DNS Server ändern....
- Chris
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DNS Server ändern....
Moin,
Seit dem Steckdosen Umzug kommt unser Frank11nr nicht mehr mit seinen Pc auf die neue Seite.
Er landet auf der Seite, die beim Umzug als neue Ip angegeben worden ist.
Ändern des DNS server mit Hilfe von http://www.provider-stoerung.de/blog/20 ... ns-server/ hat nix gebracht..
Woran kann es noch liegen?
Seit dem Steckdosen Umzug kommt unser Frank11nr nicht mehr mit seinen Pc auf die neue Seite.
Er landet auf der Seite, die beim Umzug als neue Ip angegeben worden ist.
Ändern des DNS server mit Hilfe von http://www.provider-stoerung.de/blog/20 ... ns-server/ hat nix gebracht..
Woran kann es noch liegen?
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- Null-Leiter
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Er wird damals noch seine hosts-Datei editiert haben und dadrin die alte Steckdose manuell angegeben haben- diese Datei wird gefragt, bevor die DNS-Anfrage rausgeht.
C:\WINDOWS\system32\drivers\etc\hosts
mit editor (notepad oder so) aufmachen und dann die Zeile, wo http://www.diesteckdose.net drinsteht, rauswerfen.
C:\WINDOWS\system32\drivers\etc\hosts
mit editor (notepad oder so) aufmachen und dann die Zeile, wo http://www.diesteckdose.net drinsteht, rauswerfen.
- Chris
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- Oberwelle
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Das sind dann die Haltezeiten des DNS-Servers bei den jeweiligen Providern- ist die URL erst einmal abgefragt, wandert die in einen Cache, erst nach einer gewissen Zeit wird vom DNS-Server selbst nachgesehen, obs sich da was geändert hat.Oberwelle hat geschrieben:Moin..
ich hatte den Eintrag auch geändert, ich kam aber immer nur auf die alte Seite, am nächsten Tag funzte es von alleine ?!
Wenn Interesse besteht, kann ich morgen mal was zu DNS-Zonen, TTL, Haltezeiten etc. zusammenschreiben...
- Oberwelle
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So, nachdem die letzten Tage bei mir mit sonstwelchen Dingen ausgefüllt waren, u.a. der Umbau meines Rechners in ein neues, besser gekühltes Gehäuse bei den Temperaturen, nun die versprochenen paar Bemerkungen zu DNS- hoffentlich laienverständlich ;-)
Erstmal ein historischer Abriss, dann werden einige Dinge rund um DNS auch etwas klarer. Die Grundlagen des Internets wurden Mitte bis Ende der 70er Jahre gelegt, als Rechner nebst (Unix)-Beriebssystemen bezahlbar und verbreitet wurden- "freie" Betriebssysteme gabs damals bereits auch schon, BSD entstand damals, auch GNU (also das Projekt, was heute meist fälschlicherweise für Linux gehalten wird) hat seine Wurzeln in dieser Zeit.
Anfang der 80er (ich meine, 1982, ohne jetzt nochmal nachgesehen zu haben) fand die erste wirklich bedeutsame Referenzimplementierung von TCP/IP als Protokollstack unter einem freien Betriebssystem statt, welches von der DARPA (amerikanische Regierungsbehörde) beauftragt/gesponsort wurde. Die Arbeiten wurden unter anderem von Bill Joy erledigt, damals noch Student, der uns vor der Gründung von Sun auch Dinge wie den vi-Editor und die C-Shell beschert hatte, sowie eine der treibenden Kräfte hinter BSD-Unix war- lange bevor Linux, GNU und Konsorten am Horizont zu sehen waren- de facto konnte Linux eigentlich nur so schnell erfolgreich entwickelt werden, weil Informationsinfrastruktur zur Verfügung stand, die bereits auf freien Systemen aufgebaut worden ist.
Adressierung in einem TCP/IP-Netzwerk ist einfach- jedes System hat eine IP-Adresse, die (mit ausnahme sog. privater IP-Adressen) eindeutig sein muss, und weltweit sichtbar sein kann/sollte. In der Anfangszeit, wo Universitäten vernetzt waren, hatte man einige Handvoll Rechner, so dass man einfach eine zentrale hosts-Datei gepflegt hat, wo einfach der Name des Systems nebst IP-Nummer eingetragen war- eine simple Tabelle eben.
