bei der Leistungsklasse könnte man eigentlich für jedes Objekt schon einen MS-Anschluss vorsehen. Wenn Schnellladung gewünscht sowieso.
Und wer bezahlt es? Genau! Der Steuerzahler. Das wird richtig teuer. Und wenn man die ganzen Maßnahmen für Kabelherstellung, Trafoherstellung, Straßenarbeiten, Verlegungsarbeiten usw. berücksichtigt, dann ist diese Sache gar nicht mehr so umweltfreundlich. Kupfergewinnung und Herstellung produziert jede Menge CO². Außerdem, woher soll der ganze Umweltfreundliche Strom kommen. Durch Solar? Durch Wind? Das ich nicht lache! Das ist über kurz oder lang nicht stemmbar. Durch die ganzen Wechselrichter und elektronischen Verbraucher ist unser Netz doch schon weitestgehend destabilisiert und von Oberwellen verseucht.
Realistisch bräuchte jedes (MF)-Haus ein kleines Windrad und ein Dach voller Solarzellen und dazu noch einen MS-Anschluss. Den die Sonne scheint nicht Nachts! Bei EFH ist dann nur noch der "normale" Netzanschluss denkbar.
Umwelttechnisch, Wirtschaftlich, Menschlich und Aufwandstechnisch absolut nicht ökonomisch und auch nicht ökologisch umsetzbar.
Wo soll das ganze Kupfer, das ganze Lithium, das ganze Silizium und das ganze Isoliermaterial (besteht aus Erdöl
) herkommen?
Also abschließend betrachtet eine Totgeburt, solange sich die Autos nicht selbst durch Sonnenenergie / Wasserstoff versorgen können. Denkbar wären auch riesige Solar- und Windparks in der Pampa, die massig Wasserstoff produzieren. Mittlerweile fehlen ja vielen Offshore Windparks die Zuleitung...
Dann braucht es allerdings hocheffiziente und vor allen Dingen langlebige Solarzellen und Brennstoffzellen, dass sich das ganze nicht nur finanziell sondern auch Umwelttechnisch lohnt.
Das Thema ist verdammt spannend. Sonnen- und Windenergie sind eine unbegrenzte und kostenlose Ressource. Freie Energie