Mit zunehmender Anzahl der Rechner/angeschlossener Hosts im Internet wurde allerdings die Pflege und Verteilung kritisch- einmal mussten oft Änderungen vorgenommen werden, und Bandbreite war damals auch ein knappes Gut-eine Backboneleitung hatte 56kbit/s- also das, was ein besseres analoges Modem heutzutage schafft.
Man hat dann die Software "BIND" (Berkeley Internet Name Daemon/Domain) entwickelt, die ein hierarchisches und verteiltes Modell abbilden konnte. Dh. auf einem Rechner, wo ein DNS-Server läuft, werden Abfragen gestartet und beantwortet, oder weitergereicht.
Vorher: Applikation auf dem Rechner will einen Hostnamen auflösen, sucht in /etc/hosts nach dem passenden Namen/IP-Nummer, und ist fertig, wenns drinsteht
Nachher: Applikation auf dem Rechner will einen Namen auflösen, schaut nach (in der /etc/resolv.conf), wo der zu fragende DNS-Server läuft, und fragt diesen nach dem Namen. Dieser schaut nach, ob er selbst für diesen Namen eine Liste hat, resp. für diese Domain verantwortlich ist, oder fragt andere DNS-Server, diesen Namen aufzulösen.
DNS-Hierarchie: Damit sowas funktionieren kann, ist der DNS hierarchisch geordnet. Oberste Ebene sind die sog. "root-Server", diese verwalten die Verweise auf die "top-level-Domains" - dh. wenn z.B. http://www.example.com aufgelöst werden soll, wird der root-Server (es gibt hiervon gespiegelte Systeme in verschiedenen Ländern, der Betreiber eines wie auch immer gearteten DNS-Servers trägt diese Adressen auf IP-Basis bei sich ein) gefragt, welcher Server ihm Auskunft über die .com-Domains geben kann. Der DNS-Root-Server antwortet ihm mit der Addresse des DNS-Servers, der für die .com-Zone zuständig ist. Dieser wird gefragt, wer example.com (also second-level-Domain) auflösen kann, er schaut nach, gibt die Adresse raus, dieser DNS wird dann gefragt, welche IP der Host "www.example.com" denn nun hat.
Die DNS-Server haben ihre Daten in sog. "Zonendateien" drin, da stehen u.a. einmal Name/IP drin, und Informationen, wie lange z.B. ein DNS-Server eine Information, die er mal angefragt hat, cachen darf- für jede Anfrage extra eine komplette Rekursion bis hin zu den root-Servern hin durchzuführen ist nun etwas sinnfrei und würde das Netz viel zu sehr belasten. Man muss hierbei bedenken, dass z.B. beim Laden einer Webseite mit einigen Bildern für jedes Bild eine komplette DNS-Abfrage stattfindet!
Dh. in der Praxis sieht es meist so aus: Auf dem PC, der mit dem Internet verbunden ist, ist irgendwo eingetragen, welche IP der DNS beim Provider hat. Jeder Aufruf von ner Seite etc. erzeugt eine Anfrage an diesen DNS, der dann zusehen muss, dass er die Informationen besorgt, und für einige Zeit zwischenspeichert (oft einen Tag), damit er nicht bei jeder neuen Anfrage unnötige Arbeit hat. Wird jetzt in dieser Zeit auf der Gegenseite der Name/IP eines Systems geändert, so wird erst nach der eingestellten Vorhaltezeit (diese trägt der Betreiber der jeweiligen DNS-Server in den Zonendateien ein) vom DNS-Server des Providers wieder nachgefragt.
Erstmal ein historischer Abriss, dann werden einige Dinge rund um DNS auch etwas klarer. Die Grundlagen des Internets wurden Mitte bis Ende der 70er Jahre gelegt, als Rechner nebst (Unix)-Beriebssystemen bezahlbar und verbreitet wurden- "freie" Betriebssysteme gabs damals bereits auch schon, BSD entstand damals, auch GNU (also das Projekt, was heute meist fälschlicherweise für Linux gehalten wird) hat seine Wurzeln in dieser Zeit.
Anfang der 80er (ich meine, 1982, ohne jetzt nochmal nachgesehen zu haben) fand die erste wirklich bedeutsame Referenzimplementierung von TCP/IP als Protokollstack unter einem freien Betriebssystem statt, welches von der DARPA (amerikanische Regierungsbehörde) beauftragt/gesponsort wurde. Die Arbeiten wurden unter anderem von Bill Joy erledigt, damals noch Student, der uns vor der Gründung von Sun auch Dinge wie den vi-Editor und die C-Shell beschert hatte, sowie eine der treibenden Kräfte hinter BSD-Unix war- lange bevor Linux, GNU und Konsorten am Horizont zu sehen waren- de facto konnte Linux eigentlich nur so schnell erfolgreich entwickelt werden, weil Informationsinfrastruktur zur Verfügung stand, die bereits auf freien Systemen aufgebaut worden ist.
Adressierung in einem TCP/IP-Netzwerk ist einfach- jedes System hat eine IP-Adresse, die (mit ausnahme sog. privater IP-Adressen) eindeutig sein muss, und weltweit sichtbar sein kann/sollte. In der Anfangszeit, wo Universitäten vernetzt waren, hatte man einige Handvoll Rechner, so dass man einfach eine zentrale hosts-Datei gepflegt hat, wo einfach der Name des Systems nebst IP-Nummer eingetragen war- eine simple Tabelle eben.
Mit zunehmender Anzahl der Rechner/angeschlossener Hosts im Internet wurde allerdings die Pflege und Verteilung kritisch- einmal mussten oft Änderungen vorgenommen werden, und Bandbreite war damals auch ein knappes Gut-eine Backboneleitung hatte 56kbit/s- also das, was ein besseres analoges Modem heutzutage schafft.
Man hat dann die Software "BIND" (Berkeley Internet Name Daemon/Domain) entwickelt, die ein hierarchisches und verteiltes Modell abbilden konnte. Dh. auf einem Rechner, wo ein DNS-Server läuft, werden Abfragen gestartet und beantwortet, oder weitergereicht.
Vorher: Applikation auf dem Rechner will einen Hostnamen auflösen, sucht in /etc/hosts nach dem passenden Namen/IP-Nummer, und ist fertig, wenns drinsteht
Nachher: Applikation auf dem Rechner will einen Namen auflösen, schaut nach (in der /etc/resolv.conf), wo der zu fragende DNS-Server läuft, und fragt diesen nach dem Namen. Dieser schaut nach, ob er selbst für diesen Namen eine Liste hat, resp. für diese Domain verantwortlich ist, oder fragt andere DNS-Server, diesen Namen aufzulösen.
DNS-Hierarchie: Damit sowas funktionieren kann, ist der DNS hierarchisch geordnet. Oberste Ebene sind die sog. "root-Server", diese verwalten die Verweise auf die "top-level-Domains" - dh. wenn z.B. http://www.example.com aufgelöst werden soll, wird der root-Server (es gibt hiervon gespiegelte Systeme in verschiedenen Ländern, der Betreiber eines wie auch immer gearteten DNS-Servers trägt diese Adressen auf IP-Basis bei sich ein) gefragt, welcher Server ihm Auskunft über die .com-Domains geben kann. Der DNS-Root-Server antwortet ihm mit der Addresse des DNS-Servers, der für die .com-Zone zuständig ist. Dieser wird gefragt, wer example.com (also second-level-Domain) auflösen kann, er schaut nach, gibt die Adresse raus, dieser DNS wird dann gefragt, welche IP der Host "www.example.com" denn nun hat.
Die DNS-Server haben ihre Daten in sog. "Zonendateien" drin, da stehen u.a. einmal Name/IP drin, und Informationen, wie lange z.B. ein DNS-Server eine Information, die er mal angefragt hat, cachen darf- für jede Anfrage extra eine komplette Rekursion bis hin zu den root-Servern hin durchzuführen ist nun etwas sinnfrei und würde das Netz viel zu sehr belasten. Man muss hierbei bedenken, dass z.B. beim Laden einer Webseite mit einigen Bildern für jedes Bild eine komplette DNS-Abfrage stattfindet!
Dh. in der Praxis sieht es meist so aus: Auf dem PC, der mit dem Internet verbunden ist, ist irgendwo eingetragen, welche IP der DNS beim Provider hat. Jeder Aufruf von ner Seite etc. erzeugt eine Anfrage an diesen DNS, der dann zusehen muss, dass er die Informationen besorgt, und für einige Zeit zwischenspeichert (oft einen Tag), damit er nicht bei jeder neuen Anfrage unnötige Arbeit hat. Wird jetzt in dieser Zeit auf der Gegenseite der Name/IP eines Systems geändert, so wird erst nach der eingestellten Vorhaltezeit (diese trägt der Betreiber der jeweiligen DNS-Server in den Zonendateien ein) vom DNS-Server des Providers wieder nachgefragt.
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